Kreis Germersheim Wenn auf der Bienwald-B9 nichts mehr geht

Stau auf der B9: Lastwagen dürfen nicht mehr über die Grenze.
Stau auf der B9: Lastwagen dürfen nicht mehr über die Grenze.

Das Winterwetter hat auch im Landkreis zu einigen Einschränkungen geführt. Für die größte Verkehrsbehinderung war aber nur bedingt das Glatteis verantwortlich.

Nichts ging am Mittwoch mehr auf der Bienwald-B9 in Richtung Grenzübergang und das gleich stundenlang. Hintergrund war ein Fahrverbot für Lastwagen über 7,5 Tonnen, das seit Mitternacht in Frankreich unter anderem im nördlichen Elsass galt. Ursprünglich hätte das Fahrverbot bis 8 Uhr dauern sollen, wurde aber im Lauf des Vormittags zweimal verlängert.

Schnell stauten sich die Lastwagen zurück – erst auf der B9. Dann war der Bereich Langenberg/Kandel-Süd dicht, schließlich gab es kilometerlange Staus in beide Fahrtrichtungen auf der A65 rund um die Autobahnauffahrt. Man habe die Fahrer von Personenwagen, die auf der B9 zwischen den Lastern feststeckten, angesprochen und informiert, dass sie problemlos über die anderen Grenzübergänge nach Frankreich gelangen könnten, teilte die Polizei Wörth mit.

Streufahrzeug kommt nicht weiter

Diese Option hatte andere Fahrer jedoch nicht, so standen beispielsweise die Regiobusse mitten im Stau. „Als Transportunternehmer kritisiere ich die Unverhältnismäßigkeit der Sperrung“, sagte der Kandeler Beigeordnete Michael Gaudier, der mit seinem Unternehmen auch die Autobahnmeisterei bei den Winterdiensten unterstützt. Ab dem frühen Morgen kamen Streufahrzeuge auf der Bienwald-B9 wegen des Staus nicht mehr durch. Gleichzeitig befürchtete Gaudier, dass sich der Schleichverkehr wieder seinen Weg durch die Kandeler Innenstadt suchen könnte.

Ab 14 Uhr durften Lastwagen wieder über die Grenze. Danach lösten sich sämtliche Staus, die sich in diesem Zusammenhang gebildet hatten, recht zügig auf. Nur einen Unfall wegen glatter Straße meldete bis zum Nachmittag die Polizei Wörth. Dabei war ein Fahrer bei Jockgrim von der Straße abgekommen, der Wagen hatte eine geringen Sachschaden von wenigen hundert Euro erlitten.

Ein eisiges Motiv hat RHEINPFALZ-Leser Theo Gauweiler bei Lustadt gefunden.
Ein eisiges Motiv hat RHEINPFALZ-Leser Theo Gauweiler bei Lustadt gefunden.

Mindestens zwei Schulen hatten wegen der Wetterlage den Unterricht abgesagt: Die Realschule plus Kandel und die Nardinischule hatten die Eltern über eine entsprechende Entscheidung informiert. An der Integrierten Gesamtschule Wörth wurde später mit dem Unterricht begonnen, Nachmittagsunterricht und Ganztagsschule wurden abgesagt. Laut Kreisverwaltung konnte der Caterer allerdings das Mittagessen rechtzeitig an den Schulen abliefern, die eine entsprechende Betreuung anboten.

Die schriftlichen Abiturprüfungen im Fach Englisch konnten laut Kreisverwaltung planmäßig stattfinden. Auch ein Rundruf der RHEINPFALZ ergab, dass es alle Abiturienten rechtzeitig in die Schulen geschafft hatten.

Der Seniorentreff im Alten Schulhaus in Maximiliansau bleibt geschlossen.
Der Seniorentreff im Alten Schulhaus in Maximiliansau bleibt geschlossen.

Der Busverkehr war zeitweise von der Wetterlage betroffen: „Während die meisten Schulbusse am Morgen noch fahren konnten, wurde der Betrieb gegen Mittag weitestgehend eingestellt“, heißt es dazu von der Kreisverwaltung. Betroffen waren letztlich alle weiterführenden Schulen. Doch schon am Nachmittag nahmen einige Linien sukzessive wieder ihre Fahrten auf. „Lediglich die Sprachförderschule in Rülzheim musste am Morgen den Schülertransport mit Kleinbussen insbesondere wegen der Fahrten aus Richtung Pfälzerwald einstellen.“ Die Albtalverkehrsgesellschaft (AVG) meldete witterungsbedingte Störung im Bereich Wörth Bahnhof. Die Stadtbahn-Linien S5, S51 und S52 waren am Nachmittag zwischen Knielingen Rheinbergstraße und Wörth Badepark/Germersheim Bahnhof unterbrochen.

Der Fußweg konnte durchaus glatt und rutschig sein. Entsprechend wenige Fußgänger waren unterwegs. Weil der Weg zu gefährlich war, blieb auch der Seniorentreff in der Pfortzer Stubb in Maximiliansau im Alten Schulhaus geschlossen. Eigentlich gibt es dort mittwochs ein warmes Essen und Geselligkeit. Auch die Ortsgemeinde Minfeld hatte mit Blick auf die Witterung ihren Seniorennachmittag abgesagt.

Die Gehwege waren rutschig, die Germersheimer Innenstadt verwaist.
Die Gehwege waren rutschig, die Germersheimer Innenstadt verwaist.

In welchen Gebieten auch die Müllabfuhr Schwierigkeiten mit der Anfahrt hatte, war der Kreisverwaltung bis zum Mittwochabend noch nicht bekannt. „Die Entscheidung, ob einzelne Straßen angefahren werden oder nicht, obliegt im Einzelfall dem Fahrer“, heißt es dazu. Von der Kreisverwaltung kommt folgender Hinweis: „Falls Abfallbehälter nicht entleert werden konnten, sollen Bürgerinnen und Bürger die Tonnen weiter draußen bereitstellen, da die Abfuhrfirmen diese in den nächsten Tagen nachleeren werden.“

Seitens der Feuerwehren wurden laut Kreisverwaltung bis zum Nachmittag keine gravierenden Einsätze gemeldet, die nicht im üblichen Rahmen abgearbeitet werden konnten.

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