Donnersbergkreis Meist sind es umgestürzte Bäume

Bei Alsenz drohte eine Tanne auf ein Wohnhaus zu stürzen. Sie wurde von einer Spezialfirma von oben heruntergeschnitten.
Bei Alsenz drohte eine Tanne auf ein Wohnhaus zu stürzen. Sie wurde von einer Spezialfirma von oben heruntergeschnitten.

Kirchheimbolanden hat vorerst keinen Maibaum mehr. Noch am späten Sonntagnachmittag, als der Wind nachließ, konnte ein Kran der Firma Fischer in Aktion treten und den Baum, dessen Spitze von einer Windbö abgebrochen worden war (wir berichteten gestern), niederlegen.

„Die Kollegen haben dann noch geholfen, die Figuren abzumontieren“, berichtete gestern Zugführer Walter Groß von der Feuerwehr Kirchheimbolanden. Die aufgesetzte und mit einer Manschette mit dem Stamm verbundene Spitze war heruntergebrochen, hatte sich aber glücklicherweise in den Ketten verfangen, mit denen der Maibaumkranz befestigt war. Dadurch kam letztlich niemand zu Schaden. Der Schlossplatz war vorgestern Nachmittag rasch von der Feuerwehr abgesperrt und von dort geparkten Autos geräumt worden. 15 Feuerwehrleute und die Polizei waren im Einsatz, unterstützt von der Firma Fischer. Stefanie Lang von der Volkstanz- und Trachtengruppe, der der Baum gehört, sagte gestern, dass es in diesem Jahr nun keinen Maibaum mehr geben werde. Der umgelegte Stamm wurde gestern Nachmittag abtransportiert. Sie selbst war am Sonntag noch mit dem Verein in München beim Oktoberfest, und hat dann, wie sie erzählt, auf der Rückfahrt die volle Wucht des Unwetters miterlebt. Ansonsten kam die hiesige Region nach Feuerwehrangaben mit einem blauen Auge davon. In Stetten seien Straßen überflutet gewesen, Keller seien aber keine vollgelaufen, bei Morschheim sei ein Baum auf die L 401 gefallen, was zu einer Sperrung geführt habe, auch aus dem Raum Kriegsfeld, aus Dannenfels oder aus der Nähe des Tierheims habe es Alarmierungen gegeben wegen Ästen oder hochgedrückter Gullydeckel, so Groß zur Betroffenheit der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden. Gleich mehrere Bäume erwischte es in der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel, wie Wehrleiter Thilo Bernhard mitteilte. Einen auf die Straße gestürzten Baum zwischen Oberhausen und Kriegsfeld mussten die Wehrleute ebenso beseitigen wie zwei Bäume in Niedermoschel. Auch bei Winterborn waren den Einsatzkräften mehrere umgestürzte Bäume am Straßenrand gemeldet worden, hätten sich aber nur als ein Ast entpuppt. Wesentlich bedrohlicher gestaltete sich die Lage in Alsenz: Dort hatte ein Bewohner die Feuerwehr auf eine große Tanne aufmerksam gemacht, die auf ein Wohnhaus zu stürzen drohe. „Tatsächlich hat sich der Baum immer mehr geneigt. Eine andere Tanne auf dem Grundstück war bereits abgebrochen“, schilderte Bernhard die Situation. Mit zwei Greifzügen sicherte die Feuerwehr die nach Bernhards Schätzungen mindestens 15 Meter hohe Tanne und forderte eine Spezialfirma an. „Die Firma hat die Tanne dann von oben runtergeschnitten“, so Bernhard. Rund drei Stunden nach der Alarmierung, gegen 20 Uhr, sei der Einsatz schließlich beendet gewesen. Ein teilweise abgeknickter Baum rief auch die Feuerwehr in der Verbandsgemeinde Winnweiler auf den Plan, wie Wehrleiter Christian Füllert berichtete. Dabei sei seine VG insgesamt „relativ glimpflich“ davongekommen. Gegen 21.30 Uhr seien neun Einsatzkräfte wegen eines abgeknickten Baumteils in der Autobahnausfahrt Göllheim in Fahrtrichtung Mainz ausgerückt. Das Holz konnte mit einer Kettensäge jedoch ohne Probleme beseitigt werden. Bereits gegen 17 Uhr hatten Bewohner in Sippersfeld durch den Starkregen hochgedrückte Gullydeckel gemeldet – hier waren aber offenbar Anwohner schnell selbst zur Tat geschritten und hatten die Deckel an ihren Platz zurückverfrachtet, bevor die Feuerwehr eintraf. Auch in der Verbandsgemeinde Rockenhausen hatten die Wehrleute nur mäßig zu tun. Lediglich ein umgestürzter Baum zwischen Marienthal und Bastenhaus habe beseitigt werden müssen, teilte Wehrleiter Timo Blümmert auf Anfrage mit. Acht oder neun Einsätze hatte auch die Feuerwehr in der VG Göllheim, dabei sei aber nichts mit größere Auswirkungen gewesen. Heruntergebrochene Äste und einige Bäume, die umgestürzt waren oder umzustürzen drohten sorgten für Arbeit; nur kurzzeitig seien Straßen für die Räumarbeiten gesperrt worden, berichtete gestern Karl-Heinz Webel, der stellvertretende Wehrleiter der Feuerwehr in der VG Göllheim.

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