Donnersbergkreis An einem Abend von Mozart zu James Bond

Bewies seine Vielseitigkeit: der Gesamtchor unter der Leitung von Dorlis Panzer.
Bewies seine Vielseitigkeit: der Gesamtchor unter der Leitung von Dorlis Panzer.

Ed Sheeran, John Miles, Mozart und Coldplay an einem Abend vereint – das ist nicht möglich? Doch, beim Jahreskonzert des Nordpfalzgymnasiums. Unterstufen- und Gesamtchor, Jazzband und das Orchester präsentierten unterschiedliche Stücke und glänzten jeweils auf ihre ganz eigene Weise.

Das Orchester, das sich durch die vielen Streicher auszeichnet, bewies sein bereits hohes Niveau mit der Interpretation der „Serenata notturna“ KV 239 von Wolfgang Amadeus Mozart. Ursprünglich war diese Komposition für zwei Orchester gedacht, worüber das Nordpfalzgymnasium leider nicht verfüge, wie die beiden Moderaten des Abends, Jens Baum und Lars Küther, witzelten. Dirigent Hans-Peter Spanheimer ließ die Bläser die Rolle des ersten Orchesters und die Streicher die Rolle des zweiten übernehmen, zudem wurden zwei Pauken hinzugenommen. Mit dem insgesamt heiteren und zugleich imposanten Stück zeigten die „beiden Orchester“ – beziehungsweise Bläser und Streicher –, wie sie sich gegenseitig zu ergänzen wussten, um den Zuhörer mit schönen Klängen zu verzaubern. Ebenso gelungen war die Umsetzung des Stücks „Blue Tango“ von Leroy Anderson. Die leichtfüßige, beschwingte Melodie des für Anderson charakteristischen Stücks wurde gekonnt vorgetragen und ließ die voll besetzte Aula in Applaus verfallen. Nicht weniger Applaus galt den Chören. Mit dem Unterstufenchor unter der Leitung von Rudolf Gilch brachten die Kinder mit dem lockeren, rhythmischen Gospel „Siyahamba“ den Zuhörern ein Stückchen Südafrika in die kühle Nordpfalz. Dass die klaren Stimmen auch energisch und kraftvoll klingen können, zeigte der Chor bei „Hit the road, Jack“ von Percy Mayfield. Hier wurde deutlich, dass sich die in der Unterzahl befindenden Jungen keineswegs verstecken mussten: Abwechselnd mit den Mädchen wurden die Strophen gesungen. Beim gemeinsam gesungenen Refrain wurde dann die bereits gut ausgereifte Klangstärke richtig deutlich, was auch dem Publikum gefiel. Es dankte mit viel Applaus. Der Gesamtchor unter der Leitung von Dorlis Panzer zeigte seine Vielseitigkeit. Der in den Charts vertretene Hit „Thinking out loud“ von Ed Sheeran wurde zart interpretiert. Der Chor brillierte mit viel Gefühl, klaren, harmonischen Stimmen, die mit dem Klavier zusammenflossen. Gerade weil das Lied entgegen seinem Titel leise interpretiert wurde, war man verzaubert und auf den Gesang fokussiert. Gänsehaut pur. Mit „Viva la vida“ von Coldplay zeigte der Chor dann eine ganz andere Seite. Kräftigere Stimmen gepaart mit einer flotten Melodie begeisterten und transportierten Gute-Laune-Stimmung ins Publikum. Für Bombenstimmung sorgte auch die Jazzband, die wiederum von Rudolf Gilch geleitet wurde. Mit dem „James Bond Theme“ von Monty Norman trumpfte die Band auf. Die unverwechselbare Melodie war gekonnt durch die einzelnen Instrumente in Szene gesetzt. Ein raffiniertes, nicht ganz einfaches Arrangement, das souverän umgesetzt wurde. Besonders beachtlich: Auch wenn das Ensemble eher klein ist, wurde dennoch die Aula mit einem kraftvollen, schönen Klang erfüllt, was den Zuhörer in die Welt des James Bond entführte. Das Stück „Feeling good“ von Leslie Bricusse und Anthony Newly fesselte das Publikum durch einen melancholischen Beginn und bestach durch den bekannten Refrain, der kräftig und dennoch fein im Klang war. Ein glanzvoller Auftritt der Jazzband! Dass die insgesamt 130 Musiker nicht nur allein, sondern auch zusammen überzeugen, zeigten sie in zwei verschiedenen Konstellationen. Zum einen wurde die Jazzband mit dem Gesamtchor gepaart (Leitung: Rudolf Gilch). Und das passte. Der Hit „Happy“ von Pharell Williams überzeugte durch viel Rhythmusgefühl der Akteure. Das klangstarke Jazzensemble wusste sich hervorragend zurückzunehmen, um dem Chor genügend Raum für die klaren, melodietragenden Stimmen zu lassen, die in diesem Lied besonders gut zusammenfanden. Überzeugt hatte auch die Interpretation von „Music“ (John Miles). Der starke und dennoch gute Klang der Band ging in sanfte Klavier- und Bläsertöne über, die der Chor schlussendlich übernahm. Eine interessante Interpretation, die hier und da den Zuhörer überraschte und gerade deshalb so gut gefiel. Zum anderen präsentierten alle Mitwirkenden am Ende unter der Leitung von Hans-Peter Spanheimer das bekannte Stück „Thank you for the music“ der Band ABBA. Ein sanfter und gefühlvoller Ausklang, der noch einmal die Harmonie zeigte, die man den ganzen Abend über bei den verschiedenen Ensembles spüren konnte. Ein langer, nicht abreißen wollender Applaus trug die Akteure und Besucher am Mittwochabend nach Hause.

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