Wochen-Spitze Erster-Schultag-Gefühl

20240119_155453~3

Eine Ratssitzung kurz nach einer Wahl hat, selbst wenn sie mitten im kalten Winter stattfindet, etwas von erster Schulstunde nach den Sommerferien, obwohl kein Klassensprecher gewählt wird.

Nach der Wahl des Ortsbürgermeisters und des Ortsgemeinderats von Freisbach im November traf sich der Rat im Dezember zur konstituierenden Sitzung, um Ortsbürgermeister Jochen Ricklefs (parteilos) feierlich ins Amt einzuführen. Dieser wiederum verpflichtete die neuen Ratsmitglieder. Weil jedoch nicht alle die Wahl angenommen hatten, galt es nun, an diesem frostigen Januarabend, die Nachrücker zu verpflichten und einen Beigeordneten zu wählen. Das ging eigentlich ratzfatz.

Außerdem mussten vom Rat die zu bildenden Ausschüsse besetzt werden. Nun handelt es sich bei den Ratsmitgliedern um Bürger, die für ihr Ehrenamt Freizeit opfern müssen. Infolgedessen hielt sich die Euphorie der Ratsmitglieder im Freisbacher Rathaus, neben den Ratssitzungen auch noch Ausschusssitzungen zu besuchen, um das eine oder andere Thema vertiefend zu beraten und dem Gemeinderat eine Beschlussempfehlung zu unterbreiten, einigermaßen in Grenzen. Hilfreich war wohl Ricklefs Hinweis, dass die Ausschüsse in der Vergangenheit nicht so oft getagt haben, weil vieles im Rat direkt besprochen worden ist. Letztlich ging die Nominierung dann doch zügig über die Bühne. Besonders flott lief es, wenn ein Stellvertreter für ein Ausschussmitglied zu benennen war, das im Ruf steht, (fast) nie zu fehlen. Da meldeten sich teilweise gleich zwei.

Tipps von erfahrenen Ratsmitgliedern für die neuen gab es auch. Nämlich als Ortsbürgermeister Ricklefs diesen je ein Kommunalbrevier überreichte, worin sich die zu berücksichtigenden Regularien finden. Die „Schinken“ muten zunächst einmal ehrfurchtgebietend an: dick und jede Menge Paragrafen drin. Aber alles halb so wild, wenn man den launigen Worten eines Ratsmitglieds Glauben schenken mag: „Aufschlagen und einschlafen!“ So entspannend kann Ratsarbeit sein.

Lustig aber auch: Denn gemäß Absprache soll der Rat künftig an jedem zweiten Donnerstag im Monat tagen. Im Februar ist das folglich der 8. – Schmutziger Donnerstag. Helau! Man darf gespannt sein, wie viele Ratsherren abends mit Krawatte kommen und wie lang die dann noch sind, und wie viele der Ratsdamen eine Schere dabei haben werden.

Ein schönes Wochenende

x