Kaiserslautern Zur Martinskerwe begrüßt die Pfarrei Heiliger Martin Gäste aus der Gemeinde Shangi

Bei der Ankunft aus Ruanda auf der Pfarrwiese von St. Martin: Pfarrer Andreas Keller und Dorothea Fuchs, Vorsitzende des Partner
Bei der Ankunft aus Ruanda auf der Pfarrwiese von St. Martin: Pfarrer Andreas Keller und Dorothea Fuchs, Vorsitzende des Partnerschaftsvereins (Bildmitte), zusammen mit den Gästen aus der Partnergemeinde in Shangi.

Die Pfarrei Heiliger Martin hat Grund zum Feiern: Seit 40 Jahren verbindet die Pfarrei eine Partnerschaft mit der Gemeinde Shangi in Ruanda. Zur Feier des Jubiläums am Sonntag im Rahmen der Martinskerwe konnten Pfarrer Andreas Keller und Dorothea Fuchs, die Vorsitzende des Weltkirche-Ausschusses und des Partnerschaftsvereins St. Martin, am Dienstag die ersten Gäste aus Shangi willkommen heißen.

Nach ihrer Ankunft am Flughafen Frankfurt bereiteten Aktive der Partnerschaft den Gästen aus dem „Land der 1000 Hügel“ im Pfarrheim einen herzlichen Empfang. Unter ihnen auch Gisela Rick, die Mitbegründerin der Jumelage. Neben der Reisegruppe, der zwei Pfarrer, zwei Ordensschwestern und zwei Mitglieder der Gemeinde Shangi angehören, erwartet Keller am Wochenende Edouard Sinayobye, den Bischof der Diözese Cyangugu, zu der die Pfarrei gehört.

Die Freunde aus Ruanda sind in Gastfamilien untergebracht. Sie erwartet bis einschließlich 9. September ein gefülltes Programm. Zu ihm gehören ein Besuch auf der Gartenschau, Führungen in der Martinskirche und der Klosterkirche in Enkenbach, ein Treffen mit Weihbischof Otto Georgens in Speyer, ein Besuch beim Sternsinger Missionswerk in Aachen und eine Einladung des Mainzer Innenministeriums.

Schilderungen aus Ruanda

Im Gespräch mit der RHEINPFALZ skizzierte Janvier Kagenzi, Pfarrer von Shangi, die Situation in der Gemeinde mit 5000 Mitgliedern, die verstreut in der Hügellandschaft leben. Das größte Problem sei die Armut, weil die Arbeit fehle, so der Pfarrer. Erträge aus der Landwirtschaft seien gering. Mit einem Durchschnittsalter von knapp 20 Jahren sei die Bevölkerung sehr jung. Der Besuch der Grundschule einschließlich eines Mittagessens sei kostenlos. In der Sekundarstufe II müssten die Eltern einen finanziellen Beitrag leisten.

Charles Kabayire, der aus dem Schülerfonds der Pfarrei Heiliger Martin gefördert wurde, zwischenzeitlich einen Deutschkurs am Goethe Institut in Bonn absolviert hat und als Lehrer in Ruanda tätig ist, betont die Bedeutung der Partnerschaft. Für ihn und sein Leben sei die Liaison eine große Bereicherung, verweist er auf Begegnungen in Familien, das Kennenlernen von Kulturen, das Erlernen von Sprachen, das Mitfeiern von Gottesdiensten und Festtagen. Durch die Partnerschaft habe er „Inseln der Hoffnung“ kennengelernt.

Ein Bild von den Lebensbedingungen der Partnergemeinde in Shangi und der Filiale Muyange machte sich eine Delegation der Pfarrei Heiliger Martin zusammen mit Dorothea Fuchs im vergangenen Mai. Die Situation der Menschen habe sich durch die Folgen der Pandemie nicht verbessert. Die Unterstützung durch die Gemeinde St. Martin, insbesondere die der „Mädchenmütter“, die Hilfen bei der Schulspeisung und die der medizinischen Versorgung erleichterten die Lebensbedingungen der Menschen in Shangi, so Fuchs.

Info

Der Festgottesdienst findet am Sonntag, 3. September, 11 Uhr, in der Martinskirche statt. Anschließend wird auf der Pfarrwiese die Martinskerwe eröffnet. Festbetrieb bis 18 Uhr.

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