Linkenheim/Insel Rott Insel soll grün bleiben

Die Bäumchen auf der Insel Rott werden an Pfählen befestigt.
Die Bäumchen auf der Insel Rott werden an Pfählen befestigt.

Zuletzt sorgten die Bäume und vor allem die Pappeln auf der Insel Rott immer wieder für Ärger: Genehmigungen für die Fällung von morschen Bäume wurden versagt, Anglerplätze und Wanderwege gesperrt. Nun wurden zumindest schon einmal neue Bäume gepflanzt.

Etwa 1600 neue Bäume und Sträucher haben inzwischen auf der Insel Rott einen neuen Standort gefunden. Entlang des westlichen Ufers am Baggersee sind die Neupflanzungen angelegt worden. Revierleiter Friedhelm Booms geht immer wieder zu einem Setzling und schaut sich die Knospen an. „Es könnte langsam etwas wärmer werden, vor allem nachts“, findet der Förster.

Junge Bäume vor Hochwasser schützen

Er und seine Mitarbeiter haben die Setzlinge an Pfählen befestigt. Das schützt zum einen vor Hochwasser und Wildverbiss, zum anderen können die Jungpflanzen so schnell wieder gefunden werden. „Das Gras wächst hier schnell und hoch. Die Pfähle erleichtern die Suche“, sagt Booms. Denn von Zeit zu Zeit muss das Gras um die Setzstelle entfernt werden, sonst würden die noch kleinen Neupflanzen schlicht überwuchert. Bis zu zwei Meter hoch kann das Gras werden und würde damit den Jungpflanzen Licht und Luft nehmen. „Etwa vier Jahre lang wird die Pflanzung von uns gepflegt, dann sind die Bäume und Büsche groß genug, um sich zu behaupten.“ Zu dem einen Drittel sind einheimischer Pappeln, die neu gepflanzt wurden, gesellen sich zum größten Teil Eichen und Hainbuchen gemischt mit sogenannten Sonderbaumarten.

Dazu gehören beispielsweise Wildapfel und Wildbirnen, von denen etwa 100 Bäumchen gepflanzt wurden. „Wir haben außerdem Sorten wie Elsbeere, Robinie, Rotbuche oder Waldkiefer darunter gemischt um Erkenntnisse über die Trockenresistenz der verschiedenen Sorten zu gewinnen. Von den Sondersorten haben wir ebenfalls gut 100 Bäumchen gesetzt“, erklärt Booms. Verwaltung und Gemeinderat hatten sich für die Pflanzung in Trupps und gegen eine Reihenpflanzung entschieden. „Dafür gibt es zwar keine Förderung, aber das Erscheinungsbild wirkt natürlicher“, sagt Booms. Dazu tragen auch die Sträucher ihren Teil bei und halten zudem den Grasbewuchs in Grenzen.

Anglerplätze werden frei gehalten

Die meisten Neupflanzen befinden sich in dem Wäldchen zum Rhein hin. Vereinzelt wurden auch entlang des Ufers am Baggersee Bäume und Büsche gepflanzt, ausgenommen die neu angelegten Anglerplätze. Die werden von Bewuchs frei gehalten, damit die Angler ihre gefangenen Fische aus dem Wasser holen können. „Solche offenen Bodenflächen sind außerdem gut für Wildbienen. Die können sich dort ihre Höhlen graben“, weiß Booms.

Entlang der Anglerplätze wurde zudem Totholz aus dem Wasser entfernt. „Sonst schwimmen die Fische nebst Angelschnur dort hinein, die Angelschnur reißt, der Fisch ist verletzt, kann aber nicht an Land geholt werden. Davon hat niemand etwas und das will auch niemand“. Am gegenüberliegenden östlichen Ufer bleibt das Totholz im Wasser und kann als Brutstätte für kommende Fischgenerationen oder Rückzugsort für andere am und im Wasser lebend Tiere dienen.

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