Kreis Germersheim Leserbriefe an die Lokalredaktion Germersheim-Wörth:

Ihre Wochen-Spitze „Initiative der Ignoranz“ zur Causa Graf Sponeck ist ein treffsicherer Bumerang, denn in meinem als Leserbrief gedachten, aber von Ihnen leider nicht veröffentlichten Schreiben vom 3. März steht, „…vorweg: Im Zusammenhang mit dem Ostfeldzug begangene Verbrechen an der Zivilbevölkerung und an Gefangenen werden von mir vorbehaltlos verurteilt.“ Und dies gilt auch für meine Mitstreiter in der Bürgerinitiative. Ignorant ist allerdings, die offizielle Stellungnahme des Bundesministeriums der Verteidigung nicht zur Kenntnis zu nehmen, in der es unter anderem wörtlich heißt: „In dem Artikel (Grimmer-Solems) wird die Rolle von Sponecks differenziert dargelegt. Dies schließt sowohl seine mögliche Beteiligung an Verbrechen im Zuge des Barbarossa-Feldzuges als auch sein beispielhaftes militärisches Handeln als kommandierender General des XXXXII. Armeekorps im Dezember 1941 mit ein.“ Daraus ist für das der deutschen Sprache wohl mächtige Redaktionsteam schlicht „die Verantwortung Sponecks für Kriegsverbrechen… erwiesen“. So einfach machen es sich „die vier alten Germersheimer Honoratioren“, die sich für den in der gewählten Formulierung zum Ausdruck gebrachten Respekt bedanken, nicht. Mehr ist beim Gedenken am 23. Juli, 17 Uhr, in Germersheim am Gedenkstein an der Infanteriegalerie zu hören (...) (...) die Karikatur in den Wochenspitzen über den General Graf Sponeck ist das geschmackloseste, was ich in der „Rheinpfalz“ gesehen habe. Es wäre ein Grund die Rheinpfalz abzubestellen! Zu dem Schreiben der Redakteure muss ich feststellen, dass ich in der Veröffentlichung des Historikers Grimmer-Solem (...) nichts nachweisbares gefunden habe, es gibt die Bemerkungen wie „lassen kaum Zweifel daran“ und verschiedene Angaben. Graf Sponeck als Kriegsverbrecher zu titulieren ist unmöglich, dann müsste man alle damaligen Generäle und Soldaten so titulieren! Auf Anfrage des Linkenvorsitzenden Dr. Gysi wurden Vorwürfe vorgebracht, die noch lange nicht bewiesen sind. Es wird weiter im Bundeswehrarchiv in Freiburg recherchiert, nicht nur von (...) Schülern des Goethe-Gymnasiums Germersheim. Dass die „Rheinpfalz“ aufgrund dieses Solem-Artikels polemisch mit Fotos ähnlich wie sie der „Spiegel“ im Oktober 2013 zeigte, eine Vorverurteilung vornimmt, ist ein Armutszeugnis. Auch das Bundesverteidigungsministerium und die Bundeswehr sind viel zu voreilig. Nachdem sich die Ermordung des Grafen Sponeck zum 70. mal am 23. Juli 2014 jährt, steht es der Bevölkerung Germersheims gut an, seine Verdienste auf der Insel Kertsch (...) zu würdigen und ihm ein ehrendes Andenken zuteil werden zulassen. Im übrigen war General Sponeck schon auf der Liste der Verdächtigen des NS-Regimes gestanden, da er nicht parteikonform war. Er war weder in der Partei, noch hob er die Hand zum Hitlergruß, sondern er zählte zu den bekennenden Christen der evangelischen Kirche, zu dem damals auch viel Mut gehörte. (...) Wer sich nicht sofort kritiklos in die Reihe der Bilderstürmer im Fall „Sponeck“ einreiht, ist nach Meinung von (...) Thomas Fehr also ein „Ignorant“, wird demonstrativ mit vollem Namen im Artikel aufgereiht und mit möglichst negativ konnotierten Formulierungen bedacht; fehlt eigentlich nur noch die gute alte Keule von den „Ewiggestrigen“! Ignorant dürfte hier aber vor allem das Vorgehen derjenigen sein, die keinerlei Widerspruch gegenüber ihrer offenbar als einzig richtig zu geltenden Bewertung des Hans Graf von Sponeck dulden. (...) Denn was ist bewiesen? Dass Sponeck in den wenigen Wochen, in denen er überhaupt das fragwürdige Kommando bekleidete, den sogenannten „Kommissarbefehl“, die Bekämpfung von „Partisanen“ und die Erfassung von Juden administrativ unterstützt hat? Wie die öffentliche Stadtratssitzung deutlich gemacht hat, wusste die Bundeswehr bereits seit vielen Jahren von den „Vorwürfen“, die nun der US-Historiker Grimmer-Solem angeblich neu „ans Licht gebracht“ hat. (...) Wieso wurde man dort also nicht schon damals aktiv? Vielleicht, weil die Vorwürfe in ihrer Gesamtheit niemals so gravierend waren, dass sie eine derartige Umbenennungsorgie und Revision des Andenkens an Sponeck gerechtfertigt haben? (...) Was den Umgang der Presse und Politik in Germersheim mit Sponeck angeht, passt besonders der Satz „heute hui, morgen pfui“: Gerne