Kreis Germersheim Treffpunkt Bärendorfkern

Trotz großer Hitze kamen am Donnerstag über 60 Ottersheimer zur Bürgerversammlung im Bürgerhaus. Themen waren die Neugestaltung der Ortsmitte „am Eck“ und die Sanierung und Erweiterung der Schul- und Kulturhalle.

Peter Buchmann vom Planungsbüro Haack-Lauerbach erläuterte die Pläne, die das Gelände nördlich von Bürgerhaus und einem neu zu errichtenden Gebäude zu einer lebendigen Ortsmitte, einem Treffpunkt für Jung und Alt machen soll. Trotz unterschiedlicher Höhen soll es barrierefrei sein. Hinter den beiden Gebäuden sei ein Wasserspiel geplant. Baumpflanzungen sollen die Waldstraße gestalterisch in den Platz mit einbeziehen. Die Mauer des Pfarrgartens soll verschwinden und anstelle des Pfarrhauses ein Neubau entstehen, unter anderem für einen Gastronomiebetrieb mit Freisitz und möglichst eine Apotheke. Der Abriss der Trafostation im Nordosten des Platzes sei noch nicht beschlossen, wäre aber sinnvoll, um Parkplätze zu schaffen. Entsprechende Gespräche mit den Pfalzwerken seien noch zu führen, um eine kostengünstige Alternative zu finden, ergänzte Ortsbürgermeister Gerald Job. Die Kosten von 1,7 Millionen Euro würden zu 65 Prozent gefördert. Somit blieben 600.000 Euro für die Gemeinde, die laut Job aber größtenteils mit den Grundstückskäufen schon geleistet wurden. Die Architekten Heike Haack-Lauerbach und Mathias Haack stellten das neue, dreigeschossige Gebäude mit 808 Quadratmetern Nutzfläche vor, das westlich neben dem Bürgerhaus entstehen soll. Große Glasflächen im Erdgeschoss sollen Transparenz schaffen, aber den Dorfplatz vom Durchgangsverkehr trennen. Mieter sei die VR-Bank. Für eine Arztpraxis im ersten Obergeschoss gebe es schon einen Interessenten. Die Verwendung der zweiten Etage sei noch offen, so Job. Das Gebäude werde zwar 2,6 bis 2,8 Millionen kosten, aber die Gemeinde habe die Aussicht auf einen Kredit zu 1,8 Prozent über 30 Jahre Laufzeit und Mieteinnahmen. Einige Zuhörer fragten, ob das Schwesternhaus als historisches Gebäude nicht erhaltenswert sei, um darin Vereinsräume unterzubringen. Die Architekten sagten, der ganze Dachstuhl sei durch Pilzbefall marode und auch die übrige Bausubstanz so schlecht, dass selbst der Denkmalschutz einen Abriss befürworte. Es sei schon immer sein Grundsatz gewesen Ottersheim schuldenfrei zu halten, sagte Job. „Aber auf der anderen Seite will ich jede Chance nutzen, um Ottersheim interessant und attraktiv zu gestalten für ältere und jüngere Mitbürger.“ Da gelte es genau zu überlegen, wofür wie viel Geld ausgegeben wird. Deshalb wolle er Ideen der Bürger in die Pläne einbeziehen. Laut Architektenteam Pröll-Miltner dauert die Renovierung und Erweiterung der Schul- und Kulturhalle bis Dezember 2016. Die Bühne soll erweitert und mit moderner Technik ausgestattet sowie die Halle vom Dach bis zum Bodenbelag komplett modernisiert werden einschließlich Brandschutztechnik und Akustik. Die westliche Giebelwand werde um circa dreieinhalb Meter zum Kindergarten hin versetzt. Der Durchgang zwischen Kindergarten und Halle werde für die Dauer des Umbaus geschlossen, um Unfälle zu vermeiden. Natürliche und chemisch unbedenkliche Baustoffe werden veraltete Materialien ersetzen. Während des Umbaus werde der Trainingsbetrieb eingeschränkt sein, sagte Job. Tanz- und Gymnastikgruppen könnten im Bürgerhaus trainieren. Übungsstunden mit dem Ball könnten im Sommer im Freien stattfinden, im Winter müssten sie ausfallen. Das Schulturnen werde wahrscheinlich in der Pausenhalle und auf den Schulhöfen stattfinden. Die Baukosten betragen zirka zwei Millionen Euro. Nach Abzug von Zuschüssen und einem Drittel für die Vereinsnutzung trägt Knittelsheim zirka 35 und Ottersheim 65 Prozent. Für die Bühnenerweiterung sei ein Zuschuss von 94.000 Euro zugesichert. (ise)

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