Fillibecks Woche Von Stonehenge bis Karl Valentin

„Seltsam, im Nebel zu wandern“, dichtete der erleuchtete Hermann Hesse. Den Schallodenbacher Ringwall konnte er noch nicht kenne
»Seltsam, im Nebel zu wandern«, dichtete der erleuchtete Hermann Hesse. Den Schallodenbacher Ringwall konnte er noch nicht kennen.

Der kleine Lauterer Kulturclub Salon Schmitt hält durch. Vor allem aufgrund seiner treuen Mitglieder, wie Club-Macher Michael Halberstadt dankend betont. Aber nicht nur das. Fünf feste Engagements mit Musikern etwa aus Kanada oder Irland ab März 2021 stehen schon.

Wer den kleinen Club mit seinem internationalen Programm unterstützen will, kann dies über „Solidaritäts-Tickets“ und gegebenenfalls auch durch Spenden tun. Genauere Infos stehen auf der Internetseite www.salon-schmitts.de.

Michael Halberstadt vom Salon meint, dass auch der Innenhof bei erträglichem Wetter wieder genutzt werden kann. Schon in diesem Jahr fanden in dem Geviert in der Pirmasenserstraße zwischen historischen Scheunen und auf dem nicht minder alten Kopfsteinpflaster etliche Freiluft-Konzerte statt.

Aber eigentlich sollte es einen wundern, wenn dem Team vom Schmitt nicht vorher schon was einfiele. Was auch im bisher ja recht fruchtlosen Kultur-„Lockdown“ geht. Die nächsten Tage immer mal wieder auf der Internetsteite des Clubs vorbeizuschauen, muss kein Fehler sein, um neue Entwicklungen mitzukriegen. Nachtigall, ick hör dir trapsen!

„Sonntags am Brunnen“ war über den vergangenen Sommer eine schöne Veranstaltungsreihe im wilden Rodenbach. Genauer am dortigen Brunnenplatz. Und aus diesem soll über die Adventszeit und über Weihnachten nun ein „Platz der Sinne“ werden. Wieder wird das Ganze von der Ortsgemeinde und der Interessengemeinschaft „Artkult“ organisiert. Aber diesmal gibt’s halt keine Musik, sondern verschiedene Aktionen passend zur Jahreszeit.

Aus Bäumen am Brunnenplatz soll ein „Sterne-Baum“ und ein „Kugel-Baum“ werden. Wer will, kann etwas Selbstgebasteltes an den Bäumen anbringen. Dazu funktionieren die Rodenbacher Grundschüler das Schaufenster des nahen Cafés in einen ganz eigenen Adventskalender um, bei dem täglich etwas neues Selbstgemachtes zu sehen sein wird. Auch für eine warme Lichtillumination auf dem Brunnenplatz ist gesorgt. Also, warum nicht mal über den Vogelwoog nach Rodenbach wandern oder radeln und nachgucken? Kanne Tee und Butterkekse mitnehmen!

Am Sonntag ab 17 Uhr könnte sich ein Ausflug ins nahe Erfenbach lohnen. Drei Bläser spielen auf Trompeten und Posaunen weihnachtliche Melodien vom Turm der protestantischen Kirche im Erfenbacher Brunnenring. Unter den gegebenen Sicherheitsvorschriften. Und wenn man schon mal dort ist, kann man auch gleich gucken, inwieweit das mit der großen Weihnachtsbaumaktion in Erfenbach geklappt hat. Laut Organisator Paul Peter Götz stehen die unterschiedlich geschmückten Bäume nämlich hell erleuchtet vor immerhin 200 Erfenbacher Häusern.

Aber die Erfenbacher haben noch was zu bieten: Am nächsten Montag wird dort gelaufen. Der Spaß nennt sich „Adventskalenderlauf“ und umfasst knappe acht Kilometer. Es gibt aber auch kürzere Strecken für die nicht ganz so sportlichen Zeitgenossen und eine Verlosung unter allen Teilnehmern. Nähere Infos bei Sandra Faß unter Telefon 06301/1806. Nicht-Erfenbacher kriegen auf Abstand eine Sonderration Spritzgebackenes. Mindestens.

Zurzeit kann man ja schon ins Träumen kommen. Wer im November- und Corona-Blues vielleicht von heißen amerikanischen Halbwüsten träumt, durch die er mit einem offenen Achtzylinder-Mercury fährt, vorbei an mannshohen Kakteen, Staubteufeln und Kojoten, könnte sich dazu den guten, alten C. C. Cale anhören. „Santa Cruz“, „Hang Ups“ oder „Stone River“ wären passende Nummern, die man auf Youtube findet. Und wem zur Zeit der Humor etwas abhanden gekommen ist, könnte sich im Anschluss die eine oder andere Szene von Karl Valentin oder Gerhard Polt angucken. Hilft garantiert! Mr. Bean geht notfalls auch.

Wer abends am „Belleville“ in der Lauterer Gaustraße 4 vorbeikommt, könnte an der gegenüberliegenden Hauswand nachschauen, ob gerade eine der Diashows mit historischen Urlaubsbildern läuft.

Entlang der Pirmasenserstraße in Kaiserslautern gibt’s gerade die Werkschau der Architekturstudenten der TU zu sehen. In verschiedenen Schaufenstern und in Leerständen werden Entwürfe aus den vergangenen Semestern gezeigt. Ausgehend von der Architekturgalerie in der Rosenstraße.

So ein bisschen Stonehenge-Feeling ist seit Neuestem auf dem Reiserberg bei Schallodenbach zu haben. Wie die RHEINPFALZ berichtete, warten dort zwölf hohe Sandsteinstelen und ein eiserner Zeitanzeiger per Schattenwurf auf Wanderer. Viel Spaß und: Lächeln hinter der Maske sieht man an den Augen.

Andreas Fillibeck
Andreas Fillibeck
Griesgram Karl Valentin erhellt die Herbst-Tristesse.
Griesgram Karl Valentin erhellt die Herbst-Tristesse.
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