OTTERSHEIM Resolution gegen Geothermiebohrungen verfasst

Geothermiebohrungen werden noch immer skeptisch gesehen. Unser Bild stammt aus einem Projekt in Graben-Neudorf.
Geothermiebohrungen werden noch immer skeptisch gesehen. Unser Bild stammt aus einem Projekt in Graben-Neudorf.

Der Gemeinderat hatte im Januar 2022 beschlossen, eine Resolution gegen Tiefengeothermiebohrungen und das Aufsuchen von Lithium innerhalb der Verbandsgemeinde auf den Weg zu bringen. Diese Resolution wurde inzwischen erarbeitet.

„Bisherige Erfahrungen mit Geothermiebohrungen zeigen, dass die Risiken noch nicht kalkulierbar sind“, heißt es da. „Die Folgen für die Umwelt sind derzeit nicht abschätzbar. Als Beispiel seien die Erdbeben im Umfeld solcher Anlagen, die Gefahr der Verschmutzung des Grundwasserreservoirs und der hohe Grundwasserverbrauch bei der Lithiumgewinnung genannt.“

Nachlesen kann man die ganze Resolution in den Sitzungsunterlagen auf der Internetseite der VG Bellheim. „Wenn die Risiken abwägbar sind, sind wir nicht grundsätzlich dagegen“, sagt Ortsbürgermeister Gerald Job (FWV Job). Man dürfe sich neuen Technologien nicht verschließen. Allerdings müssen die Bürger mit in die Entscheidung eingebunden werden. „Schließlich geht es um deren Hab und Gut, wenn Schäden auftreten sollten“, sagt Job.

Die Deutsche Erdwärme GmbH hatte vor einem Jahr einen Antrag für die Aufsuchung und Gewinnung von Lithium beim Landesamt für Geologie und Bergbau in Mainz gestellt. Der Antrag vom Juli 2021 hat das Ziel die Förder- und Gewinnungsanlagen von Lithium und Erdwärme technisch zu kombinieren. Die Genehmigung zur Aufsuchung und Gewinnung von Lithium wurde für die Erlaubnisfelder „Volta“ und „Galvani“ beantragt. Das Gebiet der Verbandsgemeinde Bellheim liegt vollständig im Planbereich der beiden genannten Erlaubnisfelder. Ortsbürgermeister Job hatte seinerzeit den Ortsgemeinderat umgehend informiert. Dort war man sich einig in der Kritik daran, dass die Kommunen in den Genehmigungsprozess nicht eingebunden werden.

Inzwischen hat das Landesamt für Geologie und Bergbau dem Antrag stattgegeben. Die Deutsche Erdwärme ermittelt nun in Frage kommende Bohrstandorte. Für diese Standorte wird eine vereinfachte raumordnerische Prüfung als Zielabweichungsverfahrens beantragt und dann eine Bauvoranfrage gestellt, um zu klären, ob auf den vorgesehenen Flächen Baurecht geschaffen werden kann. Nähere Informationen zu potenziellen Bohrstandorten sind noch nicht bekannt.

Nach Rückfrage der Verwaltung beim Landesamt für Geologie und Bergbau werden die Gemeinden erst nach Vorlage eines Hauptbetriebsplanes durch die Deutsche Erdwärme zur Stellungnahme aufgefordert. Das Landesamt erwartet nicht, dass dies noch in diesem Jahr geschehen könnte.

x