Kaiserslautern Stadtleben: Mit Schere, Stift und Papier

„Ich arbeite künstlerisch, seit ich einen Stift halten kann“, erzählt Claudia Gross. Für sie ist Kunst weit mehr als ein Hobby, es ist ihre Leidenschaft. Am Anfang war es die Malerei, mittlerweile hat sie als Silhouettistin ihre Bestimmung gefunden. „Ich schneide immer aus“, sagt sie. Inspirieren lässt sie sich dabei von Frauenfiguren, deren Umrisse sie einfängt – mal auf Papier, mal auf Stoff. Zurzeit stellt sie ihre Arbeiten unter dem Künstlernamen Duza in der Schau „Yeah Baby, Dreamy“ in der Pop-up-Galerie „3Raum Kunst“ von Seph Itz aus. Zu den Silhouetten kam die Künstlerin vor rund 15 Jahren zufällig, wie sie erzählt. Als sie eine Freundin in England besuchte, kaufte sie für deren Tochter jede Menge Bastelpapier. Darunter Scherenschnittpapier. Weil sie selbst von der Idee fasziniert war, kaufte sie sich eine Packung mit – und war begeistert. „Damit konnte ich genau das machen, was ich ausdrücken wollte“, sagt die 48-Jährige. Wenn sie nicht gerade mit Papier und Schere beschäftigt ist, hat Claudia Gross noch eine weitere Leidenschaft: Sie liebt 50er-Jahre-Möbel und hat ihre Wohnung komplett damit eingerichtet. Am meisten sei sie vom Design und der Funktionalität der Stücke begeistert, erzählt Gross, die in Pirmasens geboren und danach in Belgien und den USA aufgewachsen ist. Als Soldat bei der Bundeswehr war ihr Vater in den verschiedenen Ländern stationiert – seine Familie zog mit ihm um. Die Begeisterung für die 50er stammt aus ihrer Studienzeit in Bonn, erinnert sie sich. Sie habe damals in einer original 50er-Jahre-Wohnung gewohnt. Vor allem die Wohnzimmerlampe hatte es ihr angetan. Als sie auszog, fragte sie bei der Vermieterin, ob sie die Lampe mitnehmen dürfte. Durfte sie, obendrauf gab es noch eine zweite Lampe aus der Wirtschaftswunderzeit. Seitdem sammelt Gross Lampen – Stehlampen, Tischlampen, Wandleuchten, Deckenleuchten und, und, und. Rund 320 hat sie davon, manche noch originalverpackt. Allein in ihrem Wohnzimmer stehen rund 40 davon, erzählt Gross. Über ihre Sammlung hat die promovierte Kunsthistorikerin vor einigen Jahren ein Buch geschrieben. Wer sich aktuell über die Künstlerin informieren will, kann dies auf ihren Homepages im Internet tun: www.duza.eu sowie www.fraulampe.de. (jtt)

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