Kreis Bad Duerkheim Vegan statt Leder

Mit einer kleinen Auswahl ihrer Handtaschen: Jasmin Prinz und Oliver Hauer steuern ihr Unternehmen Desiderius von Speyer aus.
Mit einer kleinen Auswahl ihrer Handtaschen: Jasmin Prinz und Oliver Hauer steuern ihr Unternehmen Desiderius von Speyer aus.

Seit Herbst 2017 ist das Taschen-Label auf dem Markt und hat nach Angaben der Gründer im ersten Jahr das gesteckte Umsatzziel übertroffen. Hinter Inyati steht die Desiderius GmbH, die mit ihren Büroräumen in der Maximilianstraße ansässig ist. Geschäftsführer sind Oliver Hauer und Jasmin Prinz. Die Firma besitzt zwar einen Online-Shop, aber überlässt den Verkauf großen, zum Teil internationalen Modehändlern, wie Peek & Cloppenburg, Otto, den Online-Händlern Zalando und Asos oder dem englischen House of Fraser. In Speyer sind die Taschen bei Leder Horn und Christmann erhältlich. Die Kontakte zu den großen Händlern pflegt Oliver Hauer schon länger. Bevor er Desiderius vor acht Jahren gründete, brachte er für Kunden deren neue Modemarken auf den Markt, kümmerte sich um Vertrieb und Marketing. „Irgendwann haben wir gesagt, wir gründen unser eigenes Label“, berichtet er. Das war zuerst eine andere Taschen-Marke, bevor Inyati das Herzstück des Betriebs wurde. Modedesignerin Jasmin Prinz absolvierte zunächst ein Praktikum bei Desiderius. Jetzt designt sie die Taschen gemeinsam mit Tara Marie Roche, die für den Job von London nach Speyer umzog. Neben den Designerinnen und Hauer gehören vier Mitarbeiterinnen zum Team. Gefertigt wird in China, in einer Region bei Hongkong. Dort haben Hauer und Prinz ein Fertigungsunternehmen gefunden, das ihnen zufolge ihren Qualitätsansprüchen entspricht und bei dem die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter sowie die Infrastruktur stimmen. Kunststoff, Innenfutter, Verschlüsse und sonstige Zutaten: Alle Materialien stammten aus dieser Region. Um alles im Auge zu behalten, reisen beide drei bis vier Mal im Jahr dorthin. Pro Jahr stehen vier Inyati-Kollektionen auf dem Programm. Die Taschen sind vegan – statt Leder setzt Desiderius auf einen Kunststoff. Das Material fühlt sich nach Meinung von Hauer und Prinz gut an und ermöglicht eine abwechslungsreiche Oberflächentextur. Auch Lederoptik kann es nachahmen. Jede Kollektion umfasst 20 Modelle, wobei es jedes Modell in zwei bis vier Farben erhältlich ist. Jede Tasche kostet weniger als 100 Euro. 120.000 Taschen bringt Desiderius jährlich auf den Markt, Tendenz steigend, denn das Ziel laute Wachstum, sagt Hauer. Mit dem Start von Inyati sind er und Jasmin Prinz sehr zufrieden. Bereits im ersten Jahr sei der Umsatz siebenstellig, erklärt Hauer ohne genaue Zahlen zu nennen. Eine große Nachfrage brachte der Deutsche Bloggerpreis, bei dem Inyati im November einen ersten Platz belegte. Der Preis wird von einem Blogger-Magazin ausgelobt; 1600 Blogger stimmten für ihre Favoriten ab. Das Sieger-Modell war laut Hauer danach komplett ausverkauft. Desiderius will mit Inyati wachsen – nicht nur finanziell, sondern auch räumlich. Die Geschäftsführer suchen neue Räume in Speyer, wo sie Verwaltung, Grafik und Design sowie das Lager – es befindet sich derzeit in Römerberg – unter ein Dach bringen können. Daran wollen sie auch einen Laden anschließen. Im Netz www.inyati.de

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