Westheim Letzte Ruhe unter Bäumen: Bald Baumbestattungen möglich

Bald sind auch in Westheim Baumbestattungen möglich.
Bald sind auch in Westheim Baumbestattungen möglich.

Auf dem Westheimer Friedhof sollen bald Baumbestattungen möglich sein. Der Gemeinderat ist einstimmig dafür. Bei einer Sache sind sich die Kommunalpolitiker aber uneinig.

Laut Ortsbürgermeisterin Susanne Grabau (FWG) können viele Arbeiten zur Vorbereitung der Baumbestattungen vom Bauhof erledigt werden – was Kosten spart. 10.000 Euro stehen für das Projekt bereit. Zunächst sollen drei Bäume „in Betrieb genommen“ werden. Der Ausschuss habe die vorgesehene Baumbestattung befürwortet, zudem aber angeregt, in Nord-Süd-Richtung einen Weg anzulegen, informierte Grabau. Der Gemeinderat hat nun kontrovers diskutiert, wie der Weg beschaffen sein soll. Ein Vorschlag aus dem Ausschuss: eine wassergebundene Weg-Decke.

Grasweg – ja oder nein?

Wegen der hohen Kosten und des Pflegeaufwands kommt eine solche für Grabau aber nicht infrage: „Damit würden wir uns keinen Gefallen tun.“ Als „kostengünstige Alternative“ schlug sie einen Grasweg vor: „Der wird auch dem Charakter einer Baumbestattung eher gerecht.“ Markus Simon und Inge Volz (beide SPD) befürchteten Probleme für Bürger und Bürgerinnen mit Rollatoren und Rollstühlen, wünschten sich einen behindertengerechten Zugang: „Es ist schade, wenn mobil eingeschränkten Menschen die Chance verwehrt wird, hinzugehen“, sagte Simon. Volz konnte sich eine parkähnliche Anlage mit Aufenthaltsqualität vorstellen und nicht nachvollziehen, weshalb die Gemeindeführung „ausgerechnet beim Friedhof so sparen“ wolle.

Große Auswahl an Bestattungsmöglichkeiten

Alexander Dietz (SPD) wies auf die extreme Witterung und sich dadurch bildende „Wasserlöcher“ hin – und erachtete einen Grasweg als „nicht sinnvoll“. Gabi Hellmann (FWG) widersprach: „Mit Rollatoren und Rollstühlen ist eine feste Grasdecke leichter zu befahren als Schotter, in den man mit einem Stock punktuell einsackt.“ Die „unheimliche Auswahl an Bestattungsmöglichkeiten“ und die nun geplante Form lobte Stefan Leinenbach (FWG): „Jemand, der eine solche Bestattungsmöglichkeit will, will es naturnah. Deshalb sollte man es naturnah lassen“, plädierte er für den Grasweg. „Dass es eine Zuwegung für nicht ganz so mobile Menschen braucht, verstehe ich“, betonte Serafettin Yöndem (FWG). Stelle sich heraus, dass der Grasweg schwer zu begehen sei, könne noch anders entschieden werden. Bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung aus der SPD-Fraktion segnete der Rat den Plan ab und plädierte für einen Grasweg.

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