Karlsruhe Wellness-Hotel investiert in Ökologie

Das Linder Hotel & Spa Binshof setzt ab kommendem Jahr komplett auf Ökostrom und baut dafür mit Partner RWE ein neues Blockheizkraftwerk. Auch zwei Parkplätze für E-Fahrzeuge und eine Station für E-Fahrräder kommen hinzu.

Hoteldirektor Kai Harmsen spricht von ökologisch und wirtschaftlich sinnvollen Investitionen, die er noch nicht beziffern könne, und einer gesteigerten Energieeffizienz. Es gebe weitere Umbaupläne, die aber noch nicht spruchreif seien. „Wir werden uns dabei auf den Spa-Bereich fokussieren“, sagt Harmsen, der das Vier-Sterne-Haus mit 133 Zimmern seit sechs Jahren leitet. Im „schnelllebigen Spa-Bereich“ müsse immer wieder etwas Neues geboten werden, betont er. Auf rund 5200 Quadratmetern bietet der Binshof bei Hotel- wie Tagesgästen gleichermaßen beliebte Bäder und Saunen. „Es geht um die Frage, wie wir die Fläche nutzen und ob etwas mehr Großzügigkeit nötig ist“, so Harmsen. Er erinnert daran, wie vor zehn Jahren mit dem ersten Asia-Spa „Maßstäbe gesetzt“ worden seien. 7000 „Day-Spa“-Gäste würden jährlich gezählt. Und die Nachfrage steige. Zuletzt ist der Spa-Bereich 2011 umfassend saniert worden. „Soft-Renovierungen“ im Hotel gibt es jährlich. Der erste Teil des damals einzigen Fünf-Sterne-Hotels im Bundesland ist vor 20 Jahren eröffnet worden. Nach finanziellen Querelen um Hotelgründer Rolf Ramsteiner gab es Besitzerwechsel. 2001 ist der Düsseldorfer Lindner-Konzern eingestiegen und hat in den Jahren darauf mit einem Neubau die Bettenkapazität verdoppelt. Er betreibt aktuell 34 Hotels. In Speyer erzielt Lindner mit 100 Mitarbeitern – die Zimmerreinigung ist seit 2013 fremdvergeben – gut acht Millionen Jahresumsatz. Mit der Auslastung von leicht über 71 Prozent sind Harmsen und die Marketingverantwortliche Amelie Wegeler zufrieden. Sie verweisen auf Konstanz in ihrer Geschäftspolitik, viele Stammgäste und die sehr erfolgreiche Tendenz, „Day-Spa-Gäste“ mit Pauschalen zu Hotelgästen zu machen. „Wir hatten schon Übernachtungsgäste aus Dudenhofen“, so Wegeler schmunzelnd. Tatsächlich komme ein Großteil der Gäste aus 100 bis 200 Kilometer Umkreis. Das Tagungsgeschäft sei vor allem unter Woche ein wichtiger Geschäftszweig, konstant sei auch die Buchung für Hochzeiten. 2014 seien 15 Trauungen mit bis zu 150 Gästen im Binshof-Hotel gefeiert worden. Harmsen spricht von 57.000 Übernachtungsgästen jährlich. Die Sommermonate seien am schwächsten, in der „Spa-Saison“ von Oktober bis April sei das Hotel öfter ausgebucht. Er stehe in gutem Austausch mit anderen Speyerer Hoteliers, sagt Harmsen, und wisse, dass deren Meinungen zu einem zusätzlichen größeren Hotel – wie von der Stadt gewünscht – sehr unterschiedlich seien. Seine Ansicht dazu ist klar: „Speyer könnte ein weiteres Hotel gut gebrauchen. Es müsste sich nur anders positionieren als die bisherigen im deutlich von Drei-Sterne-Häusern geprägten Markt.“ Auch für den eigenen Marktauftritt plant das Lindner-Hotel Neuerungen. Vergangene Woche ist es mit „Titanic-Arrangements“ an die Öffentlichkeit gegangen, die auf die nächste Ausstellung im Historischen Museum abgestimmt sind. Im Januar soll der neue Internet-Auftritt www.binshof-spa.de an den Start gehen, der speziell das Spa-Angebot vorstellt. (pse)

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