Kreis Bad Duerkheim Anlauf für Kathedralenbesucher

Im Frühjahr 2016 soll im Dompavillon das Besucherzentrum des Doms eröffnet werden. Der derzeitige Pachtvertrag wurde dreieinhalb Jahre vor Ablauf zum November beendet. Diese Änderung der ursprünglichen Planung hat Domkustos Peter Schappert bestätigt.

Das neue Besucherzentrum soll vor und nach dem Dombesuch ab 2016 Anlaufstelle sein. „Dort wird man auch das ein oder andere Andenken an den Dom finden“, sagt Schappert. Zudem wäre es denkbar die Ausgabe der Audioguides von der Krypta in den Pavillon zu verlagern. Bereits im September vergangenen Jahres hatte sich das Domkapitel von der Idee verabschiedet, zwei Dienstwohnungen im Vikarienhof umzubauen und als Besucherzentrum zu nutzen. Gegen die Variante sprachen mehrere Gründe: „Wir hätten einen Aufzug einbauen müssen, um die Barrierefreiheit zu gewährleisten. Das hätte Geld gekostet“, sagt Schappert. Fraglich wäre auch gewesen, wie die Freifläche vor dem Bischofshaus aufgeteilt worden wäre. Die Leiterin des Kulturmanagements, Friederike Walter. geht davon aus, dass bei zwei Millionen Menschen, die pro Jahr Speyer besuchen, mindestens etwas mehr als die Hälfte sich auch die Kathedrale ansieht. „Die meisten Besucher reisen mit Auto oder Bus an und kommen vom Festplatz hoch“, sagt Walter. Bei einem Besucherzentrum im Vikarienhof hätten sie erst am Dom vorbei und über die Straße gemusst. Das Projekt Vikarienhof hätte 1,5 Millionen Euro gekostet, das Projekt Dompavillon kostet 170.000 Euro, wie Schappert berichtet. Der Pavillon müsse instand gesetzt und das Mobiliar ergänzt werden. Es ist verglichen mit dem Vikarienhof, in dem 350 Quadratmeter zur Verfügung gestanden hätten, wesentlich kleiner. Laut Schappert ist das Erdgeschoss etwa 80 Quadratmeter groß, der erste Stock ebenso. „Das Obergeschoss ist aber nicht für die Besucher nutzbar“, ergänzt der Domkustos. 1989 wurde laut Walter mit dem Bau des Pavillons begonnen. Ein Jahr später war er fertig. Mit der kleineren zur Verfügung stehenden Fläche ändert sich auch inhaltlich einiges im Vergleich zum Vikarienhof. Denn bei der ursprünglichen Variante waren auch zwei Vortragssäle und ein Informationsbereich vorgesehen. „Wir sind zu der Überzeugung gelangt, dass Vortragssäle und Multivision veraltet sind. Das können wir über ein entsprechendes Informationsangebot auf Smartphones bieten“, sagt Walter. Ergänzt werde das Angebot durch Führungen und Audioguides. Für Veranstaltungen wie etwa Vorträge wolle man sich künftig enger mit der Stadtverwaltung und dem Historischen Museum vernetzen. Anfangs habe das Domkapitel den Pavillon gar nicht als Variante in Betracht gezogen, berichtet der Domkustos. „Damals war der Vertrag mit dem Pächter auch noch weniger als drei Jahre alt“, sagt er. Doch im Laufe der Diskussion sei die Variante in die Betrachtung gerückt. Bis November wird der Pavillon noch von Pächter Anton Georg Bronich betrieben. (ccd)

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