schmückte man sich in der Vergangenheit mit einem Befehlsverweigerer, der die Rettung von tausenden deutschen Soldaten mit dem eigenen Leben bezahlte. Bremen verlegte einen Stolperstein, die Stadt Germersheim weihte eine Gedenkplatte und einen Gedenkstein unweit des Hinrichtungsortes ein und all die Jahre war man sehr stolz auf den Widerstandskämpfer Sponeck und schmückte sich mit seinem Namen. Heute hingegen kann es manchen mit Distanzierung und Umbenennungen offenbar nicht schnell genug gehen (...) Wie jetzt mit dem Gedenken an Hans von Sponeck umgegangen werden soll, geht vor allem seine Familie und Zeitzeugen an, die den General noch persönlich kannten und nicht die aktuelle Riege an Kommunalpolitikern, „Rheinpfalz“-Journalisten oder Gymnasiasten in einem Leistungskurs. Eine weitere Unverschämtheit ist die in kindlicher Manier gehaltene Zeichnung von Marco Geiger: Sponecks Schatten mit Pistole in der Faust und bluttriefender Hand – hat er neuerdings persönlich Menschen mit Genickschuss hingerichtet? (...) Stimmungsmache pur! Die RHEINPFALZ hat niemals gefordert, Germersheim müsse sich völlig von Sponeck distanzieren. Wie bereits im Februar berichtet, geht es darum, die Person Sponeck in den richtigen Kontext zu setzen, Heldentum und Verstöße gegen Kriegs- und Völkerrecht einander gegenüberzustellen. Gelten Ruhebedürfnis und andere Interessen (ich vermute (...) saubere Luft, naturnahe Lebensräume und ähnliches) mittlerweile als profane und eigennützige Ziele von Minderheiten? Ist im Umkehrschluss die Hinnahme von Lärm, dreckiger Luft, Umweltzerstörung eine heilige und gemeinnützige Pflicht von Mehrheiten? Bedeutet also ein verantwortungsvoller Umgang der Bürger mit ihren Einflussmöglichkeiten letztendlich nur, dass diese die Erfordernisse eines auf ungebremstem Wachstum basierenden Wirtschaftssystems einfach abzunicken haben? Ein dramatischer Zuwachs des Verkehrs wird prognostiziert und viele Politiker haben keine Vision, wie sie dem entgegensteuern können, denn immer mehr Verkehr bedeutet nun mal, mehr Lärm, mehr Luftverschmutzung, mehr Landschaftsverbrauch. Bürgern, die die Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen nicht hinnehmen wollen, wird Missbrauch ihrer demokratischen Rechte vorgeworfen. Der Wert einer Demokratie zeigt sich aber gerade im Schutz von Bürgerrechten. Es geht hier ja nicht um übertriebene Eigeninteressen, sondern um den Schutz von Lebensgrundlagen und Gesundheit. Diese als Minderheitsinteressen zu bezeichnen, grenzt an Menschenverachtung, wie sie in China (...) praktiziert wird. In Deutschland dagegen soll das Prinzip des nachhaltigen Wirtschaftens gelten. Dieses Prinzip auf den Verkehrsbereich angewendet, bedeutet: Keine zusätzlichen Verkehrswege, sondern Sicherung und Verbesserung der bestehenden Infrastruktur, also weniger Schlaglöcher, leisere Güterzüge, bessere Zugverbindungen und, und, und ... Aus meiner Sicht ist deshalb eine Parallelbrücke über den Rhein, die die Rheinüberquerung sichert, keine zusätzliche Landschaft verbraucht und keinen weiteren Verkehr anzieht, die bessere Lösung und keine „Spielerei“! Ihre Berichterstattung (...) finde ich sehr interessant. Dazu möchte ich sagen, dass meine Frau als Friseurmeisterin schon seit März 1994, also seit über 20 Jahren, als mobiler Friseur im Raum Germersheim mit Erfolg tätig ist. Als „Haar-Express“ ist sie von Montag bis Freitag mit ihrem Auto unterwegs und hat sich einen sehr treuen Kundenstamm geschaffen. So gibt es viele Kunden, die von Beginn an beziehungsweise seit Jahren, die Treue gehalten haben. Sehr wichtig, für speziell diese Klientel, ist nicht die eigentliche Friseurarbeit, die tritt in den Hintergrund, die Ansprache und das Zuhören, sowie das Eingehen auf deren Sorgen und Gefühle stehen eindeutig im Vordergrund. „Der Friseur als Psychologe.“ Meine Frau hat großen Spaß, auch mit älteren Menschen zusammen zu kommen. Aus jahreslanger Arbeit und Erfahrung mit und an älteren Menschen betreibt meine Frau unter anderem seit einiger Zeit den Friseursalon im Altenheim St. Elisabeth in Germersheim. Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass ich hier Werbung betreiben will, zumal ich, wie Sie sicher wissen, schon zu mehreren Artikeln Ihrer Zeitung in Leserbriefen Stellung genommen habe und das tue ich hiermit auch wieder.

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