Hassloch Lithiumförderung: Vulcan Energie stellt Vorhaben vor

Weißes Gold: Lithiumchlorid in einem Labor der Vulcan Energie.
Weißes Gold: Lithiumchlorid in einem Labor der Vulcan Energie.

Die Vulcan Energie Ressourcen GmbH interessiert sich dafür, in Haßloch Lithium zu fördern und Teile des Orts mit der dabei gewonnenen Wärme zu versorgen. Ein Vertreter des Karlsruher Unternehmens stellt das Vorhaben am Mittwoch, 15. Juni, 19.30 Uhr, in der Gemeinderatssitzung in der Sporthalle der Ernst-Reuter-Schule vor.

Die Grünen hatten einen entsprechenden Antrag gestellt. Zudem wurden laut Ergänzungsantrag der CDU ein Vertreter des Landesamtes für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz und ein Vertreter des Ortenau-Kreises, wo Vulcan Energie bereits aktiv ist, zur Sitzung eingeladen.

Vulcan Energie aus Karlsruhe will den steigenden Bedarf am Rohstoff Lithium klimafreundlich decken. So sollen Bohrungen vorgenommen werden, durch die das heiße lithiumreiche Thermalwasser nach oben gefördert wird. An der Erdoberfläche kann das heiße Wasser als Heizenergie in einem Fernwärmenetz oder zur Stromerzeugung genutzt werden. Das Lithium wird vorher aus dem Thermalwasser gefiltert und an Abnehmer in Europa verkauft. Das abgekühlte Thermalwasser wird dann durch eine zweite Bohrung wieder in das Erdinnere zurückgepumpt.

Oberrheingraben reich an Lithium

Das Thermalwasser in tiefen Schichten des Oberrheingrabens enthält sehr viel Lithium. Die Nachfrage nach diesem Leichtmetall ist sprunghaft angestiegen. Lithium-Ionen-Batterien werden in digitalen Endgeräten und in Elektrofahrzeugen verwendet, zunehmend aber auch in vielen anderen Bereichen. Vulcan Energie geht davon aus, dass sich im Bereich Haßloch ein sehr wasserdurchlässiges Buntsandstein-Reservoir und damit ein sehr großes Thermalwasser-Vorkommen befindet, besonders im westlichen Teil der Gemarkung.

Der Oberrheingraben bietet wirtschaftliche Bedingungen zur Förderung des Rohstoffes Lithium und Erdwärme. Das Regenwasser aus den angrenzenden Gebirgen Schwarzwald und Vogesen sinkt ins Grundwasser ab und dringt in den Untergrund des Grabenbruch sein. Durch die Erdwärme in den großen Tiefen steigt das aufgeheizte Wasser im Oberrheingraben wieder in höhere Gesteinsschichten auf. Dies stellt eine natürliche Wärmepumpe dar, deren Nachhaltigkeit durch die Niederschläge an den Bergen auf Dauer garantiert wird.

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