Kreis Germersheim Wasserwerk steigt auf Funk um

Nach fünf Wochen ist das Problem endlich behoben: Alle Internet- und Telefonleitungen sind repariert. Die Wasserversorgung Germersheimer Südgruppe ist seit Freitag vorletzter Woche wieder erreichbar. Zuvor war es der Telekom seit Ende September nicht gelungen, herauszufinden, weshalb alle sechs Telefonleitungen blockiert waren (die RHEINPFALZ berichtete).

Bei einem weiteren Besuch eines Mitarbeiters des Subunternehmens der Telekom, entdeckte dieser, dass zuvor ein Mitarbeiter zwei Leitungen vertauscht haben muss. Er reparierte den Fehler umgehend. Doch für Ralf Friedmann, Leiter des Wasserwerks, ist das allein nicht zufriedenstellend. Er prangert den mangelnden Service der Telekom an, die rund fünf Wochen benötigt hat, bis das Problem behoben wurde. „Ich habe der Telekom eine Rechnung zusammengestellt, damit sie mal einen Überblick bekommen“, so Friedmann. Ein Brief, den er vor einigen Wochen an den Telekom-Vorstand schrieb, blieb bisher unbeantwortet. Nun will er sich an die Bundesnetzagentur wenden und hofft dort auf eine Antwort. Doch Friedmann will sich nicht weiterhin auf die Telekom verlassen. Das Wasserwerk in Jockgrim wird auf Funkverbindungen umsteigen. „Erste Messungen wurden bereits durchgeführt“, sagt der Leiter der Germersheimer Südgruppe. So sei er im Ernstfall abgesichert. Bisher bestehen die Verbindungen mit allem „Außengewerke“ über das Internet. Derzeit wird über das Internet mitgeteilt, wann ein Wasserturm voll gelaufen ist, in der Zentrale wird daraufhin die Zufuhr abgeschaltet. In Zukunft wird dieser Mechanismus über eine Funkverbindung ablaufen, sodass die Wassertürme bei einem Ausfall von Strom oder Internet nicht mehr überlaufen können, wie es Ende Oktober passierte. „Das Wasserwerk kommuniziert in Zukunft also in einem eigenen Funkkreis“, beschreibt es Friedmann. Die benötigte Hardware wäre einfach zu beschaffen und würde rund 10.000 Euro kosten. Dazu müsse ein eigener Funkkanal bei der Bundesnetzagentur beantragt werden, woraufhin dem Wasserwerk eine eigene Frequenz zugewiesen wird. Weitaus schwieriger sieht Friedmann die Kommunikation im so genannten „Schwarzfall“. Käme es bei Stromausfall zu einem Notfall, wäre das Wasserwerk in Jockgrim nicht an das zentrale Notrufsystem angebunden, dem Feuerwehr oder Notdienst angehören. Kommunikation nach außen ist demnach durch den eigenen Funkkreis ohne Weiteres nicht möglich. Doch auch für dieses Problem kennt Friedmann eine Lösung. „Dann müsste man ein Funkgerät bei der Feuerwehr ablegen“, schlägt der Werksleiter vor. |vku

x