Kreis Germersheim Begegnung im Kulturzentrum

In der Verbandsgemeinde Hagenbach wird es ab Mittwoch, 17. Februar, im 14-Tage-Rhythmus ein Begegnungscafé im Kulturzentrum am Stadtrand geben, wie jetzt bei der konzertierten Aktion mit etwa 50 interessierten Bürgern zur Gründung dieser Einrichtung vereinbart wurde. „Es soll nicht nur für Flüchtlinge sein. Wir lassen Integration nach dem Leitbild 2020 aufleben.

Für möglichst viele Menschen, Ältere, Benachteiligte oder türkische Mitbürger, Behinderte und natürlich Flüchtlinge soll es ein Ort der Begegnung werden“, appellierte der Initiator Henning Otte an die Aktiven. Dieses klare Bekenntnis, diese Begegnungsstätte für alle Gruppen der Bevölkerung einzurichten, war ihm wichtig, weil er bei vielen Vorgesprächen Verbitterung gespürt hatte, dass es jetzt eine Welle der Hilfe für Flüchtlinge gebe, und Menschen, die schon bisher aus verschiedensten Gründen am Rande der Gesellschaft stehen, vergessen werden. Trotzdem zeigte sich bei den Diskussionen um die Details des Begegnungscafés, dass die Flüchtlinge derzeit im Mittelpunkt der Bemühungen stehen. „Wir haben sie nun mal hier, wir müssen einfach helfen“, meinte Otte pragmatisch, der zur besseren Orientierung auch einen „Hilfeleitfaden von Händeschütteln bis Mülltrennung“ verfasst hat. Inzwischen wohnen 130 Flüchtlinge in der Verbandsgemeinde, diese Zahl werde sich voraussichtlich im laufenden Jahr verdoppeln, informierte Pascal Eck vom Ordnungs- und Sozialamt, der dieses bürgerschaftliche Engagement sehr begrüßte und Unterstützung der aktiven Bürger durch eine pädagogischen Fachkraft ab Februar versprach. Hinter diesen 50 Interessenten des Abends stehen teilweise viele weitere Helfer, da Otte als Koordinator bereits im Vorfeld bei acht Institutionen und Interessengruppen um Unterstützung gebeten hatte. Neben der Evangelischen Kirche, der Katholischen Frauengemeinschaft, den Bürgervereinen Berg, Neuburg und Scheibenhardt, der Partei „Die Grünen“ und den Hagenbacher Seniorenbeauftragten wird sich auch eine Gruppe türkischer Mitbürger jeweils an einem Begegnungstag engagieren. Die Gruppen können in der Zeit von 17 bis 19 Uhr die Bewirtung und Betreuung frei gestalten, vielleicht auch ein kleines Programm erarbeiten. Die sprachlichen Barrieren seien hoch, sagte Kerstin Jordan vom Kandeler Café International, und Englisch auch keine gute Lösung, weil die Menschen Deutsch lernen sollten. Einfache Spiele wie Memory mit gleichzeitiger Wiederholung der Worte erwiesen sich als beliebt und nützlich. Jordan ermutigte die Hagenbacher Runde zu dieser Begegnungsstätte, „immer wieder kommt ganz spontan Unterstützung aus der Bevölkerung“. (bp)

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