Kaiserslautern Tumulte zum Schluss

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Kaiserslautern. Die tolle Kulisse in der stimmungsvollen Dansenberger Sporthalle schien die Mannschaft von Trainer Jürgen Hartz eher zu lähmen, denn zu beflügeln. Die Partie, die aufgrund des großen Zuschauerandrangs fünf Minuten später angepfiffen wurde, entwickelte sich schnell in eine Richtung, die den über 60 Minuten unermüdlich anfeuernden Fans der Heimmannschaft nicht gefallen konnte. Die ersten Pfiffe gegen Budenheim waren kaum verhallt, da traf der Spitzenreiter bei angezeigtem Zeitspiel zum ersten Mal. Dem 0:2 ging ein Fehlpass des ansonsten guten Christopher Seitz voraus. Und auch beim 0:3 (6.) war die Dansenberger Abwehrleistung schlecht. Die Lauterer durften sich bei ihrem in der Anfangsphase sehr gut haltenden Torwart-Routinier Nenad Puljezevic bedanken, dass sie nicht noch deutlicher zurücklagen. „Wir hatten in der ersten Halbzeit in der Abwehr keinen Zugriff und haben es den erfahrenen Rückraumschützen von Budenheim zu leicht gemacht. Vielleicht hat sich der eine oder andere von der großen Kulisse und der damit verbundenen Erwartungshaltung einschüchtern lassen“, mutmaßte TuS-Goalgetter Steffen Kiefer ob der schlechten Trefferquote seiner Mannschaft in den ersten 20 Minuten. Erschwerend kam hinzu, dass es sich der TuS Dansenberg durch schlampige Anspiele und nachlässiges Deckungsverhalten oft selbst schwer machte – zum Leidwesen von Puljezevic, der sich von seinen Vorderleuten mehrfach im Stich gelassen fühlte und seinen Unmut darüber mehrfach gestenreich kundtat. Dass Dansenberg bei eigener Überzahl gleich zweimal hintereinander einen Treffer per Tempogegenstoß kassierte (2:7/14.), war bezeichnend für den glücklosen Auftritt vor dem Seitenwechsel. Beim Stand von 4:12 (20.) schien sich ein Debakel anzubahnen. Der verwandelte Siebenmeter von Kiefer zum 12:18-Halbzeitstand schien nur Ergebniskosmetik. Ganz so war es dann aber nicht. Den spielstarken Rheinhessen hatte der TuS nach der Pause, neben seinem großen Kampfgeist, vor allem den festen Willen entgegenzusetzen, sich in eigener Halle nicht abschlachten zu lassen. Angetrieben vom starken Kiefer, der jetzt groß auftrumpfte und insgesamt elf Tore erzielte, bissen sich die Hausherren ins Spiel und kamen über 18:22 auf 23:26 (45.) heran. Als Christopher Seitz auf 26:28 verkürzte und Niklas Eberhard zehn Minuten vor Schluss der Anschlusstreffer gelang, verwandelte sich die Halle endgültig in einen Hexenkessel. Die Ereignisse überschlugen sich nun förmlich. Erst sah Lauterns Vukas nach seiner dritten Zeitstrafe die Rote Karte, dann bekamen Budenheims Torwart nach hartem Einsteigen gegen Luca Munzinger und ein weiterer Feldspieler die Rote Karte. Es hagelte nun Zeitstrafen. Mehrfach kam es zur Rudelbildung. Immer mittendrin: Torwart Puljezevic. Handball gespielt wurde dann auch noch. Gegen die kurzzeitig auf zwei Feldspieler dezimierten Gäste kam der aufopferungsvoll kämpfende TuS nach 28:32-Rückstand auf 34:35 heran, konnte den letzten Ballbesitz zehn Sekunden vor Schluss allerdings nicht mehr zum Ausgleich nutzen. „Wir haben uns nach der Pause super herangekämpft, aber Budenheim hat das schon clever gemacht. Jetzt müssen wir in Friesenheim gewinnen und dann weiterschauen“, richtete Kiefer den Blick gleich wieder nach vorne. „Leider ist es uns nicht gelungen, das Spiel zu drehen, obwohl die Zuschauer mit allen Mitteln versucht haben, uns nach vorne zu peitschen. Die Spitzengruppe ist nach wie vor eng zusammen“, betonte TuS-Coach Jürgen Hartz nach der ersten Heimniederlage der Saison. So spielten sie TuS Dansenberg: Puljezevic/M. Seitz (Tor), Kiefer (11/3), C. Seitz (6), Hartz (5), Eberhard (4), A. Schulze (4), Vukas (3), Lamotte (2), Bock, Jung, Munzinger, Neumann, J. Schulze

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