Karlsruhe Stadion-Neubau ist einen Schritt weiter

Der geplante Neubau eines Fußballstadions in Karlsruhe hat die nächste Hürde genommen. Der KSC und die Stadt einigten sich jetzt in einem gemeinsam unterzeichneten „Letter of Intent“ grundsätzlich über Baukosten, Raumprogramm und Mietzahlungen. Damit, so Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD), könne das Projekt nun weiter vorangetrieben werden.

„Mit dieser Erklärung machen wir nach außen deutlich, dass wir den Stadionneubau gemeinsam realisieren wollen“, sagt Mentrup und sieht die gemeinsame Absichtserklärung zudem als wichtige Voraussetzung im EU-Genehmigungsverfahren. Die Wettbewerbshüter in Brüssel werden dem von der Stadt finanzierten Stadionneubau nur zustimmen, wenn die Kosten der öffentlichen Hand anschließend über Pachtzahlungen wieder erwirtschaftet werden. Stadt und KSC einigten sich inzwischen auf ein Mietmodell, das diesem Umstand Rechnung trägt und das unterschiedliche Zahlungen je nach Ligazugehörigkeit enthält. Geplant ist ein 35.000 Zuschauer fassendes Stadion, das einschließlich Nebenkosten und Parkdeck maximal 74,5 Millionen Euro netto kosten darf. In der ersten Bundesliga müsste der KSC somit anfangs 3,5 Millionen Euro pro Saison zahlen, 1,5 Millionen Euro wären es in der Zweiten Liga, 400.000 Euro in der Dritten Liga oder Regionalliga. Diese Festpacht wird sich später alle zwei Jahre um fünf Prozent erhöhen. Hinzu kommt eine Instandhaltungspauschale von zunächst 240.000 und später bis zu 850.000 Euro sowie eine Beteiligung der Stadt an den Zuschauereinnahmen, falls der Zuschauerschnitt während einer Saison bei über 18.500 liegt. Auch die Namensrechte des Stadions bleiben bei der Stadt. Der Planungsausschuss im Gemeinderat hat dem Pachtvertrag bereits zugestimmt. Auf die Stadt kommen jedoch noch zusätzlich Kosten von gut 14 Millionen Euro für die Infrastruktur im Stadionumfeld hinzu, allerdings wird sich das Land nach derzeitigem Stand mit rund elf Millionen Euro beteiligen. Neben Fußball ist auch an eine multifunktionale Nutzung des neuen Stadions gedacht. Einer der Trainingsplätze auf dem Stadiongelände wird außerdem zum Gästeparkplatz umgebaut. „Das Raumprogramm, das Flächensystem und der wirtschaftliche Rahmen stehen, jetzt kann es an die Feinjustierung gehen“, sieht auch KSC-Präsident Ingo Wellenreuther im Letter of Intent einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem Vorzeigeobjekt für die ganze Stadt. Sowohl Wellenreuther als auch Mentrup betonten dabei, dass bei den Gesprächen zwischen Stadt und Verein eine gegenseitige Vertrauensbasis gewachsen sei, die nun eine gute Atmosphäre für die weiteren Schritte erwarten lasse. Läuft alles wie geplant, dann soll bis 2017 mit dem Bau begonnen werden, die Fertigstellung ist aktuell für das Jahr 2019 geplant. Eine modulare Bauweise soll dabei sicher stellen, dass währen der Bauzeit der Spielbetrieb nahtlos weiter geht.

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