Kaiserslautern Weihnachtspendenaktion beendet: 354.398,95 Euro für „alt – arm – allein“

Zum Aufwärmen lässt Sabine Paulus die wohnungslose Frau in die Geschäftsstelle von „alt – arm – allein“.
Zum Aufwärmen lässt Sabine Paulus die wohnungslose Frau in die Geschäftsstelle von »alt – arm – allein«.

Viel wurde in den vergangenen beiden Jahren über Solidarität gesprochen und geschrieben – und mit Blick auf die Corona-Pandemie, die Einhaltung der Schutzmaßnahmen und das Impfen ein Mangel an Solidarität beklagt. Die Redaktion haben im vergangenen Jahr aber zahlreiche Meldungen erreicht, die von gesellschaftlichem Zusammenhalt zeugen. Nach der schlimmen Flutkatastrophe im Ahrtal haben wir über Menschen und Organisationen berichtet, die Sach- und Geldspenden sammelten, die ihre Arbeitskraft und Zeit zur Verfügung stellten. Als Ende des Sommers Flüchtlinge aus Afghanistan vorübergehend in US-Liegenschaften in Stadt und Kreis versorgt werden mussten, haben viele Menschen Hilfe angeboten. Und als die RHEINPFALZ im November die nun schon 25. Weihnachtsspendenaktion für „alt – arm – allein“ gestartet hat, haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, einmal mehr geholfen, dass die Altenhilfe ihre Arbeit auch in diesem Jahr fortführen kann.

Dank weit über 4000 Spenden sind 354.398,95 Euro zusammengekommen. Nach dem Rekord aus dem Vorjahr ist es das zweitbeste Ergebnis seit Bestehen der Spendenaktion. Die Träger der Altenhilfe – die RHEINPFALZ, die Apostelkirche und die Marienkirche – danken Ihnen ganz herzlich für diesen Vertrauensbeweis und die große Solidarität mit alten, hilfsbedürftigen Menschen in Stadt und Kreis Kaiserslautern, die sich längst nicht auf Geldspenden beschränkt.

Etliche Wohnungsangebote für Monika

An Heiligabend hatte die RHEINPFALZ über das Schicksal von Monika berichtet, der Frau, die seit rund anderthalb Jahren in Kaiserslautern auf der Straße lebt. Monika heißt in Wirklichkeit anders, will ihren Namen aber nicht in der Zeitung lesen. Die Berichterstattung hat bei unseren Leserinnen und Lesern einen großen Nachhall ausgelöst. „Es sind zahlreiche Unterstützungsangebote eingegangen“, berichtet Sabine Paulus, die Leiterin der Geschäftsstelle von „alt – arm – allein“.

Da sei der Anruf einer fünfköpfigen Wohngemeinschaft auf dem Kotten gewesen, deren Badezimmer stets für Monika offenstehe. Ein Anrufer habe zugesichert, die Kaution übernehmen zu wollen, sollte Monika eine Wohnung finden. Ein weiterer Unterstützer, der Obdachlosigkeit aus erster Hand kenne, will Monika mit 500 Euro unter die Arme greifen. Außerdem, so Paulus, gab es – neben weiteren Hilfezusagen – mehrere konkrete Wohnungsangebote aus Kaiserslautern. Und: „Bei uns hat sich sogar ein Ehepaar aus Schwegenheim gemeldet, das seine Ferienwohnung sofort für einige Monate zur Verfügung stellen würde.“ Noch an Heiligabend sei diese Nachricht bei „alt – arm – allein“ eingegangen.

Monika hat die Feiertage bei einer Freundin und deren Familie verbracht, konnte dort Kraft sammeln und sich sortieren. Sie könne dort auch noch eine Weile bleiben, berichtet Paulus. Im neuen Jahr nun wolle Monika vor allem die Wohnungsangebote persönlich beantworten. „Monika möchte die Wohnungssuche nun wieder intensiv angehen, gestärkt durch die Anteilnahme von so vielen Menschen.“

Dank Ihrer Unterstützung kann „alt – arm – allein“ Menschen wie Monika helfen. Das hervorragende Spendenergebnis sei beruhigend, weil die Arbeit der Altenhilfe auch im neuen Jahr auf soliden finanziellen Füßen steht, und es sei Motivation für all die, die sich bei und für „alt – arm – allein“ engagieren, betont Werner Stumpf, der Vorsitzende der Altenhilfe. Er hofft, dass die Pandemie im Laufe des Jahres wieder mehr Kontakte zulässt. Denn neben finanziellen Nöten ist es die Einsamkeit, unter der viele Hilfsbedürftige leiden. „Die Leute telefonieren manchmal nur mit uns, damit sie mal wieder einen Kontakt haben“, schildert Stumpf. Deshalb wäre es wichtig, dass auch die Aktivitäten der Altenhilfe, etwa der Ausflug zur Kneispermühle, in diesem Jahr wieder angeboten werden können.

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