Kreis Bad Duerkheim Frühlingsboten am Luitpoldweg

Zwischen Winter und Frühling, wenn die Nächte empfindlich kalt sein können, hält der Wald seine Blattknospen noch geschlossen. In diesen Märztagen kann der Spaziergänger auf dem Luitpoldweg noch durch die Kronen der Kastanien und Eichen weite Ausblicke auf Bad Dürkheim und die Limburg genießen. Der Luitpoldweg ist die schmale Straße, die am Übergang von der Schillerstraße in die Karl-Räder-Allee Richtung Limburg abzweigt. Den Namen trägt die Kreisstraße vom Prinzregenten Luitpold von Bayern und erinnert so an die bayerische Vergangenheit der Pfalz. Unter der Woche fahren hier nur wenig Autos, so dass man auf dem Gehweg neben der Straße fast wie auf einem Waldweg spaziert. Die Strecke folgt dem Pfälzer Weinsteig und hat Ausblicke auf Berg und Tal zu bieten: Unten im Isenachtal zieht sich Bad Dürkheim nach Westen, während sich oben auf dem Plateau des Limburgbergs die große Klosterruine aus rotem Sandstein erhebt. Wer nur einen kurzen Spaziergang machen will, kann auch am Parkplatz in der weit geschwungenen Kurve starten, wo der Luitpoldweg nach Nordosten hin umschwenkt. Von hier folgt man ebenfalls dem Pfälzer Weinsteig sowie der Markierung des blauen Balkens. Es sind nur ein paar Gehminuten, bis der Luitpoldweg den Jakob-Bößler-Gedächtnispfad kreuzt. Kurz vorher endet der Gehweg an der Straße und folgt nach rechts dem kurzen Anstieg zum Limburg-Plateau. Unüberhörbar markieren jetzt gefiederte Waldbewohner wie der Kleiber ihr Brutrevier: Der kompakte Singvogel gilt als Stimme des Waldes und pfeifender Bote des Frühlings. Seine klare, langgezogene Liedstrophe ist an den Hängen des Limburgbergs oft zu hören. Hier findet er den vielfältigen und lichten Laubmischwald, den er als Lebensraum braucht. In der rauen Baumrinde sucht der Kletterakrobat nach Nahrung und in hochgelegenen Baumhöhlen beginnt er jetzt mit dem Nestbau. Die vielfältigen Bäume am Weg stehen mitunter wie aufgereiht. Mal sind sie gerade und schlank gewachsen, mal knorrig gewunden. Oben neigen sie ihre Kronen gegeneinander, sodass man wie unter Astbögen hindurch spaziert. Das bislang einzig sichtbare Grün ist hier derzeit das Efeu: Der immergrüne Kletterstrauch wächst an manchen Bäumen wie ein dichtes Kleid hinauf. (lad)

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