E-Sport TSG Kaiserslautern ist eStadtmeister 2022

Der Torschütze des Turniers und des Siegtreffers im Finale für die TSG Kaiserslautern, die dank seines Tores eStadtmeister 2022
Der Torschütze des Turniers und des Siegtreffers im Finale für die TSG Kaiserslautern, die dank seines Tores eStadtmeister 2022 wird: Fabio Bernd.

Die Entscheidung fiel in der Nachspielzeit des letzten Spiels: Die TSG krönte sich nach einem Krimi gegen den FC Erlenbach zum Stadtmeister – der VfR Kaiserslautern, der das Turnier um den RHEINPFALZ-Pokal ausgerichtet hatte, scheiterte wie im Vorjahr im Elfmeterschießen

Das Finale hätte spannender nicht sein können, und es passte zu dem Turnier bei dem eine Überraschung nach der anderen passierte. Der Vorjahressieger FCK war in der Vorrunde ausgeschieden (wir berichteten), und auch die Zwischenrunde der 2. e-Stadtmeisterschaft am Samstagabend hatte einiges Unerwartetes zu bieten.

Der VfR ging mit großen Ambitionen in das Turnier und wollte sich nach der Finalniederlage 2021 dieses Jahr den Pokal sichern. Mit ihrem Auftreten in der Zwischenrunde zeigten die Erbsenberger, dass sie zu Recht als einer der Favoriten gehandelt wurden: Mit vier Siegen aus vier Spielen ließen sie der Eintracht Kaiserslautern und dem SV Mölschbach keine Chance und zogen als Gruppenerster ins Halbfinale ein.

Im direkten Duell zwischen dem SVM und der Eintracht endeten beide Spiele unentschieden, weshalb das bessere Torverhältnis über den Einzug unter die letzten Vier entschied: Der SV Mölschbach kam mit zwei Punkten ins Halbfinale. „Wir haben in der Zwischenrunde nicht gut gespielt, aber dafür wollten wir uns dann im Halbfinale steigern, um den Traum vom Titel aufrechtzuerhalten“, erklärte Til Görig, der Kapitän des SVM.

Erlenbach in der Endrunde

In Gruppe B ging die TSG Kaiserslautern mit viel Selbstvertrauen in den Finaltag, nachdem sie die Vorrunde souverän auf dem ersten Platz beendet hatte. Mit jeweils zwei verdienten Siegen gegen den FC Erlenbach (3:0, 4:2) und gegen den TuS 04 Hohenecken (4:2, 3:1) untermauerte die TSG ihre Favoritenrolle. Zusammen mit den Buchenlochern zog der FC Erlenbach dank zweier guter Spiele gegen die Hohenecker (4:1, 3:3) in die Endrunde ein.

Spannung im Halbfinale

Im ersten Halbfinale standen sich der VfR Kaiserslautern und der FC Erlenbach gegenüber. Der FCE stand von Beginn an kompakt in der Defensive und ließ wenig Chancen zu, allerdings fiel es ihm auch schwer, Tormöglichkeiten zu kreieren. Das Spiel hatte wenig Höhepunkte, aber es war spannend: Nach 90 Minuten stand es 0:0, und es ging in die Verlängerung. Dort gelang es dem Stürmer des VfR Kaiserslautern, Marvin Müller, in der 99. Minute nach einem abgefälschten Schuss von David Wagner den Ball zum 1:0 ins leere Tor einzuschieben. Aber der FC Erlenbach gab sich zu keinem Zeitpunkt der Partie auf und erzwang in der 114. Minute den Ausgleich per Kopf durch einen computergesteuerten Spieler.

Der Lucky Punch blieb aus, und somit wurde das Spiel im Elfmeterschießen entschieden, in dem die Erlenbacher jeden ihrer fünf Schüsse eiskalt verwandelten, während der VfR einen Elfmeter vergab. Für den Veranstalter platzte damit der Traum vom Titel wie im Vorjahr im Elfmeterschießen, für die Erlenbacher ging die Reise weiter ins Finale, obwohl sie sich in der Vorrunde nur als Dritter für die Zwischenrunde qualifiziert hatten und als Außenseiter in den Samstag gestartet waren.

