Kreis Germersheim Hell, groß und schnörkellos

500 Gläubige können in dem Betraum mit Empore gemeinsam Gottesdienst feiern.
500 Gläubige können in dem Betraum mit Empore gemeinsam Gottesdienst feiern.

Mit einem Tag der offenen Tür haben die Freien Evangeliumschristen ihr neues Gotteshaus in Schwegenheim offiziell eingeweiht. Mehrere hundert Gläubige sind am Samstag in den markanten Bau neben den Supermärkten geströmt. Er soll die Speyerer Muttergemeinde entlasten.

Im Gottesdienst erinnerten die Pastoren Peter Fast, Viktor Krüger und Rudolf Witmaier an die Bauzeit: Die Gemeinde errichtete ihr neues Zentrum mit einer Grundfläche von 900 Quadratmetern ausschließlich in Eigenleistung. Die Bauleistung übernahm Gemeindemitglied Alexej Schneider. Die Evangeliumschristen arbeiteten nach Feierabend, an freien Tagen. „Wir haben viel Urlaub geopfert“, sagte Witmaier. Die rund zweieinhalb Jahren dauernde Bauzeit sei anstrengend gewesen, aber auch eine große Freude. Der Neubau war nötig, weil die Räume in Speyerer aus allen Nähten platzten. 2000 Gläubige umfasst die Gemeinde – viele haben ihre Wurzeln in den ehemaligen Sowjetrepubliken, Polen, Ungarn und Rumänien. Speyer und Schwegenheim bilden eine Einheit, wie die Pastoren mehrfach betonten. Der neue Standort ist als Anlaufstelle für Evangeliumschristen aus den umliegenden und weiter südlich gelegenen Orten gedacht, denn der Einzugsbereich erstreckt sich bis nach Karlsruhe. Deshalb sieht die Gemeinde in der verkehrsgünstigen Lage an der B 9 einen großen Vorteil, erklärte Witmaier. In Schwegenheim können nun 500 Gläubige gemeinsam Gottesdienst feiern – so viele Plätze bietet der große Betraum samt einer Empore, der sich in einem der beiden Gebäudeflügel befindet. So wie außen präsentiert sich das Gebäude auch innen: hell, modern und schnörkellos. Ein großzügiger Rundbau verbindet beide Gebäudeteile miteinander und ist Eingangsbereich. Im Dachgeschoss wurde eine Hausmeisterwohnung errichtet. Im zweiten Flügel befinden sich im Erdgeschoss Speisesaal und Küche. So können die Gläubigen unter einem Dach zum Beispiel Hochzeiten schließen und anschließend feiern. Über dem Speisesaal sind viele kleinere Räume entstanden, in denen unter anderem die Kinder- und Jugendarbeit geleistet werden soll. Hier befindet sich ebenso ein größerer Raum mit einer kleinen Küche, der den jugendlichen Gemeindemitgliedern als Treffpunkt dient. Die Kinder- und Jugendarbeit spielt bei den Freien Evangeliumschristen eine wichtige Rolle, unterstreicht Pastor Peter Fast. Von den 2000 Mitgliedern der Gemeinde Speyer-Schwegenheim seien allein 700 Kinder – die kleinsten nicht mitgezählt, ergänzt Gemeindemitglied Eugen Schlothauer. Der junge Vater sieht in dem Gotteshaus ein Vermächtnis an den Nachwuchs. „Unsere Eltern haben für uns ein Gemeindehaus in Speyer gebaut und wir hier eines für die nächste Generation.“ Die Gläubigen dieser evangelischen Freikirche sind eng mit ihrer Gemeinde verbunden. Laut Irina Akulenko spielt sich das ganze Leben hier ab: „Dieses Haus ist unser Zuhause. Hier kommen wir her mit unserem Kummer und unseren Sorgen, mit Freude und Dankbarkeit und unseren Kindern.“ Schwegenheims Ortsbürgermeister Peter Goldschmidt (SPD) gratulierte der Gemeinde zu dem Bau und zollte der Eigenleistung Respekt: „Sie haben Mut bewiesen und unter Beweis gestellt, wie lebendig Ihre Gemeinde ist.“ Die Einweihung des Gemeindezentrums sei ein großes Ereignis für Schwegenheim. Der Bau kostete rund 2,7 Millionen Euro. Die Christengemeinde finanziert ihn über Spenden und Bankkredite.

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