Kaiserslautern Sommerredaktion 2015: Das Strichmännchen bekommt einen Namen

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Auch am dritten Tag der Sommerredaktion ist wieder eine interessante Runde beim Forum „Wir über uns“ zusammengekommen. Es wird über Kultur und Bridge gesprochen, aber auch über ernstere Dinge wie den Lebenslauf, der in diesem Jahr zum zehnten Mal zugunsten des Projekts „Mama/Papa hat Krebs“ gestartet wird.

Zu den Gästen zählt Eva Estornell-Borrull. Die Psychologin und Leiterin des Lauterer Informations- und Beratungszentrums der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz ist gekommen, um Neues von ihrem Projekt „Mama/Papa hat Krebs“ zu berichten. „Am 6. September findet der Lebenslauf statt“, sagt sie und fügt mit sichtlichem Stolz hinzu, dass es bereits die zehnte Auflage dieses Benefizlaufs sei, bei dem Gesunde für krebskranke Menschen laufen. Die Erlöse des Lebenslaufs kommen der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz zugute, damit diese auch weiterhin an Krebs erkrankte Menschen durch ihre Beratungsarbeit unterstützen kann. Aber an dem Lauf nehmen auch Menschen teil, die selbst an dieser Krankheit leiden. Durch ihren Start zeigen sie, dass sie auch in dieser schwierigen Phase ihres Lebens den Mut und die Zuversicht nicht verloren haben. Dass der Lauf sich so etablieren konnte, hat viel mit Eva Estornell-Borrulls Einsatz zu tun. Für den Jubiläumslauf hat sie sich etwas Besonderes ausgedacht. So soll das Maskottchen von „Mama/Papa hat Krebs“, das Strichmännchen, einen Namen bekommen. „Jeder kann einen Vorschlag machen“, sagt Eva Estornell-Borrull und hofft auf eine große Beteiligung. Das Ergebnis des Namenswettbewerbs werde dann beim Lebenslauf bekanntgegeben. „Dann hat das Männchen einen Namen.“ Um Energie zu tanken für ihre vielen Aktivitäten in Sachen Krebshilfe, hat Eva Estornell-Borrull sich einen Urlaub gegönnt. Sie sei aber nicht in ihr Heimatland Spanien gefahren, erzählt sie, sondern nach Dänemark, wo sie wunderschöne und auch erholsame Tage verbracht habe. In Sachen Kultur spielen Burgel Stein und Andreas Guhmann in Ramstein-Miesenbach eine wichtige Rolle. Die beiden leiten das Haus des Bürgers, also das Kultur- und Tagungszentrum der Stadt Ramstein-Miesenbach. Andreas Guhmann ist der Geschäftsführer und Burgel Stein seine Stellvertreterin. In einem Jahr seien es „40 bis 50 Kulturveranstaltungen“, die im Haus des Bürgers über die Bühne gehen, sagt Burgel Stein. So steht am kommenden Freitag und Samstag (Beginn jeweils um 19.30 Uhr) „City-Rock“ auf dem Programm. Die Bands treten aber nicht im Haus, sondern auf der Bühne auf dem Marktplatz auf. Der Eintritt ist frei. Veranstaltung folgt auf Veranstaltung. „So geht es bei uns das ganze Jahr“, sagt Andreas Guhmann und fügt lachend hinzu: „Nach dem Fest ist bei uns vor dem Fest.