Kuhardt Gäsemälger ist Limoncello und Gäsemilch verfallen

Gäsemälger Andreas Scilla auf einer seiner Vespas.
Gäsemälger Andreas Scilla auf einer seiner Vespas.

Im Oktober wurde Andreas Scilla aus Kuhardt zu einer familiären Besprechung von seiner Schwester Claudia gebeten. Etwas verwundert sagten Scilla und seine Partnerin zu und da kam es raus: Die Kuhardter Fasnachter wollten Andreas zum 19. Gäsemälger küren.

Grund für das familiäre Gespräch ist der vier Monate alte Nachwuchs im Hause Scilla. „Meine Schwester war ja auch schon Gäsemälger und wollte einfach in Ruhe klären, ob sich das Amt des Gäsemälgers mit einem Neugeborenen im Familienkreis vereinbaren lässt“, erzählt Andreas Scilla und lacht. Natürlich kriegen sie das hin, Scilla und seine Partnerin sind da ganz entspannt. Immerhin hat Scilla einige Jahre Faschingserfahrung und mag die fünfte Jahreszeit.

Vor etwa 20 Jahren haben er und die Handballfreunde angefangen einen eigenen Wagen zu bauen. „Der wurde dann immer größer und wir waren auf vielen Umzügen dabei“, erinnert sich Scilla. Irgendwann kamen dann Bühnenauftritte dazu. Im benachbarten Hördt haben Scilla und drei weitere Freunde etliche Bardienste bei den dortigen Faschingsveranstaltungen gestemmt. „Als bekannt war, dass ich der neue Gäsemälger bin, musste der Bardienst ganz schnell umorganisiert werden. Ich kann ja nicht und meine Freunde wollen natürlich mit mir feiern“, erklärt Scilla.

Den väterlichen, italienischen Wurzeln ist es übrigens geschuldet, dass der Gäsemälger in dieser Saison nicht nur die berühmte Gäsemilch im Eimer hat, sondern auch den süditalienischen Zitronenlikör Limoncello. „Bei den Leuten kommt das gut an, der schmeckt ihnen“, sagt Scilla. Und wie verträgt sich Gäsemilch mit Limoncello? „Na ja, manchen bekommt es nicht so gut“, sagt Andreas I. mit einem Lachen. Die kommenden Wochenenden sind angefüllt mit Faschingsveranstaltungen. Schwester Claudia hat sich als Fahrerin zur Verfügung gestellt und mache ihre Sache bisher recht gut, so Scilla.

Er ist ein geselliger Mensch, mag wandern im Pfälzerwald und hat – außer der Familie – eine ganz große Liebe: Vespas. Fünf der Kultroller, allesamt in fortgeschrittenem Alter und bestens gepflegt, hat er in seiner Garage. „In Kuhardt sind einige Leute mit der Vespa unterwegs“, sagt er. Ausfahrten führen beispielsweise an die Weinstraße, „und am Bodensee waren wir auch schon mit den Rollern“. Einem weiteren Hobby verdankt er Erfahrungen mit hochkarätigen Ämtern. Scilla angelt gerne und war zweimal Angelkönig. Tatsächlich gibt es auch etwas, das Scilla nicht mag und das ist Winter, verrät er. Seinen Lebensunterhalt verdient Scilla bei Mercedes Benz im Germersheimer Ersatzteillager GLC. 1997 hat er im Unternehmen in Wörth die Ausbildung zum Industriemechaniker gemacht. Leistete später seinen Zivildienst beim Deutschen Roten Kreuz. Nach dessen Ende kam der Wechsel nach Germersheim, wo er bis heute arbeitet.

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