Kreis Germersheim Einfühlsam und leidensfähig

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GERMERSHEIM/RÜLZHEIM. Für ihre „herausragenden, jahrzehntelangen ehrenamtlichen Tätigkeiten für die Kulturgemeinde Rülzheim“ ist die Rülzheimerin Gisela Hengen gestern von Landrat Fritz Brechtel (CDU) mit der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet worden.

Hengen arbeitete von 1962 bis zu ihrem Ausscheiden im Jahr 2002 bei der Ortsgemeinde-, später dann der Verbandsgemeindeverwaltung Rülzheim. Bei der damals noch recht kleinen Verwaltung war sie anfänglich in fast allen Sachgebieten eingesetzt. Nach der Bildung der Verbandsgemeinde im Jahr 1972 wurde sie vom damaligen Bürgermeister Helmut Braun als Sachbearbeiterin unter anderem auch mit den kulturellen Angelegenheiten in ihrem Heimatort betraut. Später kamen noch die Schulverwaltung, die Volkshochschule und die Redaktion des Heimatbriefes sowie die Koordinierung der außerschulischen Nutzungen der Schulsporthallen, des Festwiesenhauses und der Dampfnudel dazu. Im Zuge der Vorbereitungen für die 1200-Jahr-Feier der Gemeinde im Jahr 1974 kamen auf die Kulturgemeinde als Dachorganisation der Rülzheimer Vereine und Veranstalterin der Heimatfeste und damit auch der 1200-Jahr-Feier große organisatorische Aufgaben zu. Braun beauftragte Hengen, die Vorbereitungen zusammen mit dem damaligen Geschäftsführer der Kulturgemeinde, Kurt Kupper, zu koordinieren. Seit dieser Zeit war sie bis zum Heimatfest 2005 auch deren Schriftführerin, ein Amt, das sie aber danach noch bis ins Jahr 2015 kommissarisch weitergeführt hat. Von 2006 bis zum Jahr 2009 war sie Vorsitzende des Katholischen Kirchenchors, in dem sie auch heute noch aktiv singt. „Gisela Hengen hat alle Fäden der Kulturgemeinde in der Hand, ohne dass es jemand merkt, was kulturell in Rülzheim läuft, läuft nicht ohne Gisela“, hieß es bei ihrer Verabschiedung aus dem Berufsleben. Sie sei die „heimliche Managerin, die gute Seele der Kulturgemeinde“. Einfühlungsvermögen und Leidensfähigkeit wurden ihr damals bescheinigt, das Vertrauen der jeweiligen Vorsitzenden der Kulturgemeinde, vier hat sie während ihrer Amtszeit „überlebt“, sowie aller Rülzheimer Vereinsvorsitzenden habe sie sich mit ihrer unermüdlichen, aufopferungswilligen und stets aufgeschlossenen Art erworben. Die Lorbeeren habe sie ihren Vorgesetzten überlassen und habe sich mit diesen gefreut, wenn alles geklappt hatte. Über die gestern verliehene Auszeichnung war sie mehr als überrascht. „Damit hätte ich nie gerechnet“, meinte sie auf unsere Nachfrage. Und eigentlich sei diese Ehrung auch nicht notwendig gewesen, sie habe alles doch gerne gemacht. Ihre Arbeit habe sie immer nach dem Motto gemacht, „es soll so klappen, dass jeder zufrieden ist, auch wenn’s viel Arbeit macht.“ |rud

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