Kreis Bad Duerkheim Schlusslicht bei Umstellung auf LED-Technik

Die Straßenbeleuchtung soll künftig weniger Strom fressen und weniger Kohlendioxid produzieren. So will es eine EU-Verordnung, die seit Jahresbeginn mit den Quecksilberdampflampen die uneffektivsten Modelle vom Markt genommen hat. Natriumdampflampen sind noch erlaubt, LED-Lampen dagegen die Technik der Zukunft. Und so sollen letztere künftig die meisten Herxheimer Straßen erleuchten. So hat es der Gemeinderat am Montagabend mehrheitlich beschlossen.

109 Quecksilberdampflampen stehen noch an Herxheimer Straßenrändern. Was deren Austausch und Reparatur betrifft, so erläuterte ein Mitarbeiter der Pfalzwerke, lebe man derzeit von Vorräten. Sind die aufgebraucht, bleiben die Lampen mit der zum Großteil über 20 Jahre alten Technik dunkel. Innerhalb der Verbandsgemeinde ist Herxheim bei der Umstellung auf energiesparende Beleuchtung Schlusslicht. Vorreiter war Erpolzheim, die meisten anderen Orte nutzen derzeit die aktuelle Sammelausschreibung zur Umstellung der letzten Lampen. Gut 60 Prozent Strom spart die LED-Technik ein. Auch wenn Laufzeiten, Wartungsintervalle sowie die Entwicklung von Strompreisen, die Zinsen und damit die Zeit, bis sich die Investition gelohnt hat, nur geschätzt werden können, sprach sich doch die überwiegende Mehrheit des Rates für die sparsamste Technik aus. Natriumdampflampen, wie sie derzeit vor allem noch an der Hauptstraße stehen, werden zwar noch gebaut und vertrieben, sind aber letztlich auch auslaufende Technik, wie Wolfgang Gabel von der CDU-Fraktion das Votum für LED begründete. Da niemand wisse, wann auch sie vom Markt verschwänden, sei eine Umstellung auf Natriumdampf zu kurz gedacht. Die einzige Gegenstimme gegen die LED-Technik kam von Thorsten Hauchwitz (FDP). Angesichts der aktuellen Kassenlage und der anstehenden Liste von Projekten der Gemeinde vom Fahrbahnteiler über den angestrebten DSL-Ausbau bis hin zum Parkplatz zur Dorfkernentlastung hält er die knapp 60.000 Euro für die LED-Beleuchtung für „rausgeworfenes Geld“. Die Mehrkosten gegenüber einer knapp 30.000 Euro teuren Umstellung auf Natriumdampflampen könnten nicht durch die Ersparnis von rund 8000 Euro (gegenüber knapp 4500 Euro bei Natriumdampf) gerechtfertigt werden. Als einziger verweigerte Hauchwitz folglich auch seine Zustimmung zur Einstellung der 60.000 Euro in den Nachtragshaushalt. Dessen Defizit beträgt wegen geringerer Einnahmen aus der Einkommensteuer sowie Mehrausgaben für oben genannte Investitionen knapp 130.000 Euro. Damit ist der Fehlbetrag gut dreimal so hoch wie im ursprüngliche Etatansatz. Dem Haushaltsentwurf, so erinnerte Franz Keller (SPD), hatte Ronald Becker (FWG) als Bürgermeisterkandidat noch öffentlich und wahlwerbewirksam die Rote Karte gezeigt. Was er damit zu tun gedenke?, wollte Keller wissen. Die halte er weiter dem vorherigen Gemeinderat vor, verteidigte sich der Bürgermeister mit dem Hinweis auf den jahrelang aufgelaufenen Investitionsstau, der nun mit entsprechendem finanziellem Einsatz abgearbeitet werden müsse. (ktx)

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