Kreis Bad Duerkheim Trinkwasser-Engpässe vermeiden

91-75456792.jpg

Eine 1,6 Kilometer lange Wasserleitung zwischen Lambsheim und Weisenheim am Sand wird im nächsten Jahr das Gebiet zwischen den Wasserversorgern der Friedelsheimer Gruppe und den Freinsheimer VG-Werken verbinden. Damit sollen mögliche Engpässe insbesondere in den Sommermonaten verhindert werden.

Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung haben gestern Stefan Veth, Verbandsvorsteher der Friedelsheimer Gruppe, und Jürgen Oberholz, Erster Beigeordneter der VG Freinsheim, in Fußgönheim unterschrieben. Sollte die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung gefährdet sein – zum Beispiel durch Ausfall eines Brunnens oder einer Aufbereitungsanlage – oder bei extremen Brandfällen das Löschwasser knapp werden, können sich die beiden Wasserversorger bald gegenseitig aushelfen. „Nach unserem Maßstab haben wir schier unendliche Mengen Trinkwasser zur Verfügung, aber es kann durch heiße Sommer schon einmal zu Engpässen kommen“, sagte Stefan Veth, Verbandsbürgermeister von Dannstadt-Schauernheim. Oberholz gab zu, dass insbesondere die VG Freinsheim von dieser neuen Leitung profitieren werde. „In diesem Sommer mussten wir feststellen, dass unsere Hochbehälter nicht so gut gefüllt waren wie erwartet“, erläuterte der für die Werke zuständige Beigeordnete. Die Verbandsgemeinde müsse sich generell Gedanken darüber machen, wie sie wegen des sinkenden Grundwasserspiegels weiter verfahren wolle. Oberholz merkte an, dass im Notfall nicht nur Weisenheim am Sand mit dem Wasser aus dem Maxdorfer Wasserwerk versorgt werden könne. Der Freinsheimer Werkleiter Stefan Dachsteiner, der nach einer ersten Kooperationsvereinbarung 2007 die ingenieurtechnische Betreuung der Friedelsheimer Gruppe sicherstellt, wies darauf hin, dass es zwar eine bestehende Leitung zwischen Lambsheim und Weisenheim entlang der Bahnstrecke gibt, diese aber nicht mehr genutzt werden könne. Sie stammt laut Werkleiter Wilfried Weber aus dem Jahr 1937 und wurde jahrzehntelang nicht mehr genutzt. „Eine Probe hat gezeigt, dass das Wasser den Geruch der Teerbeschichtung angenommen hat“, bedauerte Dachsteiner. Deshalb müsse jetzt entlang dieser Strecke ein neues Gussrohr verlegt werden. Baubeginn ist im Frühjahr, es wird mit einer Bauzeit von vier bis sechs Wochen gerechnet. Da die neue Leitung zu zwei Dritteln auf Weisenheimer und zu einem Drittel auf Lambsheimer Gemarkung liegt, werden die Kosten für Bau und Unterhalt entsprechend geteilt. Die Freinsheimer Werke werden ihre Arbeiten, die 100.000 Euro kosten werden, vergeben. Die Friedelsheimer Gruppe baut ihren Anteil laut Weber in Eigenleistung. Das später daraus entnommene Wasser kostet die jeweiligen Versorger laut Kooperationsvertrag 0,45 Euro pro Kubikmeter. Die Wassergebühr für die Verbraucher bleibt gleich. In der VG Freinsheim zahlen die Bürger 2016 weiterhin einen Nettopreis von 1,33 Euro, in der Friedelsheimer Gruppe sind es sogar nur 1,15 pro Kubikmeter. Die Friedelsheimer Gruppe, die auf ihrem elf Ortsgemeinden großen Verbandsgebiet drei Wasserwerke betreibt, verzeichnet für 2015 einen Rekord bei der Fördermenge in Höhe von 2,5 Millionen Kubikmeter, vom Wasserwerk Krumbachtal aus wurden für die acht Ortsgemeinden der VG Freinsheim 900.000 Kubikmeter in die Leitungen gepumpt. Eine Rekord-Fördermenge ist dies jedoch nicht: 2003 waren es über eine Million Kubikmeter. (led)

x