“ Bald beginnen die Ramsteiner Sommernächte. Die erste der insgesamt sechs Veranstaltungen, die alle auf der Bühne vor dem Rathaus steigen, ist am 31. Juli die „Französische Nacht“. Zu Ende geht die Reihe am 4. September mit der „Kubanischen Nacht“. „Im vergangenen Jahr waren die Sommernächte ein toller Erfolg“, erzählt Burgel Stein, die auch diesmal viele Besucher erwartet. Kulturell tut sich also in Ramstein-Miesenbach eine Menge und vor allem im Haus des Bürgers, das, so teilt der Geschäftsführer der Runde mit, im kommenden Jahr sein 30-jähriges Bestehen feiert. Auch der Bridge-Verein Kaiserslautern ist in diesem Jahr wieder am Stammtisch vertreten. Lilo Neumann, die rührige Vorsitzende des Clubs, ist mit Benjamin Helm zu uns gekommen. „Wir wollen junge Leute dazu bringen, Bridge zu spielen“, sagt Lilo Neumann und räumt mit dem Vorurteil auf, dass dieses Kartenspiel nur etwas für ältere Damen sei. Das sei überhaupt nicht der Fall, sagt ihr junger Begleiter, für den Bridge mehr als ein Kartenspiel ist. Für den Chemiker ist es ein anspruchsvoller Denksport. Helm gehört zur ersten Mannschaft des Lauterer Clubs, die in der Regionalliga spielt, zudem ist er bei großen Bridgeturnieren mit von der Partie. So spielt er am 16. August bei den deutschen Meisterschaften in Berlin mit. „Wir haben 110 Mitglieder im Club“, berichtet die Vorsitzende und betont noch einmal, „dass junge Leute willkommen sind“. Wer Lust auf Bridge verspürt, kann dies montags (18 Uhr) und donnerstags (15 Uhr) im evangelischen Gemeindezentrum in der Kantstraße tun. Pfarrerin Silke Schwarzstein und ihre neue Amtskollegin an der Christuskirche Katherina Westrich kommen zum Entspannen in die Sommerredaktion. Hinter ihnen liegen ein großes Tauffest mit 20 Täuflingen, zu dem sie ihre Kirche zur Verfügung gestellt haben, und das 50. Jubiläum der protestantischen Kindertagesstätte in der Dornenstraße. Zum Schuljahresende freuen sich beide auf den Gottesdienst für Kinder, die die Kindergärten in der Dornenstraße und in der Donnersbergstraße verlassen und in die Grundschule wechseln. „Gute Fahrt“ heißt das Thema des Gottesdienstes. Eine Schatzsuche in der Kirche wird es geben sowie den Segen für den späteren Lebensweg der Kleinen. Zu einer Fahrt ins schöne Elsass, in die Region um Colmar, lädt die Gemeinde im September ein. „Es sind noch einige Plätze frei“, macht Silke Schwarzstein Lust zum Mitreisen. Weniger wird die Arbeit der Pfarrerinnen nicht werden. In den Sommerferien übernimmt jede von ihnen zusätzlich je eine Viertelstelle der seelsorgerischen Arbeit in Senioreneinrichtungen wie dem Bürgerhospital Zoar und im Alex-Müller-Heim. „Für Gottes Lohn“, so Schwarzstein. Pfarrer Scott Morrison von der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde (SELK) St. Michaelis und seit April Superintendent des Kirchenbezirks Süddeutschland der SELK erscheint mit Verstärkung in der Sommerredaktion. Mitgebracht hat er Joachim Ortler, Pastor der Kirche Mittendrin, damit gemeint ist die ehemalige Lagerhauskirche, und Co-Pastor Andy Bodenschatz. Gemeinsam machen sie sich stark für das „Feschd am Ring“. Das geht am 12. Juli am Adolph-Kolping-Platz über die Bühne. Mit von der Partie sein werden die Baptisten der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde, die Mennoniten-Gemeinde und die Chinesische Christliche Gemeinde. Ortler spricht von einem „Stadtteilfest, von einem Begegnungsfest für die Bevölkerung“. Der Erlös des Festes, das um 11 Uhr mit einem Gottesdienst beginnt und dem ein buntes Bühnenprogramm folgt, ist für den Kinderschutzbund bestimmt. Das Fest endet am Abend mit einem Auftritt von Johannes Falk, einem Singer-Songwriter im Bereich christliche Popmusik, und der Gruppe „2schneidig“. (pkn/jsw)

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