Karlsruhe Ausgelassene Stimmung beim Zockertreff

Spielen gegeneinander und vor Publikum: Der Team-Wettbewerb auf der Nerdic.
Spielen gegeneinander und vor Publikum: Der Team-Wettbewerb auf der Nerdic.

Selfies mit Stormtroopers, Wettrennen mit animierten Stieren und ein Hauch von Videospielhistorie: Ein Blick hinter die Kulissen der „Nerdic“, einer Veranstaltung für die Gaming-Community.

Schon draußen vor dem Substage geht es nerdig zu. Stormtroopers, Soldaten aus den Star-Wars-Filmen, mischen sich unter die Gäste vor dem Eingang. „Sie haben sich verdächtig verhalten!“, erschallt es unter dem Helm und unter dem Lachen ihrer Begleiter wird eine junge Frau von dem Stormtrooper zur Seite genommen. Dann gibt es gemeinsame Fotos. Drinnen füllt sich der Saal.

Spielfiguren treten gegeneinander an

In einer Ecke können mit einer VR-Brille virtuelle Szenarien erlebt werden. Daneben hat der Karlsruher Verein RetroGames ein paar ältere Konsolen von Nintendo aufgebaut, dazu einen Miniatur-Nachbau des Spielhallenautomaten Miss Pac-Man, einem Klassiker aus dem Jahr 1982. Für Staunen auch bei Konsolen-Kennern sorgt der Vectrex, eine Spielekonsole für daheim, ebenfalls von 1982. Auf dem Hochformat-Bildschirm läuft eine Flipper-Simulation in monochromer Darstellung. Kay von RetroGamer erklärt das Gerät: Die etwas flackernde Liniendarstellung kommt durch die Kathodenstrahl-Röhre, die Zeile für Zeile aufbaut; eine austauschbare Folie lässt die Linien farbig erscheinen.

Derweil sorgen zwei Moderatoren auf der Bühne für Stimmung und werben für einen Wettstreit. Teams sollen einen Kandidaten auswählen, der sich in der Kategorie „Racing“ wohl fühlt. Mehr wird nicht verraten. Kurz vor dem ersten Wettstreit wird spekuliert, ob es der Klassiker Mario Kart sein wird, in dem die Kandidaten gegeneinander antreten. Doch die Organisatoren haben sich etwas anderes ausgesucht: Must Dash Amigos.

Hier rennen die Spielfiguren ohne Fahrzeug über die Strecke. Einsammelbare Waffen wie ein Holzhammer sorgen für das Ausscheiden der ersten Spieler und für mächtig Spaß bei den Zuschauern. Als dann auch noch ein Spieler auf einem wilden Stier nach vorne prescht und das Wort „Tequila“ groß auf der Leinwand erscheint, gibt es kein Halten mehr. Es wird gejubelt, geklatscht und gelacht.

Die Bestuhlung, die anfangs noch an einen Vortrag erinnern lies, wird ebenso lockerer wie die Gäste, die teils verkleidet erschienen sind. Ein junger Mann ist als Joker, dem Erzfeind von Batman, erschienen. Eine junge Frau hat sich als Katze zurecht gemacht, andere tragen einen Hexenhut. Die meisten haben einfach Shirts mit lustigen Aufdrucken an.

Auf der Bühne, auf der auch ein Jawa, ein Schrottsammler aus der StarWars-Sage Platz genommen hat, triumphiert in dieser Runde ein junger Mann vom Team „Miau“. Andere Teams nennen sich an diesem Abend zum Beispiel „N00biebärenbande“ oder „Generische Gegner“.

In Karlsruhe gibt es bereits eine eSport-Gruppe

Gianni Sommer, Geschäftsführer der Nerdic GmbH, freut sich über die Kreativität und über den Zuspruch. Auf die Idee kam er bei einer größeren Veranstaltung in Hamburg, mit Live-Musik, DJs und mehr. Dort kam am besten der Gaming-Bereich an, verrät er. Nach Leipzig und Karlsruhe sollen dieses Jahr zwei weitere Events stattfinden, das nächste in München. Läuft es gut, soll es 2023 weitergehen. Die Städte sollen eSport-Vereine haben und Standorte von Entwickler-Studios sein. Dies trifft auf Karlsruhe zu. Nerdic ging hier auf die eSport-Gruppe es KIT zu, die auch bei den Wettbewerben am Start sind. Finanziert wird das ganze durch Sponsoren.

Der Eintrittspreis – 5 Euro sind fällig – wird gespendet, in Karlsruhe an die eSport-Gruppe. „Unser Ziel ist es die Community zusammenzubringen“, erklärt Alice von der PR-Abteilung von Nerdic. Hier sollen sich diejenigen Treffen, die eine gemeinsame Leidenschaft teilen.

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