PHILIPPSBURG/KARLSRUHE Elisabethenwört: Polderbau geht in offizielle Phase

Dämme und Mulden: Der Ausschnitt des vom Regierungspräsidium Karlsruhe veröffentlichten Schräg-Luftbildes zeigt das betroffene G
Dämme und Mulden: Der Ausschnitt des vom Regierungspräsidium Karlsruhe veröffentlichten Schräg-Luftbildes zeigt das betroffene Gelände und – mit unterschiedlichen Farben markiert – die Pläne für den Polderbau.

Baden-Württemberg treibt den Hochwasserschutz am Oberrhein voran. Der zuständige Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidium Karlsruhe hat jetzt die Planungsunterlagen für den umstrittenen Bau des Polders Elisabethenwört bei Philippsburg zur Genehmigung bei der Unteren Wasserbehörde im Landratsamt Karlsruhe eingereicht.

Damit beginnt das offizielle Planfeststellungsverfahren für den Rückhalteraum. Die 400 Hektar große Rheininsel liegt zu etwa zehn Prozent auf rheinland-pfälzischem Gebiet. Wie das Regierungspräsidium mitteilt, kann der eigentliche Antrag zum Bauverfahren folgen, sobald das Landratsamt die Vollständigkeit der Unterlagen bestätigt hat.

Das Regierungspräsidium sieht darin einen wichtigen Schritt innerhalb des sogenannten Integrierten Rheinprogramms. Dessen Ziel ist es, den Hochwasserschutz aus der Zeit vor dem Ausbau des Oberrheins naturverträglich wiederherzustellen. Das Programm besteht aus insgesamt 13 Poldern.

Gegner wollen klagen

Gegner des Elisabethenwört-Projekts hatten im Vorfeld Widerstand in Form von Klagen angekündigt. Deshalb gilt als ungewiss, wann der Polderbau auf dem Gelände tatsächlich beginnt. Neben dem Rückbau eines Jagdhauses und von Aussiedlerhöfen geht es auch um den Abbruch einer Nato-Pipeline. Geplant ist, den Rhein-Hauptdammm hinter den Rußheimer Altrheinarm zurückzuverlegen, der die Insel umgibt. So soll Hochwasser ab mittleren Ständen in den Polder laufen können. An dieser Form des Schutzes stören sich die betroffenen Gemeinden Philippsburg und Dettenheim ebenso wie eine Bürgerinitiative.

Das Team der Karlsruher Regierungspräsidentin Sylvia Felder verweist dagegen nun auf eine „gute technische und umweltverträgliche Lösung“ in „zwei Dutzend prall gefüllten Ordnern mit Planungsunterlagen“. Aus Sicht des Landesbetriebs Gewässer lasse sich der Rückhalteraum mit einem „möglichst geringen Eingriff ins Naturschutzgebiet“ umsetzen. Darüber hinaus berücksichtigten die Planer nach eigenen Angaben Sorgen zum Grundwasser in der Ortslage Rußheim: Auf der Grundlage vertiefter Analysen des Untergrunds seien jetzt zusätzliche Brunnen zum Schutz gegen ansteigendes Grundwasser Teil der Pläne.

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