TSG - SV Mölschbach

Auf das packende und hoch spannende erste Halbfinale folgte das zweite Halbfinale zwischen der TSG Kaiserslautern und dem SV Mölschbach. Die Buchenlocher kamen besser in die Partie und gingen nach 22 Minuten durch ihren offensiven Mittelfeldspieler Samuel Di Bella in Führung. Nur drei Minuten später erhöhte die TSG dank ihrer zwei Top-Stürmer: David Haas, der beste Vorlagengeber des Turniers, spielte einen Traumpass auf Tim Grunau, den mit Abstand besten Torschützen des Turniers, der vor dem Tor die Nerven behielt und auf 2:0 stellte. Aus dem Spiel heraus klappte bei den Mölschbachern wenig, und deshalb war es nicht verwunderlich, dass der Anschlusstreffer zum 2:1 durch Christian Simonis nach einer Standardsituation fiel.

Die Torhüterin der TSG

Der SVM drückte nun auf den Ausgleich und scheiterte mehrere Male an der vom Computer gesteuerten Torhüterin der TSG, die sich während des gesamten Turniers in exzellenter Form präsentierte. Als die Mölschbacher kurz vor Schluss offensiver spielen mussten, um den Ausgleich zu erzwingen, gelang es den Buchenlochern, mit einem stark ausgespielten Konter zum 3:1 den Finaleinzug perfekt zu machen. Der SVM war aber keineswegs enttäuscht: „Wir haben alles gegeben und werden weiter unseren Weg gehen. Die eSports-Ära des SV Mölschbach steht noch am Anfang, aber ihr gehört die Zukunft“, erklärt Jan Schuppe vom SVM euphorisch.

Im Finale der 2. eStadtmeisterschaft in Kaiserslautern standen sich zwei Mannschaften gegenüber, die sich nur allzu gut kannten. Denn die TSG Kaiserslautern und der FC Erlenbach spielten nicht nur in der Zwischenrunde gegeneinander, sondern auch schon unter der Woche in der Gruppenphase. Von den vier bisherigen Spielen konnte der FC Erlenbach allerdings kein einziges für sich entscheiden, weshalb der FCE als Außenseiter ins Endspiel ging, das im Best-of-three-Modus gespielt wurde.

Buchenlocher nervös

Der FC Erlenbach wusste dank der vorherigen Partien gegen die TSG viel über den Spielstil seines Gegners und passte sein eigenes Spiel so gut an, dass der Favorit aus Kaiserslautern sich während der kompletten ersten 90 Minuten keine große Torchance erspielen konnte.

Die junge Truppe der Buchenlocher wirkte nervös und zerstörte sich das Spiel mit vielen Fehlern im eigenen Aufbauspiel. Der frühe Treffer der Erlenbacher nach einem Eckball durch Lukas Scheer (12. Minute) gab dem VfR-Bezwinger weiteres Selbstvertrauen. Die TSG war schon gegen Mölschbach bei Standards anfällig, und das nutzte der FCE gnadenlos aus: Auch das zweite Tor fiel nach einem Eckball, den ein computergesteuerter Spieler ins Tor köpfte. Danach gab es kaum noch gefährliche Torraumszenen, und Erlenbach sicherte sich den verdienten Sieg im ersten Spiel.

Das dritte Spiel erzwungen

Im zweiten Spiel präsentierte sich die TSG deutlich sicherer in der Defensive und im Passspiel. Aber die Buchenlocher fanden erst in der 73. Minute eine Lücke in der Defensive der Erlenbacher, als Samuel Di Bella eine Flanke aus dem rechten Halbfeld in den Fünfmeterraum brachte, wo Torgarant Tim Grunau den Ball völlig unbedrängt ins Netz beförderte. Die TSG rettete die 1:0-Führung ins Ziel und erzwang damit das entscheidende dritte Spiel, das auch schon im Vorjahr nötig war, um den Sieger des Turniers zu ermitteln.

