Kaiserslautern ZAK: In der Krise gut gewirtschaftet, dennoch werden die Abfallgebühren steigen

Der Blick auf die Deponie der ZAK vor den Toren Kaiserslauterns.
Der Blick auf die Deponie der ZAK vor den Toren Kaiserslauterns.

Die ZAK – Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern hat im vergangenen Jahr das im Wirtschaftsplan kalkulierte Ergebnis deutlich übertroffen. Dennoch stimmt ZAK-Vorstand Jan Deubig auf steigende Abfallgebühren in der nahen Zukunft ein.

Vorstand Jan Deubig präsentierte am Dienstag bei der Sitzung des Verwaltungsrates für das vergangene Jahr einen Überschuss von gut zwei Millionen Euro. Damit konnte das Vorjahresergebnis sogar noch leicht verbessert werden. Die Bilanzsumme stieg in 2021 um sieben Millionen auf nun knapp über 100 Millionen Euro. Aufgrund der Umgliederung der Gebührenüberschüsse zu einem Sonderposten mit Rücklageanteil ist die Eigenkapital-Quote auf 23,9 Prozent zurückgegangen. Die Liquidität der Anstalt liegt bei 17,5 Millionen Euro.

Deubig äußerte sich zufrieden darüber, dass „wir auch durch das zweite Krisenjahr hintereinander ganz gut durchgekommen sind“. So sei es der ZAK gelungen, ein „gebührenkalkulatorisches Polster für absehbar schwierige Folgejahre“ anzulegen. Auch im zweiten Krisenjahr habe die ZAK „den positiven Trend der Vorjahre fortsetzen“ können.

Das Ergebnis des Betriebs gewerblicher Art (BgA), in dem die Deponie, die Erzeugung erneuerbarer Energie und abfallwirtschaftliche Dienstleistungen abgebildet werden, fiel um 1,3 Millionen Euro höher aus als im Wirtschaftsplan kalkuliert. Im Hoheitsbereich war mit einem Minus kalkuliert worden, tatsächlich wurde ein Überschuss von 750.000 Euro erzielt. Dadurch konnte der Gebührensonderposten auf rund 6,5 Millionen Euro erhöht werden.

Entsorgungskosten fielen niedriger aus als erwartet

Die Ursachen für den positiven Jahresabschluss liegen laut ZAK einerseits darin, dass geplante Ausgaben für Instandhaltungen und Fremdleistungen durch Einsparungen deutlich reduziert werden konnten. Zudem fielen die Entsorgungskosten um rund 450.000 Euro niedriger aus als geplant. Auch die Einnahmeseite entwickelte sich durch die noch einmal erhöhte Anlieferung von Bio- sowie Garten- und Parkabfällen um mehr als 3000 Tonnen positiv. Während die Anlieferungen bei Rest- und Gewerbeabfällen leicht rückläufig waren, blieb die Annahmemenge im Wertstoffhof, auch wegen des Buchungssystems, stabil.

Die Einspeisung von Strom in das Netz der Stadtwerke Kaiserslautern (SWK) ist deutlich gestiegen. So konnten im vergangenen Jahr 20,6 Gigawattstunden Strom (Vorjahr: 18,7) bereitgestellt werden. Die Menge der eingespeisten Fernwärme blieb mit 51,2 Gigawattstunden nahezu konstant. Dadurch sei die ZAK, so Deubig, „ein wichtiger Teil der Energieversorgung in Kaiserslautern“.

Deubig rechnet mit Gebührenerhöhung

Trotz des positiven Jahresergebnisses warnte Deubig vor zukünftigen Risiken: Beispielhaft nannte er das Kriegsgeschehen in der Ukraine, die angekündigte CO2-Bepreisung von Müllheizkraftwerken und die nicht miteinander korrespondierende Entwicklung von Zinsen und Inflation. „Dies alles wird zur Folge haben, dass in den nächsten Jahren die Abfallgebühren steigen werden.“

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