Kreis Germersheim „Erst leere Häuser nutzen“

Hans Günter Schumacher startet eine Umfrage zu den Pläner der Stadt für das Germersheimer Schlachthofgelände. Schumacher, selbst Anwohner, hält die Bebauung dieses Geländes für eine Zumutung. Deshalb startet er eine private Umfrageaktion, um Anwohner für das Thema zu sensibilisieren.

Die Lärmbelastung durch 35 Einheiten für betreutes Wohnen oder wahlweise 21 Doppel- und Reihenhäuser (wir berichteten), die der städtische Baudezernent Norbert König für zumutbar hält, ist für Schumacher nur eine Seite der Medaille. König unterschlage, dass Schlachthofanwohner aber schon vorher bei Abriss und Neubau „gesundheitsschädlichen Abgasausstoß, Staub über mehrere Jahre durch Kräne, Bagger und Lastwagen“ hinnehmen müssten, bevor es zum von König als zumutbar bezeichneten Anwohnerlärm komme. Insgesamt werde eine innerstädtische Ruhezone für Mensch und Natur zerstört. Als Alternative schlägt Schumacher die Nutzung der seit Jahren leerstehenden Stengel-Kaserne und anderer leerstehender Häuser in der Stadt für den Umbau zu Wohnungen vor. Die Stadt solle entsprechende Gebäude Kaufen und vermarkten. Auf dem Schlachthofgelände selbst könnte die ehemalige Gaststätte „Jägerhof“ statt abgerissen zugunsten einer neuen Gaststätte renoviert werden, „die sicher wieder eine guten Zuspruch erwarten könnte“, so Schumacher. Er fordert alle Anwohner der Region um das Schlachthofgelände auf, ihre Meinung zu formulieren und ihm per Karte oder Brief in seinen Briefkasten Schlachthofstraße 6 einzuwerfen. Er sichert Anonymität zu. Es gehe ihm nur um Meinungen und Argumente zum Schlachthofprojekt. Der Germersheimer Stadtrat hat vor der Sommerpause den Beschluss zur Bebauung dieses lange Jahre brach liegenden innerstädtischen Geländes gefasst. Die städtische Wohnbaugesellschaft mbH wurde mit diesem Beschluss ermächtigt, das Gelände an den Investor (Wohnungen oder Reihenhäuser) zu verkaufen, der das wirtschaftlichste Angebot macht. (tom)

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