Kreis Germersheim Giftköder-Alarm in der Region

Hundebesitzer in der Region sorgen sich um die Gesundheit ihrer Tiere. Denn in jüngster Zeit hat es mehrere Verdachtsfälle von Giftköderanschlägen auf Hunde gegeben. In Steinweiler ist ein Hund verendet, nachdem er möglicherweise vergiftetes Futter gefressen hat. Und auch aus Minfeld, Hatzenbühl und Freckenfeld gibt es Hinweise auf gefährliche Lockspeisen.

Mitte Januar habe eine Hundehalterin aus Steinweiler die Polizei alarmiert, nachdem ihr Tier außerhalb des Ortes an einer Scheune in der Nähe des Bahndamms verstreute Speisereste gefressen habe, berichtet Karlheinz Dries, Leiter der Polizeiinspektion Wörth. Die Frau habe mitgeteilt, ihr Hund leide nun an einem Blähbauch und Schmerzen. Polizisten hätten sich vor Ort umgesehen und verstreute Kürbisreste und Fett gefunden, aber kein Gift. Zwei weitere Fälle habe es ebenfalls im vergangenen Monat in Hatzenbühl gegeben, so Dries: Eine Hundebesitzerin hatte in der Nähe des Sportplatzes mehrere Stücke Schweineschnitzel gefunden. Einige hatte der Hund bereits verschlungen, zwei übergab sie der Polizei. Die Proben wurden zur weiteren Untersuchung zur Kriminalpolizei nach Landau geschickt. Eine andere Hundebesitzerin hatte auf ihrem Grundstück Hackfleischbällchen mit rosafarbenen Fremdkörpern darin gefunden. Auch hiervon gingen laut Dries Proben zur Kripo in Landau. Der Verdacht auf Giftköder habe bislang nicht bestätigt werden können, sagt deren Pressesprecher Franz Lutz. In diesen Fällen sei es generell schwer, den Verursacher zu finden. Dies bestätigt auch Wörths Polizeichef Dries. Meistens fehle es leider an konkreten Hinweisen auf mögliche Täter. Auch sei oft nicht festzustellen, ob es sich tatsächlich um Giftattacken oder nicht doch nur um die illegale Entsorgung von Müll handele. Dries ruft daher Hundebesitzer auf, darauf zu achten, dass ihre Tiere keine herumliegenden Futterstücke oder Abfälle schluckten. Aktiv gegen etwaige Giftmischer vorgehen will jetzt die Initiative „Pro Hund“, ein Verein, der sich gerade in Steinweiler formiert. Ein Hund aus dem Ort befinde sich nach einer Woche in der Tierklinik gerade auf dem Weg der Besserung, ein anderer sei gestorben, sagt Vorstand Hans Fischer. Man sammele gerade nähere Informationen zu den mutmaßlichen Giftanschlägen. Weitere Aktivitäten würden die Mitglieder bei einer für nächste Woche anberaumten Versammlung beschließen. Um die Hunde im Ort besser zu schützen, fordert Fischer schon jetzt, das Ausbringen von Giftködern in den Tatbestandskatalog verbotener Handlungen in der Gefahrenabwehrverordnung aufzunehmen und als bußgeldbewehrte Ordnungswidrigkeit zu klassifizieren. Ein entsprechendes Schreiben habe er an Verbandsbürgermeister Volker Poß geschickt. „Außerdem sollten Warnhinweise aufgestellt werden.“ Der Büroleiter der VG-Kandel, Jens Forstner, sagte auf Nachfrage, die Initiative sei ihm seit Freitagmorgen bekannt. Die von der Gruppe genannten Vorfälle mit Giftködern seien der Verwaltung indes von den betroffenen Hundehaltern bislang nicht gemeldet worden. (fex)

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