Kaiserslautern Relief präsentiert Franz Flamin Meuth

Hing einst im Büro einer Mitarbeiterin der Kammgarnspinnerei: das Relief von Franz Flamin Meuth.
Hing einst im Büro einer Mitarbeiterin der Kammgarnspinnerei: das Relief von Franz Flamin Meuth.

Ein Relief mit der Abbildung von Franz Flamin Meuth, dem Mitbegründer der Kammgarnspinnerei, wird künftig in den Räumlichkeiten der Hochschule Kaiserslautern einen Ehrenplatz erhalten.

Bei dem Wandschmuck handelt es sich um das Original, das einst im Büro von Emilie Bernhardt, einer ehemaligen Mitarbeiterin der Kammgarn, hing und das sie nach der Insolvenz der Kammgarn 1981 als Abschiedsgeschenk mit nach Hause nehmen durfte. Dargestellt ist der Jurist und Industrielle Franz Flamin Meuth, der am 6. November 1800 in Kaiserslautern geboren wurde und maßgeblich zur Industrialisierung seiner Heimatstadt beitrug. Er gehörte zu den Initiatoren und Mitbegründern der Kammgarnspinnerei, die 1857 ihren Betrieb aufnahm. Hochschulpräsident Hans-Joachim Schmidt und Kanzler Rudolf Becker konnten das Erinnerungsstück gestern aus den Händen von Karin Kolb, der Vorsitzenden des Vereins für Baukultur und Stadtgestaltung, und Berthold Gehm, einem langjährigen Mitarbeiter der Kammgarnspinnerei, entgegennehmen. „Auch wenn viel Neues um uns herum entstanden ist, braucht der neue Standort der Hochschule eine Seele. Wer könnte besser an die Vergangenheit des Ortes erinnern als Franz Flamin Meuth, der Mitbegründer der Kammgarn“, sagte Schmidt. Das Relief biete die Chance, insbesondere junge Menschen an die Historie dieser Stätte zu erinnern. Berthold Gehm, der die Geschichte der Kammgarnspinnerei aufgeschrieben und in einem Band dokumentiert hat, freute sich, das vier Kilogramm schwere Stück in gute Hände gegeben zu haben. Er sei froh, dass Franz Flamin Meuth an seiner alten Wirkungsstätte wieder Heimat gefunden habe. Karin Kolb, die bei der Übergabe eine Vermittlerrolle einnahm und die erkrankte 88-jährige ehemalige Kammgarnmitarbeiterin Emilie Bernhardt vertrat, erinnerte die Hochschulleitung an ihre Initiative im Jahr 2010, die Industriefassade der Kammgarn zu erhalten. „Ohne unser Bemühen würde die Fassade heute nicht mehr stehen“, so Kolb. „Wir haben den Erhalt der Fassade gekämpft wie ein Löwe.“ Innerhalb kürzester Zeit seien 4500 Unterschriften gesammelt worden. Die hätten den damaligen Ministerpräsidenten Kurt Beck dazu bewogen, die historische Fassade als Industriedenkmal zu erhalten.

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