Kaiserslautern stadtgespräch:

91-87593973.jpg

Die Kuh Johanna genießt in Emmelshausen ihr Gnadenbrot. Die Aufregung in Kaiserslautern hat sich aber keineswegs gelegt. Da geht die Diskussion über ihr vierwöchiges Herumstreifen weiter. So hat sich auch der Kreisjagdmeister zu Wort gemeldet und betont, wie gefährlich die Situation war beziehungsweise hätte werden können, wie wichtig es gewesen wäre, die Kuh gleich einzufangen. Wie wahr. Und auch Erwin Schablowski aus Erlenbach, der das Rindvieh betäubt hat, lässt nicht locker. Der Stadtrechtsausschuss und die ADD müssen sich mit der Verlängerung seines Waffenscheins und dem Umstand befassen, dass er nicht einfach auf Anforderung von Behörden oder Tierärzten tätig werden darf. Welch ein Theater. Die Position der Stadt ist nicht mehr nachvollziehbar. Sie kann sich glücklich schätzen, dass in den vier Wochen die Kuh niemand angegriffen hat, dann wären womöglich Verantwortliche im Rathaus in Teufels Küche geraten. Stattdessen schaltet die Verwaltung auf stur. Unbegreiflich. Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt wäre gut beraten, den Fall Schablowski zur Chefsache zu machen den Tierfänger und den womöglich etwas störrischen Sachbearbeiter an einen Tisch holen und zu schauen, wie die Kuh vom Eis zu bekommen ist – auch aus eigenem Interesse. Denn das nächste ausgebüxte Vieh und die Frage, was die Stadt in Sachen Gefahrenabwehr getan hat, kommt bestimmt. Starrsinn und Paragrafenreiterei darf man der Stadt auch im Fall der Schweizer Stubb unterstellen. Dort geht es darum, die Haltestelle etwas zu verlegen, damit der Lärm der haltenden Busse die Hotelgäste nicht mürbe macht und die Betreiber nicht in Existenznöte geraten. Sicher hat die Stadt darauf zu achten, dass die Haltestellen in ihr Verkehrskonzept passen, kann nicht jedem eine Extrawurst braten. Aber sie muss auch ein Ohr für die Nöte der Geschäftsleute haben. Die Versetzung der Haltestelle nur um eine Buslänge würde das Problem lösen. Da muss man sich fragen, warum so was nicht in einem Gespräch zu lösen ist. Einen großen Namen trägt der FCK, droht aber immer mehr, in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Der Saisonauftakt ging katastrophal daneben und gibt Anlass zu schlimmsten Befürchtungen. Jeglicher Optimismus ist verflogen. Dabei hat die neue Vereinsführung kräftig die Werbetrommel gerührt, vehement den Geist vom Betzenberg beschworen. Aus der Wunderlampe stieg nun aber ein ganz anderer Geist – das Abstiegsgespenst, zumindest in Konturen. Eine 0:4-Klatsche zum Heimauftakt, da darf man nur hoffen, dass das große Bibbern um den Klassenerhalt nicht schon begonnen hat. Zurück zu Kuh Johanna, die der Verarbeitung zu Rindfleisch entronnen ist, und anderen tierischen Themen. Im September gastiert der Circus Busch in Kaiserslautern, mit einem tierisch guten Programm, wie der Pressesprecher wissen ließ. Ohne ihm zu nahe zu treten; beim Lesen seines Namens muss man zweimal hinschauen und kann sich eines Schmunzelns nicht erwehren: Der gute Mann heißt Rindfleisch. Wenn das Kuh Johanna wüsste ... | Gerhard Dürnberger

x