Germersheim Stadtverwaltung unterstützt radfahrende Mitarbeiter

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Das Ziel ist weniger Autos und mehr Radverkehr. Für radfahrende Mitarbeiter und in Teilen für die Bevölkerung wird eine Infrastruktur aufgebaut.

Die Stadt besitzt viele Radwege. Doch für Mitarbeiter, die von außerhalb der Stadt mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren möchten, fehlen grundlegende Dinge. Das sagt der Beigeordnete der Stadt, Sascha Hofmann. Als Beispiel nennt er Duschen, Spinde um schmutzige oder feuchte Radfahrbekleidung zum Trocknen aufzuhängen oder sichere Abstellplätze „gerade für E-Bikes“. Also wurde mit dem Projekt versucht, in das Förderprogramm des Bundesumweltministeriums „Klimaschutz durch Radverkehr“ zu kommen, sagt der Baudezernent, der selbst mit dem Fahrrad oft von seinem Wohnort zur Arbeit fährt. Wenn er mit dem Rad fährt, dann führt ihn der erste Weg zum Bauhof in die MG-Kaserne in der Waldstraße, wo er diese Dinge vorfindet.

Die Stadt hat auf ihren Förderantrag eine positive Rückantwort erhalten: „Wir waren wohl die Ersten, die für ihre Mitarbeiter so etwas beantragten“, sagt Hofmann. Das sei zumindest aus Berlin so kommuniziert worden. Denn die Stadt erhält vom Ministerium rund 359.000 Euro, um die entsprechende Infrastruktur aufzubauen. „Das ist eine Vollfinanzierung“, freut sich Hofmann. Das Geld dürfe vom 1. August dieses Jahres bis Ende September 2025 ausgegeben werden.

E-Bike-Pool für Mitarbeiter

Nach Angaben des Ministeriums sollen die Projekte mit Vorbildcharakter „zu einer Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs auf das Fahrrad führen und somit die Kohlendioxid-Emissionen senken“. Das ist Hofmann zufolge das Ziel. Eine Ersatzbeschaffung für einen Polo habe es bisher nicht gegeben, auch wenn das aus einem anderen Grund gewesen sei. Derzeit gebe es schon ein Lastenfahrrad für den Bauhof, mit dem Geld könnten weitere angeschafft werden. Auch soll ein Pool mit E-Bikes für Dienstgänge im Ort für die Mitarbeiter aufgebaut werden. „Unser Leitziel wird es sein, die Nutzung des Rades zu jeder Zeit eines Arbeitstages zu ermöglichen. Der Antrag verfolgt in drei Teilprojekten die Erhöhung der Radnutzung auf sämtlichen Ebenen einer öffentlichen Verwaltung“, weist Bürgermeister Marcus Schaile auf die Projektziele hin.

Am Arrestgebäude soll eine Abstellanlage für Fahrräder und eine Ladestation für E-Bikes gebaut werden. Hofmann zufolge sollen auch Gäste oder Bürger ihre Fahrräder dort anschließen und laden können. Ebenso soll die Remise am Stadthaus umgebaut werden. Angedacht sei auch eine kleine Werkstatt, wenn das Rad am Abend nach der Arbeit einen Plattfuß habe. Am Arrestgebäude, „das sich derzeit im Umbau befindet“ (Hofmann), soll es zwei Duschen und Spinde geben und im Stadthaus vier Duschen und Spinde. Die einzelnen Kabinen seien mit denen auf Campingplätzen vergleichbar, mit einem eigenen Umkleidebereich. „Wir wollen einen Anreiz schaffen, das Auto immer öfter stehen zu lassen und das Fahrrad für den Weg zur Arbeit und während der Dienstzeit zu nutzen. Dieses ist im regionalen Kontext bisher für eine Verwaltung einmalig“, so Sascha Hofmann. Und wenn ein Dienstauto eingespart werden könne, sei das positiv.

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