Kommentar Ehemalige Synagoge: Wirkung unterschätzt

Die ehemalige Synagoge in Freinsheim wurde 40 Jahre lang als Sängerheim vom MGV genutzt.
Die ehemalige Synagoge in Freinsheim wurde 40 Jahre lang als Sängerheim vom MGV genutzt.

Die Freinsheimer Kommunalpolitik hat sich mit der Art und Weise, wie sie das Thema ehemalige Synagoge behandelt, selbst beschädigt.

Die bisherige Praxis, das Thema ehemalige Synagoge hinter verschlossenen Türen zu beraten, ist den politischen Vertretern der Stadt Freinsheim gewaltig auf die Füße gefallen. Es wurde unterschätzt, welch öffentliche Sogwirkung aus dem möglichen Verkauf eines historischen Gebäudes ausgeht – zumal es sich auch noch um ein Haus handelt, das einen jüdischen Hintergrund hat. Schließlich hält Freinsheim sonst diesen Teil seiner Geschichte in Form der Verleihung des Preises und der Plakette zu Ehren Hermann Sinsheimers gerne hoch.

Als Kulturschaffende ist sich Anja Kleinhans dieser Geschichte und der Verantwortung, die aus ihr entsteht, wohl bewusst. Sie hat diese Karte geschickt gespielt, als sie versuchte, vor der Sitzung am Donnerstag öffentlichen Druck aufzubauen. Und dabei hat sie auch gewonnen. Die Freinsheimer Politik hat vorerst noch einmal die Kurve gekriegt. Beschädigt ist sie trotzdem.

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