Kreis Germersheim Corona-Pandemie: 253 Tote und mehr als 60.000 Infizierte

Die Intensivstationen der Republik waren teilweise überlastet.
Die Intensivstationen der Republik waren teilweise überlastet.

253 Tote hat das Coronavirus im Kreis gefordert. Mehr als 60.600 Infizierte hat das Gesundheitsamt zwischen März 2020 und Juli 2023 registriert. Diese Zahlen hat Amtsleiter Christian Jestrabek in der jüngsten Sitzung des Kreistags auf Antrag der AfD-Fraktion vorgestellt.

Der Mediziner erläuterte die Ausgangslage Anfang 2020 sowie die die ergriffenen Schutzmaßnahmen und verhängten Einschränkungen, die das Infektionsgeschehen abbremsen sollten.

Der Landkreis Germersheim wurde mit den Auswirkungen von Corona früher konfrontiert als der Rest der Bundesrepublik: Anfang Februar 2020 wurde die Germersheimer Südpfalz-Kaserne zur Quarantäne-Station für Rückkehrer aus der chinesischen Stadt Wuhan. Das Virus war allerdings weltweit nicht mehr aufzuhalten. Im März wurde die Pandemie ausgerufen. In Teilen des Elsass sei das medizinische System damals „komplett zusammengebrochen“, so Jestrabek. Die Kandeler Asklepiosklinik nahm daraufhin vier Patienten in kritischem Zustand aus Frankreich auf. „Uns war klar: Der Rheingraben ist das Aufmarschgebiet dieser Erkrankung“, blickte der Amtsarzt zurück.

Junge Bevölkerung

Die Todesopfer im Kreis Germersheim waren überwiegend zwischen 80 und 89 Jahre alt (118 Menschen) oder älter (53). Viele Corona-Tote gab es in Pflegeheimen. Zeitweise sei die Lage dort „desaströs“ gewesen, es gab täglich Sterbefälle. Was dem Landkreis zugutekam: Im Schnitt sei die Bevölkerung jung und habe, so Christian Jestrabek, eine hohe Impftoleranz. „Wir waren einer der Kreise, die früh impfen konnten.“ Begonnen wurde damit im Januar 2021 in Westheim.

Die AfD-Fraktion hatte die Corona-Bilanz der Kreisverwaltung und eine Beurteilung der behördlichen Entscheidungen und Maßnahmen gefordert. „Wir haben alle dazugelernt. Aber wir haben von Anfang an verantwortungsvoll den Menschen im Kreis gegenüber gehandelt“, reagierte Landrat Fritz Brechtel (CDU) auf AfD-Kritik.

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