Kreis Bad Duerkheim Kampf dem Durchgangsverkehr

„Gemeinsam sind wir stark“: Unter diese Überschrift stellte der Erpolzheimer Bürgermeister Alexander Bergner seine Rede zum Neujahrsempfang am Freitagabend im Erpolzheimer Bürgerhaus.

In Erpolzheim lasse es sich gut wohnen, urteilte der Bürgermeister. So sei es „gelungen“, das ursprüngliche, mittlerweile 1238 Jahre alte Dorf mit der Modernisierung der letzten Jahrzehnte zu verbinden. Die Dorfgemeinschaft werde von den Vereinen getragen. Diese und die Politik seien auf Nachwuchs angewiesen, um sich den Herausforderungen der sich aufgrund des demografischen Wandels verändernden Gesellschaft stellen zu können, meinte Bergner. Es sei wichtig, die „Kultur der Gemeinsamkeit“ zu erhalten. „Gemeinsam schaffen wir das, der Einzelne nicht“, sagte der Ortschef. Erpolzheim verfüge über eine gute Infrastruktur, der örtliche Kindergarten sei ausgelastet, die Gruppe der „Sandflöhe“ ein ergänzendes Angebot. Bergner kritisierte „ungezügelten Straßenbau“. Um den Durchgangsverkehr aus den Orten herauszuhalten, seien „ortsübergreifende Planungen“ nötig. Als „sehr wichtig“ ordnete der Bürgermeister in diesem Zusammenhang den Bau der neuen B 271 ein. „Persönliche Interessen“ hätten ihren Bau bislang jedoch verhindert. Bergner bedankte sich bei der Erpolzheimer „Rentnergang“, die in Eigenleistung eine Urnenwand auf dem Friedhof errichtet hat. Für den Ausbau der Freinsheimer Straße habe man viel Kritik von außen erhalten und „richtig was erleben“ können. beim geplanten Radweg längs der K 5 sehe es wegen der Aufweitung der Bahnbrücke nach Meinung Bergners „gut aus.“ Den angestrebten Breitbandausbau in Erpolzheim nannte der Bürgermeister ein „leidvolles Thema“. Allerdings versicherte er: „Wir bleiben dran.“ Ohne den versierten Fachmann Uwe Pilgram, den sich die Gemeinde als Berater an die Seite geholt hat, wäre man in dieser Sache längst gescheitert, war der Bürgermeister überzeugt. Vom Steueraufkommen blieben der Gemeinde 21,5 Prozent. Dies reiche nur dann, wenn „eine Heerschar Freiwilliger“ zur Verfügung stehe. „Wir agieren mit Maß und Ziel“, schloss er. Die gute Neuigkeit, dass mit dem lange geplanten Hochwasserschutz für Erpolzheim in diesem Jahr endlich begonnen werden könne, überbrachte Verbandsbürgermeister Wolfgang Quante. Für den Start der Maßnahmen sei es allerhöchste Zeit, denn in der Vergangenheit habe man bei entsprechenden Regenereignissen „viel Glück gehabt“. Die von Freinsheim ins Spiel gebrachte Südumgehung der Stadt sei für das Erpolzheimer Ortsbild „nicht positiv“, urteilte dann auch er. In den vergangenen Wochen seien viele syrische Kriegsflüchtlinge in der Verbandsgemeinde angekommen. Daher müsse man in nächster Zeit stärker zusammenstehen, um den Menschen eine neue Heimat zu ermöglichen, forderte Quante. Ein „Runder Tisch“ soll in Kürze eingerichtet werden. Die Erpolzheimer Weinprinzessin Lena I. Heinisch wünschte, umrahmt von einem verkleinerten „Knorzekinder-Hofstaat“, in Gedichtform Zuversicht und Glück fürs neue Jahr. Klaus Hillbrat aus Wachenheim begleitete das Programm musikalisch mit seiner Trompete. (mkö)

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