Zeiskam Buchgeschenk fürs Heimatdorf im Jubiläumsjahr

Das erste Exemplar seines neuen Buches überreichte Edgar Schnell (re.) Altbürgermeister und Ehrenbürger Roland Humbert.
Das erste Exemplar seines neuen Buches überreichte Edgar Schnell (re.) Altbürgermeister und Ehrenbürger Roland Humbert.

Der Hobbyhistoriker Edgar Schnell hat das Dutzend voll gemacht und sein jüngstes Buch feierlich vorgestellt. Es handelt von Zeiskams Kommunalpolitik in den vergangenen hundert Jahren.

Elf Bücher und Broschüren über Zeiskam und die Geschichte des Zwiebeldorfes hatte Edgar Schnell bereits geschrieben. Nun hat er in diesem Jahr, in dem Zeiskam sein 1250. Ortsjubiläum feiert, das Dutzend voll gemacht. „100 Jahre Zeiskamer Kommunalpolitik. 1924 - 2024. Eine Jubiläums-Chronik“ heißt das jüngste Werk. Dieses Buch soll, glaubt man den Aussagen des 86-jährigen Autors und langjährigen RHEINPFALZ-Mitarbeiters gegenüber „seiner“ Zeitung, sein letztes sein.

Das 200-Seitenwerk mit vielen Fotos, Abbildungen und noch mehr Daten ist in einer Auflage von 350 Exemplaren erschienen.
Das 200-Seitenwerk mit vielen Fotos, Abbildungen und noch mehr Daten ist in einer Auflage von 350 Exemplaren erschienen.

Rund 100 Gäste, darunter viele Zeiskamer, Angehörige, aber auch offizielle Vertreter aus umliegenden Orten, waren am Freitagabend ins „Liederkranz“-Sängerheim Alter Bauernhof gekommen, um an der Buchpräsentation teilzunehmen. Diese war ein Teil der 1250-Jahrfeierlichkeiten des Dorfes.

Schatz geschaffen

Ortsbürgermeisterin Susanne Lechner erwähnte lobend, dass sich Schnell, ein Idealist, mit viel Hingabe und Engagement der Heimatgeschichte widmet. Mit seinem neuesten Buch habe er „einen weiteren Schatz geschaffen für alle Zeiskamer, die sich für Zeitgeschichte interessieren“.

Der in Bellheim wohnende Mainzer Wirtschaftsstaatssekretär Andy Becht (FDP) bezeichnete Schnells Werk als Bereicherung fürs Gemeinwesen. Dem Autor sei es gelungen, „kleine lokale Begebenheiten in große Ereignisse einzuordnen“.

„Dorfgeschichte ist das Fundament, das uns zeigt, wo wir herkommen“, sagte Uschi Eid, ehemalige Parlamentarische Staatssekretärin im Entwicklungshilfeministerium der Regierung von Kanzler Gerhard Schröder. Besonderer Dank gebühre Schnell dafür, so die einstige Grünen-Politikerin, dass er, auch schon in früheren Werken, „Zeiskams dunkelstes Kapitel ans Tageslicht geholt hat“ – die Nazizeit. Bei der Wahl 1932 zum Beispiel hätten 72 Prozent der Zeiskamer der NSDAP ihre Stimme gegeben. Im Deutschen Reich sei diese Partei damals auf durchschnittlich 37 Prozent gekommen.

Erstes Buch für Rekordhalter

Am Ende des offiziellen Teils überreichte Schnell, der zwar seit Jahren in Bellheim lebt, aber in Zeiskam geboren und aufgewachsen ist, das erste seiner Bücher an Roland Humbert. Zeiskams Ehrenbürger wird auch im Buch beschrieben. Demnach war er ununterbrochen 40 Jahre im Ortsgemeinderat und 20 Jahre lang Ortsbürgermeister. Zwei bis dato nicht übertroffene Rekorde, sagte Schnell, der am Freitagabend noch zahlreiche seiner Bücher signierte.

Rund 100 Besucher kamen ins „Liederkranz“-Sängerheim zur Buchvorstellung, die ein Teil der 1250-Jahrfeierlichkeiten des Dorfes w
Rund 100 Besucher kamen ins »Liederkranz«-Sängerheim zur Buchvorstellung, die ein Teil der 1250-Jahrfeierlichkeiten des Dorfes war.

Schnells 200-Seitenwerk ist in zwei Teile untergliedert. Der Erste befasst sich mit den einzelnen Wahlperioden von 1924 bis 2024, welche die Weimarer Republik, das Dritte Reich und die Bundesrepublik Deutschland in der Nachkriegszeit umfassen. Der zweite Teil ist quasi eine Fortschreibung der ebenfalls von Schnell verfassten Zeiskamer Ortschronik und widmet sich den Themenschwerpunkten seit 1999. Dabei geht es in einem Unterabschnitt um die bauliche Entwicklung des Zwiebeldorfes. Unter „weitere kommunale Themenfelder“ finden sich unter anderem ein „Streifzug durch Zeiskams Gässchen“, das „Kleinod Queichwiesen“, die Inbetriebnahme der Draisinenbahn 2006 und die „Umgehungsstraße“.

Ein Coup: die Umgehungsstraße

Letztere war auch wiederholt Thema bei den Rednern des Abends. Schließlich war es dem damaligen Zeiskamer Bürgermeister Heinrich Butz, sein Sohn gleichen Namens saß am Freitagabend im Publikum, binnen weniger Monate Vorbereitung gelungen, das 885 Meter lange Wegstück genehmigen und in vier Wochen und einem Tag bauen zu lassen. „Wobei Butz sich nicht scheute, unkonventionelle Wege zu gehen, so wie es seine Art war“, heißt es dazu in Schnells Buch. In dessen Anhang findet sich neben Quellenverzeichnissen und Informationen über den Autor und sein Werk eine Liste sämtlicher Zwiebelköniginnen und -prinzessinnen.

Verkauft wird das neue Buch auch am Samstag und Sonntag, 16. und 17. März, jeweils von 10 bis 13 Uhr im Hof des katholischen Pfarrhauses in Zeiskam, Kronstraße 29.

Lesezeichen

„100 Jahre Zeiskamer Kommunalpolitik. 1924 - 2024. Eine Jubiläums-Chronik“ von Edgar Schnell, 200 Seiten mit vielen Fotos und Abbildungen, Auflage: 350 Exemplare, Preis: 16 Euro.

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