Kreis Germersheim Eisbären schmilzt das Eis weg

Unter Anleitung von Mahmoud Dawabsha packen Julian und Lavinia Mutter Erde (Anna-Lena) immer dicker ein. Logisch: Ihr wird immer
Unter Anleitung von Mahmoud Dawabsha packen Julian und Lavinia Mutter Erde (Anna-Lena) immer dicker ein. Logisch: Ihr wird immer wärmer ...

Ein Klimabewusstsein bilden, und das so früh wie möglich, das ist das Ziel der Kinderklimaschutzkonferenz, einem vom Land Rheinland-Pfalz geförderten Bildungsangebot für Grundschulen. Mit der Hilfe engagierter Referenten und zahlreichen, altersgerechten Experimenten, werden die Kinder an die Themen Umweltbewusstsein und Klimawandel herangeführt. Erstmals hatten die Viertklässler der Grundschule Steinweiler die Möglichkeit an diesem speziellen Aktionstag dabeizusein. Sie hatte sich für das Projekt beworben.

Zwei Studierende des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement des Umweltcampus Birkenfeld, einer Außenstelle der Universität Trier, führten die 30 Schüler durch das abwechslungsreiche Programm. Das passende Maskottchen, einen Stoffeisbären namens Kuno, hatten die Studierenden mitgebracht. „Wo lebt unser Eisbär Kuno?“, wollte Referent Sven Kammerer von den Schülern wissen. „Am Nordpol“, meldete sich ein Junge. Schön und gut, aber, wo ist der Nordpol eigentlich? Ratloses Schweigen. Sich einen Ort, der so weit weg ist, vorzustellen, ist auch eine denkbar schwierige Aufgabe. Glücklicherweise haben Kammerer und sein Kollege Mahmoud Dawabsha anschauliches Material dabei und zwar Erdkugeln, welche die Schüler erst einmal aufblasen mussten. Den Nordpol zu finden, war dennoch nicht einfach, zumal die Beschriftung auf Englisch war. „Also, entweder hier unten oder hier oben“, überlegt ein Junge. Schließlich geht Mia nach vorne und zeigt ihren Mitschülern nicht nur den Nordpol, sondern auch von der Klimaerwärmung direkt bedrohte Inseln, wie Fidschi. „Wie sieht es denn am Nordpol aus?“ Darauf haben die Kinder sofort eine Antwort: „Da ist ganz viel Eis“, sagt ein Mädchen. „Es schmilzt auch immer mehr weg, weil es nicht mehr so kalt ist“, ergänzt eine Schülerin. Die Kinder erfahren, dass sich unter der Eisschicht des Nordpols kein Land mehr befindet. Ein Problem, zum Beispiel für Kunos Eisbärenkollegen, die aufgrund der schmelzenden Pole oft sehr weite Strecken schwimmen müssen, um Nahrung zu finden und denen die Eisschollen ausgehen, auf denen sie rasten können. „Die Kinder sind sehr motiviert bei der Sache“, meint Klassenlehrerin Johanna Stuirbrink. Im Unterricht haben die Kinder das ein oder andere bereits gelernt, und können es vorbringen. Viel neues kommt hinzu, wie, dass Wetter und Klima nicht das gleiche sind: „Ein Klima ist ein Zeitraum von etwa 30 Jahren“, erklärt Dawabsha. Das ist in etwa der Zeitraum, in dem die Eltern der Schüler geboren wurden und der sich von 1979 bis heute wesentlich verändert hat. Das Wort Klimawandel beschreibt es damit ganz gut. Wie sich dieser Klimawandel für den Planeten anfühlt, spielt Anna-Lena nach. Für jeden Einfall, welche Dinge CO2 erzeugen, bekommt sie eine Jacke an. Es fallen Begriffe wie Flugzeug, Auto oder Grill. Zum Schluss trägt sie sechs Jacken und kommt deutlich ins Schwitzen. Am Ende des Tages wissen die Schüler einiges über fossile Brennstoffe und nehmen hoffentlich viele der gegebenen Energiespartipps mit nach Hause. Info www.kinderklimaschutzkonferenz.de

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