Kreis Germersheim Weltfrauentag mehr Feiertag als „Kampfeinsatz“ auf der Straße

Vor mehr als 100 Jahren fand der erste internationale Frauentag statt. Damit wollten Frauen auf ihre Forderungen aufmerksam machen; dabei ging es ihnen vor allem um das Wahlrecht für Frauen, aber auch um mehr Rechte am Arbeitsplatz. In Deutschland war Clara Zetkin eine Vorkämpferin für die Rechte der Frauen. Viel hat sich seit dem ersten Frauentag getan. Das Wahlrecht, einst umkämpft, ist selbstverständlich, Arbeitsschutzgesetze, Mutterschutz ebenso.

In puncto Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind Fortschritte erreicht, die Betreuungsangebote für Kleinkinder deutlich verbessert worden. So gesehen ist der internationale Frauentag nicht mehr der „Kampftag“, der er einmal war. Er ist vielmehr, wie eine Gleichstellungsbeauftragte aus dem Kreis formulierte, ein Tag, an dem wir uns freuen wollen! Freuen können sich Frauen auf ein abwechslungsreiches Programm, das die Gleichstellungsbeauftragten von Landkreis und Kommunen zusammengestellt haben. Zur Auftaktveranstaltung trifft man sich am Freitag, 6. März, in Jockgrim, um 19 Uhr Ziegelei-Museum. Zum Thema „Politik und Wein“ sprechen die Ortsbürgermeisterin Sabine Baumann (CDU), Laura Julier, Pfälzische Weinkönigin und die Landtagsvizepräsidentin und Abgeordnete Barbara Schleicher-Rothmund (SPD). Kosten für den Abend mit Chor „007“ und Politik und Drei-Gang-Menü: 25 Euro. „Frauen leben Leben“ heißt es in Germersheim am Samstag, 7. März, im ehemaligen „Regina“-Kino (Sandstraße) ab 16 Uhr mit einer Filmvorführung, Sektempfang mit den Gleichstellungsbeauftragten von Stadt und Kreis. „Brot und Rosen“ ist wieder in Kandel angesagt im Frauen- und Familienzentrum im Kulturkeller am Sonntag, 8. März, um 18.30 Uhr. Kosten: 15 Euro. Anmeldungen an VG Kandel, Telefon 07275 960202 oder E-Mail gleichstellung@vg-kandel.de. Ab 16 Uhr gibt es am 8. März im Warenkorb Germersheim (Waldstraße) eine Aufführung, dazu Café mit Kaffee und Kuchen. Organisation Tatjana Lötsch. Was Frauen vor Ort im Alltag auf den Nägeln brennt, ist nicht so sehr die Quote, wie beim Gespräch mit Gleichstellungsbeauftragten zu hören ist. Es sind vielmehr so selbstverständliche Dinge des täglichen Lebens wie das fehlende Wohnungsangebot. „Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum für Familien mit Kindern und ebenso Wohnraum für Alleinerziehende“, bringen sie auf den Punkt, was Menschen hierzulande fehlt. Man müsse auch über neue Wohnformen nachdenken. Studenten- und Senioren-WGs zum Beispiel. Auch der Equal Pay Day, sei ein wichtigeres Thema als die Quote, hört man im Gespräch mit den Gleichstellungsbeauftragten Alexandra Keim (Kreis), Regine Horn (Germersheim), Melanie Löhle (Wörth) und Ulrike Rüffel (Kandel), die es aus der Praxis wissen.

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