Kreis Bad Duerkheim Viel für die Sinne

Außerhalb der alten Stadtmauer liegt zwischen Barockgarten und Südlicher Ringstraße der Freinsheimer Apothekergarten. Ein Spaziergang entlang seiner Kräuter- und Duftpflanzenbeete bietet in der warmen Jahreszeit viel für die Sinne.

Apothekergärten haben eine lange Geschichte. In Mitteleuropa gehen sie auf die mittelalterlichen Klostergärten zurück. Schon vor etwa 500 Jahren bauten auch die ersten Apotheker Pflanzen für medizinische Zwecke an. Der kleine, aber feine Freinsheimer Apothekergarten, errichtet vom Verein Stiftung Freinsheim, setzt also eine tief verwurzelte Tradition fort. Sortiert nach Anwendungsgebieten kann der Besucher hier eine Fülle heilsamer Pflanzen entdecken. Jetzt im Sommer stehen viele von ihnen in schönster Blüte. Zum einen findet man bekannte Pflanzen wie Ringelblume, Pfefferminze und Rosmarin. Aber es gibt auch Gewächse, die den wenigsten geläufig sein dürften. Da stehen auf kleinen Hinweisschildern etwa Namen wie Wolfstrapp oder Herzgespann. Beide befinden sich im Beet, in dem für Herz und Kreislauf förderliche Pflanzen gedeihen. Sie sind zwar nicht besonders auffallende Erscheinungen, haben aber ihren Platz in vielen traditionellen Bauerngärten. Natürlich fehlen in der Freinsheimer Anlage auch nicht herrlich duftende Heil- und Küchenkräuter wie Salbei, Thymian und Lavendel. Eine wahre Augenweide ist die jetzt reich blühende Echinacea. Den deutschen Namen Sonnenhut trägt sie wegen der Form ihrer leuchtend rotvioletten Blüten. Die aus Amerika stammende Staude bildet im Apothekergarten einen prächtig gewachsenen Busch und leuchtet farbenfroh bis in die späte Dämmerung des Sommerabends. Das gilt auch für die duftenden Rosen: Ihre vielfältigen Farben, die teilweise in hohen Rosenbäumchen glühen, sind besonders vielfältig. Manch eine dieser Schönheiten erblickt man vor dem Hintergrund des nahe gelegenen mittelalterlichen Hahnenturms. Das erfolgreiche Projekt des Apothekergartens mit pflegenden Paten bringt also buchstäblich eine bunte Pracht zum Blühen. Die Namen der Paten werden auf den Schildern genannt, auf denen zugleich die Anwendungsbereiche der Pflanzen zu lesen sind. Optisch ansprechend wirken die Umfassungen der Hochbeete mit sorgfältig errichteten Trockenmauern aus Sandstein. Was übrigens die tüchtige Kölner Klosterfrau Maria Clementine Martin einst als Melissengeist „fabricirte“, wächst als pflanzlicher Ausgangsstoff natürlich auch im Freinsheimer Apothekergarten: die wohlbekannte Zitronenmelisse. (lad)

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