Die Buchenlocher zeigten im letzten Spiel eine starke Leistung. Zur Halbzeit hatte der FC Erlenbach noch keine Torchance verbucht, während die TSG schon zwei große Gelegenheiten ausgelassen hatte. Bis zur Nachspielzeit gelang keinem Team ein Treffer, und die Zuschauer stellten sich schon auf die Verlängerung ein, als plötzlich der goldene Moment in Fabio Bernds junger eSports-Karriere kam: In der ersten Minute der Nachspielzeit brachte Tim Grunau noch eine allerletzte Flanke in den Strafraum der Erlenbacher und fand dort Fabio Bernd, der den Ball mit der Brust annahm und den Ball dann mit seinem starken linken Fuß unhaltbar in die linke untere Ecke des Tores versenkte. Nach dieser Aktion pfiff der Schiedsrichter ab, und die TSG Kaiserslautern stand als Sieger der 2.eStadtmeisterschaft fest.

Bärenstarke TSG

„Ich bin natürlich unfassbar glücklich, dass ich unserem Team durch das Tor zum Sieg verhelfen konnte. Wir sind in jedem Spiel als Einheit aufgetreten und haben uns den Titel verdient“, findet Fabio Bernd. Wenn man die Leistung der Mannschaften über das komplette Turnier hinweg vergleicht, fällt auf, dass am Ende die Mannschaft gewonnen hat, die sich die ganze Woche lang am besten präsentiert hat: Zwölf Siege, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen – so lautet die bärenstarke Bilanz der TSG Kaiserslautern.

Die 2. eStadtmeisterschaft war ein großer Erfolg, was vor allem dem Ausrichter VfR Kaiserslautern zu verdanken ist. Doch wie auch das Organisationsteam bei der Verabschiedung noch einmal betonte, sehnen sich alle wieder nach der RHEINPFALZ-Stadtmeisterschaft auf echtem Hallenboden: „Ich hoffe, wir sehen uns nächstes Jahr in der Barbarossahalle wieder“, lauteten Moritz Nicolays letzte Worte in der Liveübertragung nach dem Finale, die wohl jeder Fußballfan teilt. Die Übertragung der Zwischenrunde und des Endspieltags auf „erbseTV“, dem YouTube-Kanal des VfR Kaiserslautern, verfolgten mehr als 1000 Zuschauer, fast so viele wie sonst beim Finale in der Barbarossahalle sind.

So spielten sie

Zwischenrunde

Gruppe A

VfR Kaiserslautern - SG Eintracht Kaiserslautern 3:1

SV Mölschbach- VfR Kaiserslautern 1:2

SG Eintracht Kaiserslautern - SV Mölschbach 2:2

SG Eintracht Kaiserslautern - VfR Kaiserslautern 0:4

VfR Kaiserslautern - SV Mölschbach 3:0

SV Mölschbach - SG Eintracht Kaiserslautern 0:0

1. VfR Kaiserslautern 4 4 0 0 12:2 12

2. SV Mölschbach 4 0 2 2 3:7 2

3. Eintr. Kaiserslautern 4 0 2 2 3:9 2

Gruppe B

TuS Hohenecken - FC Erlenbach 1:4

TSG Kaiserslautern - TuS Hohenecken 4:2

FC Erlenbach - TSG Kaiserslautern 2:4

FC Erlenbach - TuS Hohenecken 3:3

TuS Hohenecken - TSG Kaiserslautern 1:3

TSG Kaiserslautern - FC Erlenbach 3:0

1. TSG Kaiserslautern 4 4 0 0 14:5 12

2. FC Erlenbach 4 1 1 2 9:11 4

3. TuS Hohenecken 4 0 1 3 7:14 1

Endspiele

Halbfinale

VfR Kaiserslautern - FC Erlenbach n.E. 5:6

TSG Kaiserslautern - SV Mölschbach 3:1

Finale

TSG Kaiserslautern - FC Erlenbach 1:0

Erlebten ein Wechselbad der Gefühle und hielten fast fünf Stunden Livestreaming durch: Marvin Müller und Moritz Nicolay die Komm
Erlebten ein Wechselbad der Gefühle und hielten fast fünf Stunden Livestreaming durch: Marvin Müller und Moritz Nicolay die Kommentatoren des VfR, der die Stadtmeisterschaft organisierte, aber selbst ausschied.
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