Kreis Bad Duerkheim Ende der Glogger-Ära in Offener Werkstatt

Beim Trägerverein der Offenen Werkstatt ist eine Ära zu Ende gelangen. Der erste und bislang einzige Vorsitzende, Dürkheims Neubürgermeister Christoph Glogger, hat sein Amt abgegeben. In der Mitgliederversammlung am Mittwochabend ist Hans Heß einstimmig bei einer Enthaltung zu Gloggers Nachfolger gewählt worden. Der übernimmt nun den Trägerverein eines Kreativzentrums mit neuem Namen: Der war am gleichen Abend in „Offene Kreativ-Werkstatt“ geändert worden.

Die Rührung war spürbar, als Glogger seinen Vorsitz nach 14 Jahren abgab – 2002 war der Verein gegründet, 2003 anerkannt worden. Neben Geschenken (unter anderem ein Apfelbäumchen) gab es viele freundliche Worte: Glogger und Vereinsmitglieder attestierten sich gegenseitig eine hervorragende Zusammenarbeit. Sein Terminkalender als Dürkheimer Bürgermeister sei „vollgepackter als ich das dachte“, führte Glogger als Grund für die Aufgabe seines Amtes an. Zum anderen finde er die „Doppelrolle“ schwierig, da die Offene Werkstatt zwar eng mit der Stadt zusammenarbeite, aber von ihr unabhängig sei und bleiben sollte. Sein Nachfolger, der 60-jährige Heß aus Bad Dürkheim, war bisher nicht Vereinsmitglied. Der gebürtige Landauer ist seit 16 Jahren selbstständiger Unternehmensberater. Die aus Gloggers Unterstützergruppe hervorgegangene Ideenwerkstatt Weihnachtsmarkt hat er moderiert. Den 14 Anwesenden – hauptsächlich aus Vorstands- und Mitarbeiterschaft – erzählte Heß von seiner Philosophie und seinen künstlerischen Ambitionen. So sei er seit einiger Zeit dabei, Holzskulpturen herzustellen. Als Winzersohn arbeite er gerne mit Fassdauben. Der stellvertretende Vorsitzende Thomas Bechtloff hatte nach eigenen Angaben nach Gloggers Rücktrittsabsicht zunächst selbst überlegt, den Vorsitz zu übernehmen, sich dann aber dagegen entschieden. Andere Personen hätten es sich vorstellen können – „wenn alle Stricke reißen“. Außerdem habe es noch eine Person gegeben, die den Vorsitz hätte übernehmen wollen, worauf Bechtloff aber nicht näher einging. Der Vorstand habe Heß favorisiert, der sich in den vergangenen Wochen auch schon eingearbeitet habe. Dass die Offene Werkstatt nun ein wenig anders – Offene Kreativ-Werkstatt – heißt, ist das Ergebnis längerer Überlegungen und eines Wettbewerbs, den letztlich Mitarbeiterin Tanja Ripp für sich entscheiden konnte (wir berichteten). Den neuen Namen haben nun auch die Mitglieder bei einer Enthaltung einstimmig abgesegnet. Als „echten Einschnitt“ des vergangenen Jahres bezeichnete Glogger den Weggang von Werkstatt-Leiterin Martina Leonhardt-Messer, deren Umzug eine weitere Tätigkeit als Leiterin unmöglich machte. Glogger zog ein positives Fazit seiner Vorstandsarbeit. Hier hätten persönliche Befindlichkeiten nie eine Rolle gespielt, was die Arbeit sehr angenehm gemacht habe. Er betonte, der Trägerverein habe sich nie in das Programm der Werkstatt eingemischt. So solle das auch bleiben. Der 600. Wurstmarkt ist auch bei der Offenen Kreativ-Werkstatt Thema: Beim historischen Umzug ist sie dabei. Das Thema ist dann der Wurstmarktbrunnen, der einst von Werkstatt-Gründer Walter Glaser gestaltet wurde. (jlp) Zitiert —„Wir hoffen, dass du ihn zurückbringst, so in acht oder 16 Jahren ...“ Bettina Meier, Leiterin der Offenen Werkstatt, als sie Christoph Glogger einen symbolischen Vorsitz in Form eines kleinen Stuhls überreichte.

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