Wörth Rhein: Dritte Brücke vor allem für E-Biker gefordert

Zwischen Bahn- und Straßenbrücke wünscht sich Steffen Weiß eine Brücke für Radfahrer.
Zwischen Bahn- und Straßenbrücke wünscht sich Steffen Weiß eine Brücke für Radfahrer.

Der designierte Wörther Bürgermeister Steffen Weiß (FWG) fordert den Bau einer Brücke für Zweiradfahrer über den Rhein – „wenn möglich zwischen Bahn- und Straßenbrücke“.

„Nie habe ich eine ,Fußgänger- und Radfahrerbrücke’ gefordert“, schreibt Weiß in einer Stellungnahme zu unserem Beitrag „2. Rheinbrücke: Radfahrer auf den Dienstweg verwiesen“ (RHEINPFALZ vom Dienstag). Vielmehr sollen die beiden Straßenbrückenrandwege als Fußgängerwege dienen, die neue Brücke als Zweiradbrücke ausgeführt werden, erläutert Weiß seine Vorstellungen.

Wenn möglich, solle diese Zweiradbrücke zwischen Bahn- und Straßenbrücke gebaut werden, eventuell abgestützt auf dem Bahnbrückenpfeiler, so Weiß. Ihm schwebt eine vier bis sechs Meter breite Fahrspur vor: „Ganz bewusst und ausdrücklich für E-Bikes, S-Pedelecs und eventuell E-Roller, auch normale ,50er Roller’.“ Letztere müssten sonst auf der Fahrbahn über die Brücke und seien derzeit auf dem Geh- und Radweg geduldet, aber nicht erlaubt .

Begründung: Infrastruktur für E-Mobilität

„Die E-Mobilität, die nur dazu führt, dass wir Pkw durch E-Pkw ersetzen, Lkw durch E-Lkw, wird uns nicht weiterbringen“, begründet Weiß seine Forderung: „Die E-Mobilität aus Pendlersicht kann und sollte auf zwei Rädern stattfinden. Wer heute Rad fährt, kommt mit dem E-Bike schneller an. Wem heute die Strecke mit dem Rad zu weit ist und wer am Arbeitsplatz eine Dusch- und Umkleidemöglichkeit benötigen würde, nutzt eventuell ein E-Bike.“

Die Fußgänger- und Fahrradbrücke „Passarelle des Deux Rives“ zwischen Kehl und Strasbourg sei als zusätzliche Brücke durchaus Vorbild, so Weiß: „Die Verkehrsverbindungen zwischen Kehl und Strasbourg sollten uns in der Technologieregion Karlsruhe Vorbild sein, was man in 20 bis 25 Jahren außer ergebnislosen Diskussionen und Streitigkeiten noch erreichen kann.“

„Gesunder Realismus“

Mit Blick auf die Kosten der „Passarelle“ (22 Millionen Euro) sei es aber immer seine Argumentation, eine solche Brücke zwischen Wörth und Karlsruhe einfacher und funktionaler auszuführen. Im Gegensatz zum RHEINPFALZ-Kommentar sehe er seine Vorstellungen nicht als „Traumtänzerei“, sondern „ gesunden Realismus“, schreibt Weiß.

Nicht nur für die E-Mobilität gelte es die passende Infrastruktur zu schaffen, so Weiß weiter. „Im Grunde verhält es sich mit dem schienengebundenen ÖPNV ganz genau so“, schreibt Weiß: „Zwei Gleise gibt es über den Rhein. Und alle Verbindungen rund um Wörth (von und nach Karlsruhe, Lauterbourg, Landau, Germersheim, Landeshafen) müssen immer durch den Wörther Bahnhof, teilweise mehrere Gleise queren und unzählige Weichen überfahren. Ohne Schienenredundanz und -erweiterung wird auch dieser Umstieg und das Umladen auf die Schiene nicht gelingen.“

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