Kaiserslautern Torjubel im Kabinengang

Erschöpft, aber glücklich stehen sie im Kabinengang des Fritz-Walter-Stadions und strahlen, Christopher Kracun und Jakub Swierczok. Kracun hat gerade sein zweites Spiel von Beginn an für die Pfälzer gespielt, Swierczok sein zweites nach langer Verletzungspause, beide haben beim 4:2-Sieg des FCK II gegen Frankfurt II getroffen, und für beide war es ein ganz besonderer Moment.

Kracun, der in der Winterpause vom SV Seligenporten zum FCK gestoßen war, hat zum ersten Mal für die Pfälzer getroffen. „Es ist mein zweites Spiel von Anfang an, das erste Tor. Es ist ein geiles Gefühl. Ich habe mich gefreut.“ Bisher hatte der 20-Jährige die Spiele von der Bank oder der Tribüne verfolgt. „Ich bin seit einem halben Jahr hier, musste mich erst an das Tempo gewöhnen. Ich komme von der Regionalliga Bayern, wusste, dass es für mich am Anfang schwer wird. Inzwischen habe ich mich ganz gut daran gewöhnt.“ Seine Kollegen hätten ihn von Anfang an gut aufgenommen. „Ein paar habe ich ja schon gekannt.“ Und als er traf, feierten sie alle mit ihm. Jakub Swierczok (21) freute sich ein wenig leiser über sein erstes Tor nach den ersten 30 Minuten, die er wieder auflaufen durfte. Der 21-jährige Pole weiß, was er alles hinter sich hat, seit er vom Profiteam des FCK nach Polen ausgeliehen wurde, sich das Kreuzband gerissen, sich wieder zurückgekämpft und dann beim ersten Test das Kreuzband nochmal gerissen hat. „Ich fühle mich gut, sagt der Stürmer. Es ist besser, als verletzt zu sein.“ Gerade mental habe er einiges aufzuarbeiten gehabt. Doch sei das, gerade bei der zweiten Verletzung einfacher gewesen. „Das erste Mal war ich in Polen. Da ist nicht viel passiert. Hier in Kaiserslautern war die Reha besser. Ich habe individuell trainiert. Bastian Becker hat einen guten Job gemacht. Und der Trainer hier hat an mich geglaubt.“ Swierczok ist froh, dass es wieder aufwärts geht und freut sich. „Es wird jetzt von Spiel zu Spiel besser“, kündigt er an. Noch einer freute sich und war gestern zu Scherzen aufgelegt: FCK-II-Trainer Konrad Fünfstück. „Ich habe ja den Verdacht, ihr habt Spaß gehabt, wolltet eurem Nachbarverein aus Mainz einen Gefallen tun und ein bisschen Schützenhilfe leisten.“ Er verweist auf Marc Oliver Kempf aus dem Profiteam und Gian-Luca Waldschmitt, der von der U19 hochgezogen worden sei. Sein Kollege Alexander Schur bestritt das und machte dem Gegner Komplimente. „Kaiserslautern war konsequenter vor dem Tor, so sind sie in Führung gegangen.“ Mit Ugur Albayrak, der zweimal traf, habe Frankfurt „den Ausgleich eingewechselt. Es hätte dann auch zu unseren Gunsten ausgehen können. Aber Kaiserslautern hat nachgelegt“. Swierczok und Kracun freuen sich, dass sie mit daran beteiligt waren. „In so einem wichtigen Spiel und dann bei so einem wichtigen Tor“, sagt der Bayer. Co-Kapitän Mario Pokar klopft ihm auf die Schulter. „Mal schauen, vielleicht gebe ich was aus“, sagt Kracun und schlurft grinsend Richtung Kabine.

x