Kaiserslautern Zentrale Abfallwirtschaft (ZAK): Bilanzsumme steigt, die Abfallmenge sinkt

Der Deponiekörper der Zentralen Abfallwirtschaft Kaiserslautern (ZAK) vor Kulisse der Stadt. Im vergangenen Jahr hat die Anstalt
Der Deponiekörper der Zentralen Abfallwirtschaft Kaiserslautern (ZAK) vor Kulisse der Stadt. Im vergangenen Jahr hat die Anstalt ihre Bilanzsumme auf rund 103 Millionen Euro erhöht.

Die Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern (ZAK) hat im vergangenen Jahr das im Wirtschaftsplan kalkulierte Ergebnis übertroffen. ZAK-Vorstand Jan Deubig präsentierte dem Verwaltungsrat für 2022 einen Jahresabschluss mit einem Überschuss von knapp 2,7 Millionen Euro – trotz rückläufiger Abfallmengen.

Die Bilanzsumme stieg im vergangenen Jahr um knapp drei Millionen auf nun 103,3 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Eigenkapital-Quote erneut gestiegen, sie beträgt nun 27,5 Prozent. Das teilte die ZAK mit. Die Liquidität der Anstalt liegt bei 22,2 Millionen Euro. Die Verwaltungsratsvorsitzende Beate Kimmel lobte die „weitsichtige und engagierte Arbeit“ des Vorstands und der rund 140 Mitarbeitenden der ZAK, die das Unternehmen „unerschrocken durch die Irrungen und Wirrungen eines schweren Jahres geführt“ hätten.

Das Ergebnis des Betriebs gewerblicher Art (BgA), in dem die Deponie, die Erzeugung erneuerbarer Energie und abfallwirtschaftliche Dienstleistungen abgebildet werden, fiel um 1,6 Millionen Euro höher aus als im Wirtschaftsplan kalkuliert. Deubig begründete dies mit der Umstellung auf die Direktvermarktung des am Standort erzeugten Stroms und die Marktbedingungen 2022. Zudem schlagen Zusatzerlöse aus der Pacht der drei Windräder (460.000 Euro) zu Buche. Die Ursachen für das positive Ergebnis im operativen Bereich liegen zudem darin, dass geplante Ausgaben für Instandhaltungen und Fremdleistungen durch Einsparungen deutlich reduziert werden konnten und durch Lieferengpässe verschoben werden mussten.

Im Hoheitsbereich war mit einem Minus kalkuliert worden, tatsächlich wurde eine Überschuss von 2,5 Millionen Euro erzielt. „Im Wesentlichen resultiert dieses Ergebnis aus nicht operativen Einmaleffekten wie der Umgliederung einer Rückstellung für die Rückbauverpflichtungen in eine zweckgebundene Rücklage sowie Zinserlösen“, informierte der ZAK-Vorstand.

Abfallmengen sinken, besonders bei den Gewerbeabfällen

Ein deutlicher Trend ist bei den angelieferten Abfallmengen zu beobachten. Diese sind, wie bereits im Vorjahr, noch einmal gesunken. Während die Minderung bei Siedlungsabfällen rund sechs Prozent beträgt, gingen erstmals auch die Anlieferungen im Wertstoffhof zurück (7,6 Prozent). Der höchste Rückgang war mit 17,7 Prozent bei Gewerbeabfällen durch die Wende am Altholzmarkt und die konjunkturelle Schwäche zu verzeichnen.

Stromeinspeisung leicht gestiegen

Die Einspeisung von Strom in das Netz der Stadtwerke Kaiserslautern (SWK) ist von 12,8 auf 13,0 Gigawattstunden gestiegen. Im Gegenzug wurde die Menge der eingespeisten Fernwärme aus geschäftspolitischen Gründen von 48,8 auf 38,5 GigaWattstunden deutlich reduziert. Das Beispiel zeige, dass die ZAK, „ein wichtiger und verlässlicher Teil der Energieversorgung in Kaiserslautern“ sei, so Deubig. Er sieht hier für die Zukunft, gerade auch mit Blick auf das diskutierte Gebäudeenergiegesetz und die kommunale Wärmeplanung, eine große Chance, dass die ZAK zukünftig einen größeren Beitrag zur Wärme- und Stromwende leisten könne.

Trotz des positiven Jahresergebnisses warnte der ZAK-Vorstand davor, dass sich die Abfallentsorgung in Zukunft durch steigende Energie- und Personalkosten sowie Preissteigerungen bei der Müllverbrennung in Folge der Einbeziehung in den CO2-Handel massiv verteuern könnte. Positiv wertet Deubig die wachsende Einsicht, die Abfallwirtschaft auch als Ressourcenwirtschaft zu verstehen.

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