Fußball Sportlicher Leiter auf der Bank

Saß in Baumholder auf der Bank: Lars Theobald.
Saß in Baumholder auf der Bank: Lars Theobald.

Wenn bei einem Verbandsligaspiel der Sportliche Leiter des SV Steinwenden, Lars Theobald, seinen verstaubten Spielerpass ausgraben muss und neben fünf Spielern aus der zweiten Mannschaft als Ersatzspieler auf der Bank sitzt, sind die Personalsorgen groß.

So ist es am Ende nicht überraschend, dass Steinwenden die Heimreise vom Tabellenführer VfR Baumholder mit einer deutlichen 1:6-Klatsche antreten musste. Überraschend war dagegen der Beginn des Spiels und der Verlauf der ersten Halbzeit.

Nicht wenige rieben sich verwundert die Augen, als der arg dezimierte SVS durch ein Tor von Leon Schmitt bereits nach vier Minuten mit 1:0 in Führung ging und bis zur heiß diskutierten umstritten Roten Karte von Aaron Valentini in der 35. Minute dem Tabellenführer erfolgreich Paroli bot. „Wir hatten in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt und hätten nach einem Innenpfosten-Abpraller und einer Großchance von David Höft sogar höher führen können“, schilderte Theobald den Verlauf der ersten Halbzeit. Nach der Pause war der Substanzverlust dann doch zu groß beim SVS und die Torfabrik des VfR erzielte vier weitere Treffer.

Keine guten Erinnerungen

Am Samstag ist die Lage beim SVS wieder etwas entspannter. Ans Hinspiel in Rüssingen hat Theobald trotz des beim 1:1 mitgebrachten Auswärtspunktes keine guten Erinnerungen. „Wir haben leidvoll erfahren müssen, wie man bestraft wird, wenn man gegen Rüssingen die erspielten Großchancen nicht effektiv nutzt und den Sack nicht zumacht“, spielt er auf die erste Halbzeit des Hinspiels an. Zu deutlich war die Überlegenheit des SVS.

Steinwenden erspielte sich mehrere hundertprozentige Chancen und hätte bereits hoch führen müssen, musste sich in einem Spiel mit vollkommen unterschiedlichen Halbzeiten am Ende aber mit einem verdienten 1:1 begnügen. Für den SVS fühlte sich das aufgrund der ersten Halbzeit wie eine Niederlage an. Mehr Konsequenz im Abschluss und volle Konzentration in der Defensive sind laut Theobald am Samstag „unbedingt erforderlich“, um diesmal die drei Punkte einzufahren.

Mitten im Abstiegskampf

Am Samstag um 14.30 Uhr ist der TuS Rüssingen zu Gast. Ein Team, das am vergangenen Wochenende wegen Spielausfalls pausieren musste und das mitten im Abstiegskampf steckt. Ob die Pause am vergangenen Spieltag gut oder schlecht war, mochte TuS-Trainer Ediz Sari nicht endgültig zu beantworten. „Wir hätten schon gerne gespielt, das war aber auf dem Platz nicht möglich. Auf der anderen Seite hatten zwei, drei angeschlagene Spieler jetzt eine Woche mehr Zeit zur Erholung“, sagt er dazu. Unter den aktuellen Voraussetzungen – die Rüssinger belegen als 14. einen potenziellen Abstiegsplatz – ist die Marschrichtung für das Spiel beim Tabellensiebten, der mit 37 Punkten „ein bisschen jenseits von Gut und Böse steht“, klar: Nach sieben Spielen mit nur einem Punkt muss ein Sieg her.

Sari sieht sein Team für den Saisonendspurt gerüstet: „Ich habe aktuell fast alle Spieler zur Verfügung und habe quasi die Qual der Wahl. Ich muss mich unter 20 Feldspielern für die richtige Elf entscheiden.“ Vor dem Gegner hat er Respekt. „Steinwenden ist vor allem zu Hause ein starker Gegner, zudem haben sie mit David Höft einen echten Torjäger. Den gilt es natürlich auszuschalten. Wenn wir den Spagat hinbekommen, hinten gut zu stehen und vorne endlich unsere Möglichkeiten ausschöpfen, dann bin ich sehr zuversichtlich. Auch weil ich zuletzt einen Aufwärtstrend erkannt habe.“

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