Neupotz Erfolgreiche Spendenaktion: „Glücksmobil“ macht Raphaels Welt größer

Das „Rahpy Mobil“ passt auch auf Behindertenparkplätze.
Das »Rahpy Mobil« passt auch auf Behindertenparkplätze.

Der dreijährige Raphael muss aufgrund einer Erkrankung meistens liegen. Nun kann er dank einer Spendenaktion das Haus wieder verlassen.

„Unser erster Ausflug seit langem, es ging zu den Großeltern von Raphael, hat ganz toll geklappt“, schwärmt Stephanie Bullinger mit einem hörbaren Strahlen in der Stimme. „Unser Sohn hat sich riesig gefreut, als wir ihn kürzlich in seinen Reha-Buggy gelegt, damit in unser neues „RaphyMobil“ geschoben haben und entsprechend gesichert die erste Autofahrt starten konnten.

Möglich wurde die Ausfahrt, weil die kleine Familie endlich wieder ein Auto hat, in dem die Eltern Boris und Stephanie problemlos ihren dreijährigen Sohn Raphael mitnehmen können. Das war seit dem Spätjahr 2023 nicht mehr möglich, weil der alte Kleintransporter der Neupotzer Familie kaputt gegangen und nicht mehr zu reparieren war.

Einfach mal schnell ein Ersatz-Fahrzeug beschaffen gestaltete sich für die Bullingers schwer, denn Raphael ist so stark körperlich beeinträchtigt, dass er nur liegend transportiert werden kann. Nach einer weitgehend normalen Schwangerschaft wurde bei dem Neugeborenen eine neuromuskuläre Grunderkrankung diagnostiziert, die nicht geheilt werden kann. Der Junge liegt durchgehend, weil seine Muskeln ihn nicht tragen, und muss mittels Sonden ernährt werden, wie die RHEINPFALZ im Dezember 2023 berichtete.

Nachdem die Familie mit der Suche nach einem neuen Kleintransporter angefangen hatte, war schnell klar, dass dessen Kaufpreis weit über dem Haushaltsbudget der Familie liegen würde. Im Raum stand eine Kaufsumme von rund 70.000 Euro, die nötigen Um- und Einbauten für den Transport von Raphael miteingeschlossen. Noch dazu schien der Markt für ein passendes Fahrzeug wie leergefegt zu sein. Also gingen Stephanie und Boris auf die Suche nach Menschen und Institutionen, die sie in ihrer Notlage finanziell unterstützen würden. Und sie wurden fündig.

Spendenaufruf findet offene Ohren

In einer Dank-Botschaft zählte deshalb die Familie unglaublich viele Helfer auf. Es waren Privatleute, Freunde und die Familie, die einen Betrag beisteuerten. Einige Vereine nahmen sich des Hilferufes an, so der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Landau Windspiel“, der Förderverein für Krebskranke Kinder oder der Verein Mobil mit Behinderung. Die Ortsgemeinde, Stiftungen und Unternehmen beteiligten sich an der Spendenaktion und es gab in Neupotz ein Benefizkonzert mit dem Hoffmann-Hammer-Trio. Von der Kreisverwaltung kam dazu ein Zuschuss aus einem Topf für die „soziale Teilhabe“.

„Wir hatten es schon fast aufgegeben, schnell einen passenden Kleintransporter zu finden, der nicht zu lang ist“, so Stephanie Bullinger. Denn was sollte die Familie mit einem sechs Meter langen Bus anfangen, denn nur solche gab es auf dem Markt. „Die Behindertenparkplätze sind zwar breiter als übliche Parkplätze, aber leider nicht länger, was ein Problem hätte werden können.“ Zum Glück fand ein Opa von Raphael auf einer Internet-Plattform einen passenden und schon komplett umgebauten Neuwagen mit nur 17 gefahrenen Kilometern. „Er hatte schon den Lifter und Airline-Schienen, die wir brauchen, nur noch Kleinigkeiten müssen wir nachrüsten.“ Und der Preis lag sogar mit rund 65.000 Euro unter dem erwarteten Endpreis. Dank dem Entgegenkommen einer hiesigen Firma, die Autos beschriftet, gab es obendrein noch einen weithin lesbaren Namen für das „Glücksmobil“ der Familie. Die einfach nur dankbar ist, dass so viele mithalfen, Raphaels kleine Welt deutlich größer werden zu lassen.

Stephanie Bullinger und ihr Sohn Raphael.
Stephanie Bullinger und ihr Sohn Raphael.
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